Cynic - The Portal Tapes

Cynic - The Portal TapesAch was hab ich mich gefreut als ich entdeckt habe, dass endlich wieder eine neue CYNIC Veröffentlichung auf dem Programm steht. Doch neu ist hierbei allerdings der falsche Begriff. Bei „The Portal Tapes“ handelt es sich um eine Veröffentlichung alter Demo Tapes von PORTAL, einem Projekt welches nach der Auflösung von CYNIC sein Glück versuchte. Mit Sängerin und Keyboarderin Aruna Abrams an Bord wurden zwei Demos aufgenommen. Allerdings scheiterte damals die Veröffentlichung dieser Songs aufgrund bestehender Verträge. Nun, zig Jahre später, werden diese Tracks schließlich doch unter dem CYNIC Banner veröffentlicht. Ich persönlich bin sehr gespannt, was dieser zehn Tracks umfassende Silberling so alles zu bieten hat.

Bereits damals schien sich abzuzeichnen, dass die Musiker von CYNIC sich mehr und mehr dem Deathmetal Einfluss entfernen wollten. Bereits der erste Track „Endless Endeavors“ startet mit enorm ruhigen und kühlen Klängen. Direkt baut sich eine wunderbare Atmosphäre auf, welche durch den zunächst einsetzenden Sprechgesang perfekt untermalt wird. Immer wieder ziehen sich kleine Effektspielereien durch den Song, die ihre gewisse Note zu dem ruhigen, chilligen Charakter des Songs beitragen. Die zauberhafte Stimme von Aruna gibt ihr restliches dazu und lässt einen einfach nur vor sich hin schweben.

Das Material lädt ungemein zum Träumen ein. Glanzstück hierbei ist in meinen Augen der dritte Song „Circles“. CYNIC, oder besser gesagt PORTAL, schaffen es unglaublich gekonnt einen von der Erde zu nehmen und in weite Sphären zu entführen. Man hat das ganze Album über das Gefühl als würde man eine unglaubliche Reise durchs Universum starten, immer wieder neue Planeten entdecken und erforschen. Der Verstand wird immer wieder aufs Neue angeregt. Von den anfänglichen Deathmetal-Anleihen ist absolut nichts mehr zu verspüren. Stattdessen geht die musikalische Tendenz immer mehr in Richtung des Jazz Fusion.
Was das Songwriting angeht scheint auf „The Portal Tapes“ schlichtweg alles zu stimmen. Gleich zu Beginn hat man das Gefühl, dass ein roter Faden durch die Tracks geht. Liebend gerne lässt man sich auf das Material ein und immer weiter fort tragen.

Eigentlich ist es absolut frevelhaft, dass dieses Material erst jetzt vernünftig veröffentlicht wird. Vom ersten Hören an konnte mich dieses Album bereits richtig mitreißen. Von Durchlauf zu Durchlauf steigert sich das schließlich noch ungemein. Die „Focus“ Anhänger, die auf den Deathmetaleinfluss auf keinen Fall verzichten wollen, werden mit dieser Veröffentlichung sicherlich wie auch mit „Traced In Air“ ihre Probleme haben. Wer sich aber liebend gerne von Musik entführen lässt, sich gerne auch mal eine Stunde Zeit nimmt um einfach nur bei wahnsinniger genialer Musik zu chillen ist mit diesen Demotapes absolut perfekt bedient. (Sebastian)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:32 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 23.03.2012
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden