Nachdem die große Geburtstagsfeier zwei Mal verschoben wurde, ist endlich der Moment gekommen: 25-Jahre SUMMER BREEZE OPEN AIR. Durch die romantischsten Straßen Deutschlands pilgern knapp 45.000 Metalheads, um die Felder von Dinkelsbühl für sechs Tage so richtig einzuheizen. Mit Koryphäen wie BLIND GUARDIAN, ARCH ENEMY, FEUERSCHWANZ, JINJER, WITHIN TEMPTATION, INSOMNIUM, ELECTRIC CALLBOY oder DIE APOKALYPTISCHEN REITER erzittert der Boden des Flugplatzes. Damit ist der Abschluss der Festivalsaison ein voller Erfolg.
Während der massive Feuerball am Himmel das Gras förmlich niederbrennt, ist die Stimmung der Besucher genauso am Glühen. Hochmotiviert stehen sie vor dem noch geschlossenen Infield. Dabei wird sich mit anderen Besuchern ausgetauscht, welche band auf dem Programm steht und welche Autogrammstunde auf keinen Fall verpasst werden darf. Mit Beginn des Mainstage-Opener RAISED FIST geht es am Mittwochvormittag stürmisch zu. Das große im-Kreis-Rennen verursacht Staubwolken, die später für trockene Lungen sorgen. Somit rüsten sich die Feierwütigen kurze Zeit später mit Bandanas oder sonstigen Hilfsmitteln, um sich gegen die Wüstenlandschaft zu wappnen. „Bei dem Staub trage ich meine Maske mit vergnügen. Bin ich froh, dass ich noch welche im Auto hatte“, verkündet ein Festivalbesucher freudestrahlend. Die werden sich zunächst als Werkzeug bewähren. Denn Regen ist vorerst nicht in Sicht. Während auf der Wera Tool-Stage SIAMESE für mitreißende Klänge sorgen, scheppert und donnert es später bei PALEFACE. Für andere sind EISBRECHER das Highlight des Abends. Ob sie wohl einige ihrer neuen Songs präsentieren? Sänger Alexander Wesselsky übernimmt die Bühne jedenfalls mit einer beeindruckenden Selbstsicherheit. Die Performance sitzt, nur die Stimme hat in den Tonlagen abgenommen. Zudem zeigen sich die Fans zunächst zurückhaltend. Erst gegen Mitte des Sets erwachen sie und lassen Crowdsurfer regelrecht regnen. Damit liefern die Helden der Neuen Deutschen Härte zwar ein solides Konzert ab – doch die Setlist lässt kaum Platz für neuere Lieder übrig. Ein wenig später öffnet der Himmel seine Pforten und sorgt wenigstens für ein wenig Abkühlung von oben. Damit neigt sich ein sehr schweißtreibender Tag dem Ende zu, der für die nächsten Tage viel versprechend ist.