Enigmatik - Slitherin

enigmatik_-_slitherin.jpgMein lieber Herr Gesangsverein, was kommt denn hier für ein bahnbrechender Todeszug aus der Schweiz zu uns rüber gerast? Die Rede ist von ENIGMATIK, die ihrer Spiel- und Experimentierfreudigkeit komplett freien Lauf lassen und mit ihrem Album „Slitherin“ sich ihren Weg in den Gehörgang, von Freunden experimenteller Musik, auf üble Art und Weise einarbeiten wollen. Ihren Stil nennen sie selbst „Brutal Jazz Metal“, wobei das wohl noch zu wenig wäre um die Nische in die die Schweizer einsteigen zu umschreiben, doch lest selbst...

Nach einem halb minütigen Intro rappelt es auch schon direkt aus den Lautsprechern. Ein hartes, schleppendes, aber dennoch melodisches Riff arbeitet sich zügig in den Gehörgang und wird durch druckvolle schnelle Drumms unterlegt. Doch recht flott folgt ein Wechsel und der Bass rückt stark in den Vordergrund und kommt in Jazz Manier zum Einsatz, bevor schließlich wieder die kompletten Instrumente zum Schlag ausholen. Von Beginn an wird alles mit sehr tiefem gegrowle seitens Gitarrist und Shouter Benoit untermalt. Geboten wird also gleich zu Beginn eine rumpelnde Mischung aus Death, Grind und Jazz. Soweit zum Anfang des Songs. Nach rund drei Minuten könnte dieses Spektakel bereits vorbei sein, jedoch wird nach ein paar Sekunden Pause fortgesetzt und bietet eher einen langweiligen Part, der mit Synthesizereffekten unterlegt ist. Meiner Meinung nach hätte man diesen sehr lang gezogenen Part lieber sein gelassen. Er nimmt sehr viel Wumms aus dem Song, was an sich ja nichts verkehrtes ist, aber durch die enorme Länge kommt schnell Langeweile auf und man wartet die ganze Zeit darauf, dass endlich wieder etwas passiert.

In etwa in diesem Stil ist das komplette Album gehalten. Es wird teilweise schon viel zu viel experimentiert und gespielt. Auf der einen Seite hat man viele wechselnde Parts, eine Menge Variation, die einem vor den Latz geknallt wird, aber auf der anderen Seite sind die Parts meist extrem verschnörkelt. Manchmal wirkt es einfach extrem aufgezwungen, als müsste man unbedingt noch etwas zu einem bestehenden Part hinzufügen um anders zu sein und sich abzugrenzen. Bei dem Gegrowle muss ich leider auch noch ein bisschen meckern. Es ist hart, aggressiv und gut, keine Frage, aber sehr monoton. Hier würde ich mir eine ähnliche Variation erhoffen, wie sie von den Instrumenten getätigt wird.

Es ist wirklich harter Stoff der hier vorliegt. Es handelt sich hier um eine gute Scheibe, von top Musikern, absolut gar keine Frage. Hier werden sich die Geister aber extrem scheiden. Freunde von experimenteller, harter, rumpelnder Musik werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Gerade Fans von EPHEL DUATH oder DILLINGER ESCAPE PLAN, die einer zusätzlichen Portion Grindcore nicht abgeneigt sind werden sicherlich ihre Freude haben.

Es handelt sich bei „Slitherin“ aber definitiv wieder um ein Album, das beim ersten Hören wohl gänzlich als purer Krach abgestempelt wird und eine sehr lange intensive Zeit braucht um zu zünden, was bei diesen komplexen Songstrukturen jedoch verständlich ist.(Sebastian)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 23:03 min
Label: Manitou Music
Veröffentlichungstermin: März 2008

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