Dieses junge Quintett aus dem niedersächsischen Aurich hat sich dem thrashigen Death Metal verschrieben und bringt dieser Tage ihr Debüt-Album heraus.Mit einer epischen Spielzeit von fast 70 Minuten würzt man den Ostfriesen-Death Metal mit Bay Area-Thrash Riffs, diversen Black Metal-Blast und typischen Amon Amarth-Groove.
Wäre da nicht der penetrant nervige Kreisch-Gesang, der mich arg an das Grusel-Organ von Trevor von The Black Dahlia Murder erinnert, könnte man meinen, man habe es hier mit einem soliden modernen Death Metal-Album zu tun. Leider sind die Vocals aber derart penetrant, dass man nach drei Songs genervt den Finger in Richtung Skip-Taste bewegen will. Zwischendurch werden zwar schön tiefe und klare Growls eingesetzt, die aber leider viel zu selten zur Geltung kommen. Zudem fehlt es den Gitarren an Druck und Tiefe, als dass man von einem wirklichen Death Metal-Brett sprechen könnte.
Auch das arg thrashig klingende Drumming, das zwar authentisch und ungetriggert daherkommt, lässt Brutalität und satten Klang missen, so dass man auch hier nicht gerade von einer beeindruckenden Produktion sprechen kann.
Zwar ist die Produktion aus dem "Studio Kracht" furztrocken, klar und differenziert, lässt aber ordentlich an Druck, Tiefe und einer dicken Soundwand missen.
Dafür fühlt man sich von den Melodien und den teilweise äußerst atmosphärisch klingenden Gitarren positiv an alte Glanztaten von Opeth oder Katatonia erinnert und schwelgt in stiller Andacht an die guten alten Zeiten, als die Schweden noch traurig-böse klangen und nicht von der breiten Masse konsumiert wurden.
Leider sind diese positiven Aspekte viel zu selten anzutreffen, was wirklich schade ist, da besonders die Gitarristen wirklich einiges auf dem Kerbholz haben und auch vom Songwriting her durchaus Talent beweisen.
Auch das Cover, das mich direkt an alte "Comic-point and click Adventures" ala Sam & Max oder Monkey Island erinnert hat, will nicht so ganz ins Konzept passen. Die Idee ist zwar ganz nett und die Umsetzung auch gar nicht mal so schlecht, aber zur Musik will das Ganze irgendwie nicht so recht passen.
Wenn man sich für's nächste Mal die Kiritikpunkte zu Herzen nimmt und auch die Songs etwas kürzer hält, könnte man vielleicht doch irgendwann einmal mit einem frischen Death Metal-Album aufwarten, das nicht hoffnungslos in der Veröffentlichungsflut der heutigen Zeit untergeht.
Aufgrund der gegebenen Umstände kann ich diesem Debüt-Album aber leider nur eine gewisse Belanglosigkeit bescheinigen und gut gemeinte fünf Punkte vergeben. (Leimy)
Bewertung: 5/10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 67:38 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht
