Es gibt Labels und Bands, da kann man aufgrund der Veröffentlichungspolitik nur ungläubig den Kopf schütteln. Natürlich freut sich jeder Fan, wenn die Lieblingsband in kurzer Folge ein Album nach dem anderen raushaut, doch auf der anderen Seite kann und muss man sich auch fragen, inwiefern das überhaupt Sinn macht. So auch beim ehemaligen „Lieblingskind“ von AFM namens ALL FOR METAL, welches mittlerweile jedoch bei Reigning Phoenix Music unter Vertrag steht.
Die Band hat vor etwas mehr als einem Jahr mit „Legends“ ihr Debüt veröffentlicht. Am 23.08. erschien mit „Gods Of Metal (Year Of The Dragon)" bereits das Zweitwerk. Sorry, aber mir kann echt niemand erzählen, dass Tim „Tetzel“ Schmidt (Gesang), Antonino Calanna (Gesang), Florian Toma (Bass), Leif Jensen (Schlagzeug), Ursula Zanichelli (Gitarre) und Jasmin Pabst (Gitarre) in gerade einmal dreizehn Monaten eine solche musikalische Entwicklung durchlaufen haben, dass diese Veröffentlichung auch nur ansatzweise gerechtfertigt wäre. Das Ganze riecht dann schon gewaltig nach Kalkül.
Dem Debüt der deutsch/italienischen Truppe konnte ich jedoch trotz der albernen Optik und der recht offensichtlichen Einflüsse von MANOWAR, HAMMERFALL, etc. durchaus etwas abgewinnen. Was vor allem an starken Songs wie „All For Metal“ und „Godess Of War“ lag. Und was veranstalten ALL FOR METAL nun auf der neuen Scheibe?
Nun, zunächst einmal begibt man sich lyrisch ins alte Japan. Bereits das Intro „Cry For Help“ lässt einen gruseln, erinnert es doch gewaltig an das grauenhafte „Gods Of War“ (2007) von MANOWAR. Und es wird nicht besser. „Sing, Hallelujah to the gods of metal“ heißt es im eigentlichen Opener „Gods Of Metal“. Euer Ernst? Die Nummer ist in etwa so viel Metal wie HEINO. Und wirklich singen kann „Tetzel“ noch immer nicht. Das folgende „Year Of The Dragon“ klingt wie eine Schunkelnummer aus dem ZDF-Fernsehgarten. Lediglich „Valkyries In The Sky“ ist dank Laura Guldemond (BURNING WITCHES) und Tim Kanoa Hansen (INDUCTION) halbwegs gelungen. Außerdem möge mir mal bitte jemand erklären, was Wikinger, Thor und Loki mit dem mittelalterlichen Japan zu tun haben.
Ganz genau gar nichts. Wer ein vernünftig recherchiertes Album mit wirklich guten Texten zum Thema Japan will, der greift besser zu „Senjutsu“ (2021) aus dem Hause IRON MAIDEN. Zusätzlich ist der „He-Man Metal“ von AFM auf „Gods Of Metal (Year Of The Dragon)“ trotz allem Gepose auf dem Cover erschreckend schwach auf der Brust. (Matthias)
Bewertung:
5 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 40:34 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 23.08.2024