Katra - Beast Within

katra_beastwithin.jpgEine Schönheit auf dem Cover, gezielt in Szene gesetzt, das kann nur eines bedeuten: Gothic Metal. Und so soll es auch sein. Die finnische Band um die namensgebende Sängerin Katra Solopuro, die sich 2006 mit einigen Musikern zusammengeschlossen hat (u.a. Johannes Tolonen und Kristian Kangasniemi (NOCTURNAL)), um KATRA zu gründen, präsentiert auf ihrem aktuellen Debütalbum „Beast Within“ Gothic Metal wie er im Buche steht. Ganz so aktuell, wie man denken mag, ist „Beast Within“ aber gar nicht mehr, denn bereits vor über einem Jahr erschien in Finnland die ursprüngliche Version mit finnischen Texten, und wurde dort zu einem Verkaufsschlager.
Da außerhalb von Finnland niemand nach finnischen Texten kräht, entschied man sich kurzerhand, das Album mit englischen Texten neu einzuspielen. Ob das mit dem Erfolg in Resteuropa aber tatsächlich was wird, da bestehen für mich gleich mehrere Fragezeichen.   

Um es auf den Punkt zu bringen: „Beast Within“ ist ein Album, das schlicht und einfach unnötig ist! Von den 12 Songs sind gerade mal 3 bis 4 halbwegs brauchbar, der Rest schwankt zwischen vertonter Langeweile und leidenschaftsloser Belanglosigkeit.
Songs wie „Fade To Gray“, „Swear“, „Flow“ (mit absolut unpassenden arabischen Gesängen) oder „Mystery“ gehen im einen Ohr rein und im anderen direkt wieder raus. Ganz schlimm ist der letzte Song „Kuunpoika“, die finnische Version von „Hijo De La Luna“, die kein Mensch auf Erden noch auf dem Mond braucht. 
Wenigstens das eröffnende „Grail Of Sahara“, das mit einigen schönen orientalischen Einsprengseln überrascht, das für KATRA Verhältnisse treibende „Storm Rider“ und der Titeltrack „Beast Within“ können Zähler in der Punktewertung einbringen. Auch der musicalartige Song „Mist Of Dawn“ ist an sich nicht von schlechten Eltern und überzeugt durch einen schönen Songaufbau und die mit Abstand beste Gesangsleistung von Frau Solopuro auf „Beast Within“; leider versaut dann das sehr künstlich klingende Orchester aus der Konserve wieder einiges an Flair.      
Gut, ein paar gelungene Soli und Keyboard- und Pianospielereien gibt’s auch noch, aber in Sachen Songwriting braucht das finnische Quintett dringend Nachhilfe, denn sonst wird das auch in Zukunft nix mehr.

Leider passt sich die Protagonistin diesem durchschnittlichen Niveau der Songs an, denn ihr Gesang ist allenfalls nur knapp über der Mittelmäßigkeit. An für sich gibt sie (auch) gesanglich keine schlechte Figur ab, im Vergleich zu Gesangsgöttinnen wie Tarja Turunen, Sharon Del Adel, Floor Jansen oder Simone Simmons wirkt ihr Gesang irgendwie unaufdringlich unscheinbar. Sind Bands wie NIGHTWISH, AFTER FOREVER oder EPICA in der Lage, mir eine Gänsehaut zu bescheren, so lässt mich die Musik von KATRA ziemlich unberührt.
Nach fünf Hördurchgängen von „Beast Within“ ist der Antrieb, das Album noch ein weiteres Mal aufzulegen, nahe null.

„Finnland ist und bleibt eine Wiege der herausragendsten und einzigartigsten Bands“. Dieser These ist zuzustimmen, KATRA hingegen sind die Antithese, die Ausnahme von der Regel. (Maik)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 48:59 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 29.08.08

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