Six Magics - Falling Angels

Six Magics - Falling AngelsWenn man SIX MAGICS nicht kennen sollte, dann werden einem beim Blick in die Biographie zwei Dinge ins Auge fallen, die außergewöhnlich sind. Erstens stammt die Band aus diesem schmalen, länglichen Staat mit Namen Chile, der nicht wirklich als Heavy Metal Exportnation bekannt ist, und zweitens hat die Band in der Vergangenheit bereits drei Mal mit David Prater zusammen gearbeitet, der in den Neunzigern den DREAM THEATER Alben „Images & Words“ und „A Change Of Seasons“ ihren ureigenen Sound verschafft hat. Da mir SIX MAGICS bereits von ihrem letzten sehr starken Album „Behind The Sorrow“ bekannt sind, können mich diese Fakten inzwischen nicht mehr beeindrucken, da muss es schon die Musik selber tun!

Und mit etwas Verzögerung tut sie es auch. „Falling Angels“ fällt nicht nur aufgrund seiner längeren Spielzeit im Vergleich zu „Behind The Sorrow“ sperriger aus, sondern auch das Songmaterial macht auf mich einen noch progressiveren Eindruck, man lotet die Extreme noch mehr aus und macht auch vor hörbaren Einflüssen aus dem Thrash Metal nicht Halt. Insgesamt klingt alles trotzdem wie eine runde Sache, die Musiker agieren alle auf Augenhöhe mit der Weltspitze und Sängerin Elizabeth Vasquez hat sich zwischen ihrem Einstand bei der Band (bereits angesprochenes „Behind The Sorrow“) und „Falling Angels“ spürbar gesteigert.

Betrachtet man „Falling Angels“ aus einer realistischen Perspektive, dann fällt einem so gut wie nichts auf, was es zu kritisieren gibt. Die Chilenen können mit allen 13 Songs ihres aktuellen Rundlings punkten, da macht es keinen Unterschied, ob man bombastischen Rock wie „Do You Remember?“, Thrash Metal „wie beispielsweise Start Another War“, episches wie den tollen Abschluss „I Know“ oder rein instrumentale Kunst wie "Binsfeld" anbietet.    

Im Gegensatz zu früher haben SIX MAGICS dieses Mal auf einen namhaften Produzenten verzichtet und „Falling Angels“ in Eigenregie aufgenommen, was glücklicherweise nicht nach hinten los geht, denn auch dieser rauere und bodenständige Sound steht dem Songmaterial gut zu Gesicht. Nachdem die Band bereits im Zuge von „Behind The Sorrow“ über zwei Monate in Europa unterwegs war, würde ich es der südamerikanischen Band gönnen, dass sie dieses im nächsten Jahr wiederholen können, denn „Falling Angels“ verdient es, vernünftig promotet zu werden und hätte auf jeden Fall auch bei einem größeren Label veröffentlicht werden können.  

Einzig und allein das Booklet von „Falling Angels“ lässt einige Wünsche offen, graue Schrift auf schwarzgrauen Hintergrund ist nicht wirklich der Bringer, da fragt man sich schon, ob sich die Verantwortlichen im Vorfeld hierüber Gedanken gemacht haben, aber den musikalischen Genuss schmälert das natürlich nicht. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 60:00 min
Label: Coroner Records
Veröffentlichungstermin: 20.07.2012
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