Sinwell - True Sense

sinnwell-true_sense.jpgDer Name der Band SINWELL (mittelhochdeutsch: rundum, rund) ist Programm. Der im Jahre 2000 gegründeten Band geht es mit ihrem Album „True Sense" einzig und allein darum, Rockmusik zu zelebrieren und sich daran zu erfreuen, selbige zu spielen. So will man ab Mitte Januar die Rockfans der Republik begeistern, doch schafft man das auch?

Eine Einordnung der Musik von SINWELL anhand diverser Vergleiche dürfte sich schwierig gestalten. Zwar ist man rein klanglich irgendwo zwischen NICKELBACK, den FOO FIGHTERS und anderen Konsorten der Sparte „Rock" einzuordnen, will sich aber trotzdem nicht so recht in eine vorgegebene Rolle zwängen lassen. Geprägt wird die Musik auf „True Sense" durch eingängige Gitarrenwände und großartigen Hooklines in den Refrains der einzelnen Songs.
So bekommt man im ersten Song der Scheibe, „Nowhere Man", schon direkt vorgeführt, dass man sich hier nicht nur mit irgendwelchen Klischees brüsten will, sondern wirklich ganz großen Rock zelebriert. Nach kurzem Intro offenbart Frontmann Joschi Hensel direkt sein mehr als schweinecooles Organ und der Song groovt sich direkt ins Ohr, wo er sich spätestens mit dem großartigen Chorus auch schon festgraben kann.
Bei der Gitarrenarbeit wird größtenteils Wert auf Rhythmus und Groove gelegt, worunter die Melodielinien etwas zu leiden haben, da man sich irgendwo schon etwas mehr Eingängigkeit im Instrumentalbereich gewünscht hätte, was jedoch wie gesagt vom Gesang weitestgehend kompensiert wird.
Deutlich wird dieser „Makel"  beim Stampfer „Say What", der weitestgehend auf große Akkordwechsel verzichtet, jedoch durch die Rhythmusführung einiges an Kopfnicken hervorlocken kann, einem trotzdem nach 2 Minuten die Puste auszugehen scheint, da man die große Abwechslung vergeblich erwartet. Davon, dass der Chorus wieder größten Ohrwurmcharakter besitzt, brauch man bei dieser Band freilich nicht extra zu berichten.

So rockt man sich durch die knappe Stunde Musik, streut hier und da ruhigere Momente ein („Pretender") und lässt‘ s durchgehend amtlich knallen, fabriziert großartige Hooks,  verliert jedoch bei der Gitarrenarbeit auf weite Strecken zu sehr die Melodie und die Eingängigkeit aus den Augen, was dem Album zwar Punktabzug einbringt, jedoch nicht daran rüttelt, dass man hier mit solider, glaubwürdiger Rockmusik überzeugen kann. (Reini)

 

 

Bewertung: 7,0 / 10 Punkten

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:09 min
Label: Point Music
Veröffentlichungstermin: 15.01.2008

 

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