Coreleoni - Live At Hallenstadion Zurich

CORELEONI sind insbesondere live der Beweis dafür, dass aus der Schweiz mehr als nur Käse kommt. GOTTHARD-Mastermind Leo Leoni gründete ja 2017 seine zweite Band CORELEONI, um ursprünglich die härteren GOTTHARD-Stücke der frühen Jahre wieder ins Gedächtnis zu rufen. Mittlerweile touren sie auch mit neuem, eigenem Material und kombinieren dieses mit den alten GOTTHARD-Songs. Am 19. Dezember erscheint nun „Live At Hallenstadion Zurich“, und gleich vorweg: ein herausragendes Live-Heimspiel der Helvetier, aufgenommen am 03. Juli 2025, als Support von JUDAS PRIEST.

Die sehr starke Eigenkomposition „Sick And Tired“ zeugt sicherlich nicht von Müdigkeit. Es ist der härteste Track des Albums; klassischer und verdammt guter Oldschool-Heavy Metal. Die Gitarristen Leo Leoni und Jgor Gianola (U.D.O) liefern sehr harte Riffs, setzten prägnante Akzente und der grandiose Sänger Eugent Bushpepa schreit sich in ungeahnte Höhen. Hier hat Leoni den idealen Nachfolger von Ronnie Romero gefunden. Mila Merker am Bass und Drummer Alex Motta bilden das optimale Fundament der Truppe.

Der Opener „Sister Moon“ (GOTTHARD) entpuppt sich als perfekter Einstieg mit seinem energiegeladenen Riff und der fantastischen Blues-Harp. Man spürt förmlich, wie die Band die Halle von Anbeginn im Griff hat; Heimspiel eben.
Wer hier auf Reduzierung der Geschwindigkeit hofft, muss lange warten. Es gibt keine Ballade im Set. Kraftvoller harter Rock ist die Devise, extrem memorabel wie bei den GOTTHARD-Songs „Standing In The Light“ oder „Downtown“. Die knallharte Blues-Rock-Eigenkomposition „Like It Or Not“ hat es wirklich in sich. Eugent Bushpepa beschwört hier kreischend den Teufel und der Bass wummert ohne Ende. Der stampfende Rhythmus ist grandios. „Mountain Mama“ mit Talk-Box kommt in allerbester SAXON-Manier und rockt brutal. „Firedance“ besticht mit der fantastischen Gitarrenarbeit und dem emotional tiefgängigen Gesang, der sehr an DEEP PURPLE erinnert. Mit den Worten „Are You Ready For The Priest“ wird der ultraschnelle Schlusstrack „Here Comes The Heat“ eingeleitet, der noch einmal die treibende Kraft der Gitarristen verdeutlicht, gepaart mit der Stimmgewalt des Eugent Bushpepa, der es dem nachfolgenden Metal-God an diesem Konzertabend wahrscheinlich nicht leicht gemacht hat.

Fazit: Erdiger Hardrock in Reinkultur, GOTTHARD mit neu gefühlter Intensität und einem Sänger, der grenzenlos alle Höhen meistert und nicht im Schatten von Steve Lee steht. Man merkt, dass CORELEONI hier 110 Prozent vor dem heimischen Publikum gegeben haben und mehr als ein würdiger Support für JUDAS PRIEST waren. Ein wirklich zu empfehlendes Live-Album, das es richtig krachen lässt. Leo Leoni bezeichnete den Stil treffend als „Modern Vintage Rock“ und äußerte sich zum Livemitschnitt:“ „Wir wollten rausgehen und richtig abrocken“. Und dass ist gelungen. (Bernd Eberlein)

Bewertung:

7,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: keine Angabe
Label: Perception
Veröffentlichungstermin: 19.12.2025