Die italienischen Melancholic Doomster THE FORESHADOWING sind mir vor allem deshalb noch gut im Gedächtnis präsent, weil das Cover der STING Nummer „Russians“ auf dem letzten Album so umwerfend gut war. Klar die eigenen Kompositionen auf diesem Album waren auch nicht übel, aber „Russians“ hat es mir damals besonders angetan. Brachten THE FORESHADOWING vor zwei Jahren besagtes Album „Oionos“ pünktlich zu Ostern heraus, so erscheint der dritte Longplayer „Second World“ kurz nach dem Osterfest, ob da eine Verbindung besteht?Zufall ist es auf jeden Fall nicht, dass die Italiener ihren Weg konsequent weiterverfolgen, so dass es nur marginale Unterschiede zwischen Album Nummer zwei und Album Nummer drei gibt. Die Musik der Italiener lebt nach wie vor überproportional vom schweren, tiefen und eindringlichen Gesang von Marco Benevento, der sozusagen damit die Rolle des Gegenspielers zu JOHN ARCH spielt. Den ehemaligen FATES WARNING Fronter erwähne ich auch deshalb, weil es auch bei THE FORESHADOWING so ist, dass man die Musik nur dann gut finden kann, wenn man sich mit der Stimmlage und der eher monotonen Art des Gesangs von Seniore Benevento anfreunden kann.
Gemixt und gemastered wurde „Second World“ in Schweden von Dan Swanö, der den 10 Songs genau den Sound verpasst hat, den sie haben müssen. Das Artwork stammt vom NEVERMORE und OPETH Haus-und-Hof Grafiker Travis Smith, der ehrlich gesagt aber schon bessere und aussagekräftigere Cover „gezeichnet“ hat. Diese Info nur nebenbei, die Musik spielt natürlich nach wie vor die Hauptrolle und in der Hinsicht finden sich nur ganz wenige Kritikpunkte. Im Gegensatz zu „Oionos“ befindet sich auf „Second World“ die eine oder andere Länge, die sich dahingehend zeigt, dass das Songmaterial sich sehr ähnelt. Eine etwas schnellere Nummer oder eine Slo-Motion-Ballade unter den 10 Songs hätten da ganz gut getan.
Sucht man die Highlights von „Second World“ heraus, so bleiben nach mehreren Durchläufen am ehesten „Ground Zero“, „Noli Timere“ und das Titelstück „Second World“ hängen, die nicht schlechter sind als das, was zum Beispiel KATATONIA, MY DYING BRIDE oder AMORPHIS in letzter Zeit herausgebracht haben. Damit würden sich THE FORESHADOWING ziemlich gut als Support auf der aktuellen PARADISE LOST Tour machen, aber da sind bereits die nicht weniger starken SWALLOW THE SUN bestätigt. (Maik)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54:56 min
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 20.04.2012
