Ich denke wirklich jeder, der für ein Musikmagazin, egal ob Online- oder Printmagazin schreibt, kennt das folgende Problem: Eine Band veröffentlicht ein neues Album, man müsste eigentlich ein Review verfassen, doch es fehlt entweder an der nötigen Zeit oder an der Motivation. Und so dümpelt das Album dann auf dem Schreibtisch oder der Festplatte rum und irgendwann fragt man sich, ob es Monate nach der Veröffentlichung überhaupt noch Sinn macht eine Kritik zu schreiben.
So ging es mir mit „Dealing With Demons Vol.II“ aus dem Hause DEVILDRIVER, welches auf den Tag genau vor drei Monaten veröffentlicht wurde. Macht es nach so langer Zeit noch Sinn ein Review zu veröffentlichen? Nun, in diesem Fall absolut. Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zuallererst veröffentlichten Dez Fafara und seine Mannen den ersten Teil 2020 leider auf dem Höhepunkt der Pandemie. Schon damals wussten sie zu gefallen. 2023 gelingt es DEVILDRIVER den vor drei Jahren hinterlassenen guten Eindruck noch zu steigern.
Schon bei den ersten Tönen des Openers „I Have No Pity“ denkt man sich, dass Fafara mal verdammt angepisst klingt. Allerdings wäre ich auch extrem sauer, wenn mich dieses beschissene Virus fast das Leben gekostet hätte! Die folgenden acht Nummern stehen der Eröffnungsnummer in Sachen Härte und Aggression in nichts nach. „Dealing With Demons Vol.II“ ist um einiges härter als sein Vorgänger.
Mit „Nothing Lasts Forever“ liefern DEVILDRIVER außerdem eine der düstersten Nummern ihrer Karriere ab. Geht man rein vom musikalischen Aspekt aus, so gibt es auf der Scheibe nicht wirklich etwas Neues zu hören.
„Dealing With Demons Vol.II“ ist eine Lehrstunde in Aggression, die sich gewaschen hat und nach der so manchem die Ohren klingeln werden. (Matthias)
Bewertung:
9 / 10
Anzahl der Songs:
Spielzeit: 36:20 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 12.05.2023