Ken´s Dojo - Reincarnation

Ken´s Dojo - Reincarnation Außerhalb seiner Heimat ist Ken Ingwersen eher ein Unbekannter. In Oslo wurde er mit Bands wie STEERT LEGAL und LIMELIGHT, welche mit TNT in den Staaten tourten eine feste Größe, die in ganz Norwegen Anerkennung findet. Internationale Beachtung fand er vor allem als er bei KEN HENSLEY die alten URIAH HEEP-Weisen auf seiner Axt interpretieren durfte.
Mit der Zeit hat er viele Ideen zusammengetragen, die er bei seinen jeweiligen Engagements nicht nutzen konnte. Deswegen beschloss er mit "Reincarnation" sein erstes Soloalbum aufzunehmen. Hilfe bekam er dabei von vielen Freunden, die er im Laufe seiner Laufbahn kennenlernte, da sind auch ein paar Namen dabei die wesentlich klangvoller sind als sein eigener.

Da der Mann eher in klassischen Rock zuhause ist schwebte ihm auch diese Richtung für den Dreher vor,  zurück zu den Wurzeln, was auch der Titel aussagt. Doch das eröffnende "Forever" geht gar nicht soweit zurück in der Geschichte, sondern schlägt eher Ende der Achtziger auf. Hier wird dezent sphärischer Progmetal geboten, der so auch von QUEENSRYCHE stammen könnte. Ruhige, sich zum Chorus steigernde Strophen und viele Lead-Fills inklusive. In dieselbe Kerbe schlägt das folgende etwas hymnischer ausfallende "Keep The Flame Alive", bei dem Nils K. Rue von PAGAN´S MIND die Vocals beisteuert. Im Mittelteil serviert uns das Nordlicht noch spacige Appetithappen im metallischen Gewand.

Danach wird es ruhig, "I Surrender" erweist sich als Pianoballade, der niemand Geringeres als "The Voice of Rock" GLENN HUGHES seine Stimme leiht. Er kann aber auch nicht hinwegtäuschen, dass es im Refrain arg kitschig zugeht. Einer der sich im kitschigen Fach definitiv auskennt ist der Brite Chesney Hawkes, der vor knapp 20 Jahren ein paar Hits hatte.

Das Titelstück mit ihm an den Vocals fällt aber bei Weitem nicht so flach aus, hier setzt es plötzlich fast Bar-Jazz-ähnliche Mucke mit bluesigen Licks und verspielten Arrangements des Meisters. Das Ganze mit der hohen Stimme von Hawkes obendrauf hat fast was von der ehemaligen Eminem-Muse Dido.

Seine Künste auf der Gitarre präsentiert Ken Ingwersen in "Momentos A Solas", wenn er viele sphärische Leads raus haut. Das rückt die Nummer in die Nähe der Achtziger-Werke von PINK FLOYD oder MIKE OLDFIELD, ebenso wie "El Recreo", welches aber nicht so üppig ausfällt.
Erst danach rockt der Mann mit dem treibenden "Demon in Diamonds" richtig los, hat etwas länger gedauert. Hier offenbart er seine Leidenschaft für die großen AOR-Helden, die ihren Einfluss auch Skandinavien brachten. In der Gangart macht er auch mit "Come Alive" gleich weiter, das mit Orgeltupfern Seventies-Flair versprüht.
Das war es auch schon mit den härteren Tönen, "Reincarnation" klingt balladesk aus, bei dem vor allem das akustische "Rain" doch die Hörnerven arg strapaziert. Der endgültige Schlusspunkt  "Playback Tape" bringt noch einmal Themen des Albums im Schnelldurchlauf.

Eine etwas durchwachsene Angelegenheit ist die Scheibe geworden was vor allem an der kaum vorhandenen Linie liegt. Eine typische Solospielwiese würde ich sagen, bei der sich der Künstler nach Herzenslust austoben kann. In den Songs stecken zwar immer gute Ansätze, im ganzen überzeugen kann aber keiner wirklich, da sind immer kleinere Hänger drin. Handwerklich gibt es weniger auszusetzen, da sind Könner am Werk und die Produktion klingt ebenfalls sauber und druckvoll. Wer auf Abwechslung und eher moderaten Hardrock steht sollte hier reinhören. (Pfälzer)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:17 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 27.08.2010

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