Deicide - Banished By Sin

Glen Benton hat schon irgendwie gewaltig einen an der Waffel. Wer sich freiwillig ein umgedrehtes Kreuz in die Stirn brennt, der kann nicht ganz normal sein. Wobei man bei dem Amerikaner nie so ganz sicher sein kann, was nun Ernst gemeint und was bloße Provokation ist. Doch so krass der Sänger und Bassist auch rüberkommt, irgendwas muss er auch richtig machen, sonst würden DEICIDE nicht schon seit 35 Jahren existieren. Zählt man die Jahre hinzu als die Band noch unter AMON firmierte, dann sind es gar 37.

Ich muss sagen, dass ich, als ich in den frühen Neunzigern anfing Death Metal zu hören von Bands wie DEATH, OBITUARY, CANNIBAL CORPSE, MORBID ANGEL und DEICIDE gar nicht genug bekommen konnte. DEICIDEs selbstbetiteltes Debüt aus dem Jahr 1990 lief damals bei mir in Dauerrotation. Die ach so bösen und satanistischen Texte konnte ich aber damals schon nicht so ganz Ernst nehmen. Was mich an „Deicide“ deutlich mehr faszinierte waren der Gesang Bentons und das Gitarrenspiel von Eric und Brian Hoffmann. Songs wie „Sacrifical Suicide“ und „Dead By Dawn“ sind mir nicht umsonst noch heute im Ohr.

Auch der 1992er Nachfolger „Legion“ war alles andere als schlecht. Über die Jahre ließ meine Begeisterung für den Death Metal jedoch immer mehr nach und so verlor ich die weitere Entwicklung von DEICIDE irgendwann aus den Augen. Tja, und dann kam Wacken 2023 auf dem DEICIDE ihr Zweitwerk „Legion“ komplett spielten.

Benton sieht heutzutage zwar wie der lange verschollene Zwilling des Undertaker aus der WWE aus, aber gesanglich hat der Mann es immer noch drauf. Nach der Show war ich erneut angefixt und extrem neugierig wie wohl das neue Material der Gruppe klingen würde.

Als nun am 26.04. mit „Banished By Sin“ das inzwischen dreizehnte Album der „Gottesmörder“ erschien, war schnell klar, dass ich zumindest einmal reinhören würde. Wollte ich doch wissen was Steve Asheim (Schlagzeug), Glen Benton (Gesang, Bass), Taylor Nordberg (Gitarre) und Kevin Quirion (Gitarre) heutzutage so verzapfen.

Und mein lieber Schwan, bereits der Opener „From Unknown Heights You Shall Fall“ ist DEICIDE in Reinkultur und zeigt deutlich, dass Benton absolut nichts verlernt hat. Das gilt auch für „Doomed To Die“ und „Sever The Tongue“. Am liebsten mag ich DEICIDE jedoch, wenn sie wie bei „Bury The Cross…With Your Christ“ einfach nur Vollgas geben. Ein wenig peinlich ist das KI-generierte Cover der Scheibe, welches extrem an „From Hell I Rise“ von KERRY KING erinnert. Aber sonst gibt es hier mal absolut nichts zu meckern. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 38:59 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 26.04.2024

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