Der Name DISABUSED geistert nun schon seit 2003 durch den saarländischen Underground. Schnell konnte man sich die angesagte Mischung aus Death Metal, Metal Core und den melodischen Refrains einen Namen in der Szene machen und legte mit "The Dawn of a new Age" fix die erste EP im Jahre 2004 vor.
Nun ist also mit "Utopia in Disguise" die zweite EP im Kasten und soll den großen Schritt nach vorne bringen. Im Su2-Studio in Illingen/Saar wurden mit Hilfe von Produzent Phil Hillen insgesamt 6 Tracks eingeprügelt, die nun auf breiterer Ebene für Furore sorgen sollen.
Los gehts mit "Nothing lasts forever", das zu Beginn an den legendären BOY SETS FIRE-Hit "After the Eulogy" erinnert, aber dann sofort in einen Knüppelpart mit anschliessendem Blasts und coolem Groove mündet. Ein wenig melodiöses Riffing, ein melodischer Refrain, der sofort in Ohr geht: Ihr seht, der Fünfer hat seine Hausaufgaben gemacht! Hier wird alles geboten, was Metal-Core ausmacht, allerdings ohne plump zu kopieren oder abgelutscht zu klingen.
Am Riffing merkt man sofort, daß Gitarrist Jochen Schwarz schon seine Erfahrungen im Death Metal (damals bei DECAY) gemacht hat. Aber seine Mitmusiker stehen der Qualität in nichts nach: Sänger Björn beherrscht sowohl die Growls als auch die cleanen Parts bestens, Drummer Tobias und Basser Oliver geben dem ganzen das rhythmische Gerüst und werden vom zweiten Axtmann Thomas bestens ergänzt.
"Children of Wrath" markiert Track Nummer Zwo, der ebenso wie der Opener einen astreinen Refrain enthält und auch ansonsten das volle Brett bietet. Aggression, gepaart mit den guten Melodien ergibt wirklich ein stimmiges Bild!
Mit "Utopia" folgt ein Instrumental-Track, der mit gezupften Harfenklängen und Breakbeats knappe 3 Minuten Gelegenheit zum Durchschnaufen gibt, bevor mit "With broken Wings" der nächste Hammerschlag erfolgt. Die hämmernden Double-Bass-Salven mit den melodischen Leads treffen genau ins Schwarze! "This one´s for you all" und "Apathy" runden dann den Silberling gekonnt ab; bei letzterem ist sogar gen Schluss Raum für akustische Spielereinen, Slap Bass und Tribal-Drumming-Elemente - ihr seht, stilistisch wird hier alles andere als Einheitskost geboten.
Mit "Utopia in Disguise" geben meine "Landsmänner" eine gehörige Visitenkarte Richtung Labels ab, die bestimmt nicht lange ungehört bleiben wird! Amtlicher Stoff, Jungs!
(Brix)
Bewertung: 8 /10
Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 25:54 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 23.11.2007
