Ganz ehrlich: Schon längere Zeit habe ich mich vor diesem Review gedrückt. Warum? Weil TERMINAL FUNCTION derart vertrackten Metal spielen, daß ich kaum nachvollziehen kann, wo oben und unten ist.
Der Vierer aus Schweden (ergänzt durch einen Live-Bassisten) hat fast 10 Jahre benötigt, um sein Full-Length-Debüt einzufrickeln, welches nun nach den Aufnahmen aus dem Jahre 2007 auch in Rest-Europa über Candlelight Records erhältlich ist.
Und wie ich bereits anklingen ließ, tue ich mir mit "Measuring the Abstract" recht schwer. Die tausend Tempiwechsel pro Song und das Gefrickel werden Prog-Freunde sicherlich in Extase versetzen, aber mir geht dies nicht wirklich ins Ohr und nervt auf Dauer. Schon beim Opener "Spawn" geht es wüst zur Sache; kaum hat man den Rhythmus erfasst, erfolgt schon das nächste Break. Und mit den spacigen Keyboards kann ich genauso wenig anfangen, aber diese passen dennoch gut in den Gesamtsound hinein. Aber gerade bei "Cloning Assembly" gibt der Tastenmann alles und zerrt an meinen Nerven...
Man kann sich die Band in etwa als Bastard von MESHUGGAH, DEATH, CYNIC und DREAM THEATER vorstellen - vertrackt, verschachtelt, verquer. Ich habe jedoch nicht vor, TERMINAL FUNCTION zu verreissen, keineswegs! Denn Songs wie "Room 101" oder "The Brain-shaped Mind" zum Beispiel haben ihre sehr guten Momente bzw. in diesem Fall nen sehr eingängigen Refrain.
Und natürlich sind die Jungs auch technisch über jedweden Zweifel erhaben, da gibt es gar nix zu meckern. Ebenso wenig am Sound: Dieser kommt klar und druckvoll aus den Boxen.
Aber wie gesagt: Hier wäre weniger oft mal mehr. Ich sehe keinen Sinn darin, zig Riffs und Tempi in sechs Minuten unterzubringen.
Fans oben genannter Bands werden hier eine interessante Neuentdeckung machen, dem "Normal-Metaller" wird TERMINAL FUNCTION zu progressiv sein - aber man soll nie "Nie" sagen, schlecht ist das Teil sicher nicht!
(Brix)
Bewertung: 6 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:22 min
Label: Candlelight Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 14.11.2008
