
Der Auftakt mit dem epischen Intro „From The Seat Of False Judgement“, der Powernummer „Path Of A Waning Moon“ und dem progressiven und vielseitigen „Axioms Of Life“ (erstes Highlight) ist schon mal viel versprechend. Der Bass von „Wilbur“ pumpt schwerfällig, die Drums treiben die Songs wuchtig nach vorne und machen sogar vor vereinzelten Doublebasspassagen nicht Halt, die Riffs von Gitarrist Tomas Johnson sind zentnerschwer und düster, die Soli dafür träumerisch schön, und auch Sänger Johan Nilsson setzt mit einer guten Mischung aus Power und Theatralik Akzente. Alles wie es sich für den wahren Doom Metal gehört.
Na ja, fast alles, denn im Laufe der Spielzeit offenbaren sich leider einige Schönheitsfehler. So haben sich mit „Machination“, „Frayed Wings“ und „My Spirits Fail“ drei Songs auf dem selbstbetitelten Debüt der Schweden eingeschlichen, die mir auch nach mehreren Versuchen nichts geben wollen. Außerdem werde ich mit dem Gesang von Sänger Johan Nilsson über die gesamte Spielzeit nicht ganz warm. Bei Songs wie „Axioms Of Life“ oder „Havoc“ singt er großartig eindringlich, bei „Manifestation Obscure“ oder „Frayed Wings“ habe ich ständig das Gefühl, dass er immer knapp an der richtigen Spur vorbeisingt, was ihn einfach von Meistern wie Messiah Marcolin oder Rob Lowe auf negative Weise abhebt.
Dafür weiß das getrennte Doppel „Perennial Movement III“ und „Perennial Movement II“ sehr zu überzeugen, und kann einiges vom verlorenen Boden wieder gut machen. Teil III der vermeintlichen Trilogie (wo Teil I ist, weiß der Geier) fängt als Akustikballade an und steigert sich dann weiter zu einem typischen Power Doomer, Teil II ist über die komplette Zeit akustisch gehalten, und besticht besonders durch die schönen zweistimmigen Gitarrenharmonien und den teils mehrstimmigen Gesang.
Als Kurzfazit lässt sich festhalten, dass SEMLAH mit ihrem Debüt an vielen Stellen zu Punkten wissen, ein erhofftes Meisterwerk ist SEMLAH's „Semlah“ aber dann doch nicht geworden, dazu offenbart sich zu viel Schatten im Laufe der 60 Minuten. Eigentlich schade! (Maik)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 59:35 min
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 27.03.09