Frozen Crown - War Hearts

Auf diese italienische Band bin ich mit ihrem letztjährigen „Call Of The North“ Album aufmerksam geworden, nachdem ich eine überraschend positive Albumkritik in einem Magazin gelesen habe, die ich so nicht erwartet hatte. Und in der Tat ist besagtes Album ein gutes Album, das meiner Ansicht nach aber auch noch Platz für weitere Entfaltung bot. Insgesamt fielen die Resonanzen auf „Call Of The North“ eher durchwachsen aus, denn wenn man melodischen Power Metal im Stil von DRAGONFORCE macht und dann auch noch aus Italien kommt, dann hat man in der deutschen Heavy-Szene bereits im Vorfeld einen schweren Stand.

Für einen Deal bei Napalm Records hat es für die Band dann aber trotzdem gereicht, auch wenn man da natürlich inzwischen Gefahr läuft nur eine unbedeutende Band von ganz vielen zu sein. Dass FROZEN CROWN zukünftig vielleicht etwas ernster genommen werden, dafür geben sich die Italiener große Mühe mit ihrem neuen Studioalbum „War Hearts“. Zumindest die objektiven Fakten sprechen für die Band. „War Hearts“ ist bereits das fünfte Album seit 2018 und nach dem Einstieg der jungen Gitarristin Alessia Lanzone hat die Band nun einen Gitarristen und zwei Gitarristinnen in ihren Reihen, damit kann man DRAGONFORCE dann auch tatsächlich mehr als nur Konkurrenz machen.

Vergleicht man nun „War Hearts“ mit dem letztjährigen Album, dann haben sich FROZEN CROWN in allen wesentlichen Belangen verbessert. Die Produktion ist opulenter, die Songs sind klar besser und griffiger komponiert, der Gesang von Giada Etro wirkt gereifter und metallischer als in der Vergangenheit. Insgesamt klingt das Album mehr nach Heavy Metal und das ist gut so. Eine Nummer wie „Edge Of Reality“ kann man zum Beispiel klar als Speed Metal, fast sogar schon als Thrash Metal einsortieren.

Je häufiger ich „War Hearts“ in den letzten Wochen gehört habe, desto besser gefällt mir das Album. Das liegt meines Erachtens vor allem daran, dass FROZEN CROWN eine von Gitarren dominierte Band sind, die auf Keyboards und Orchestrierungen weitgehend verzichten. Vor zwanzig Jahren hätte man mit diesem Album richtig abräumen können, heutzutage ist diese Art der Musik allseits nicht mehr so beliebt und FROZEN CROWN drängen zum Glück auch nicht in den übersättigten Symphonic Metal Markt, was ich nach dem Wechsel zu Napalm Records schon befürchtet hatte.

Eine weitere Stärke des Albums ist, dass sich die herausragenden Songs über das gesamte Album verteilen, so dass lediglich das misslungene, kurze orchestrale Zwischenspiel „King Of The Sky“ verzichtbar bleibt.
Erwähnenswert sind neben dem krachenden Titelstück (klingt wie CHILDREN OF BODOM ohne Growls) und der bereits erwähnten Speed-Nummer „Edge Of Reality“ das sehr hymnische „I Am The Wind“ sowie der epische Albumabschluss „Ice Dragon“.

Damit entpuppt sich „War Hearts“ neben „Clear Cold Beyond“ von SONATA ARCTICA als eines der wenigen Melodic Metal Highlights des Jahres. Respekt! (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,0 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:00 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 18.10.2024

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