Die Schweizer Black-Metalband EVANGELION soll angeblich bereits seit Ende der Neunziger ihr Unwesen treiben. Ist mir nicht bekannt, denn ich höre jetzt zum ersten Mal von ihrer Existenz. Ihre Drei-Track-EP „Sacro Macello“ widmet sich konzeptmäßig dem 30-jährigen Krieg und lässt aufhorchen.
Katholiken töteten einige Hunderte Protestanten und vertrieben viele andere. Diese Tat ging in die Geschichte ein als „Sacro Macello“ oder „Veltliner Mord“. Das Tal war damals der Drei Bünde unterworfen, zu der heutige Gebiete Graubündens zählten. Aus dieser Gegend stammt die Band, die hier eine eindrucksvolle Visitenkarte abliefert.
Der vielschichtige Titelsong ist in drei Parts unterteilt und fängt verschiedene Stimmungen ein. Melodischer Black Metal wechselt sich mit Doomparts ab. Gitarrentechnisch wird man ab und zu an Bands wie DISSECTION, DAWN oder NAGLFAR erinnert.
Dem wurde eine sakrale Note zugeführt und man ist um Abwechslung bemüht. Mit heftigem Kreischgesang brettert „Signum Sanguis“ durch die Lauscher. Ein kurzer aber heftiger Song, nicht minder interessant. Abschließend gibt es mit „Proclamation“ einen ambientmäßigen Titel zu hören, der an BURZUM oder MORTIIS erinnert.
3 Songs in 19 Minuten ist in diesem Fall durchaus eine Machtdemonstration, die überzeugt. Ein volles Album wird sehsüchtig erwartet.
Komplett in voller Länge zu hören:
(Ralf)
Bewertung:

- / -
Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 19:06 min
Label: Auric Records
Veröffentlichungstermin: 06.12.2019