Bereits nach den 2 Demos „L.H.O" und „I-Gore", welche in Eigenproduktion entstanden sind, konnten LEE HARVEY & THE OSWALDS unter dem Label STF - Records ihr erstes Album namens „Three Bullets in the Mainstream" veröffentlichen. Nun, 2 Jahre später, steht das nächste Album „Still confused, but on a higher level" auf dem Programm und wieder präsentieren die Münchner ihren gänzlich skurrilen Mix aus Heavy Metal und Jazz.
Kaum zu glauben, dass LEE HARVEY & THE OSWALDS, welche im Sommer 2000 durch Florian Bätz (Songwriting, Gitarre) gegründet wurden, zuerst im Death - Metal Fuß fassten. Im Jahr 2004 kam es schließlich, durch Verlust zweier Bandmitglieder und dem Gewinn neuer Musiker, zu dem extrem skurrilen Musikwandel. Die Band besteht jetzt aus 8 Mitgliedern und zu den üblichen Instrumenten wie Gitarre, Schlagzeug und Bass kamen auch im Metal eher untypische Klänge wie beispielsweise Saxophon, Trompete und Orgel hinzu. Nun wird eine faszinierende Kombination aus Heavy Metal, Hard Rock, Polka, progressiven Elementen und Jazz präsentiert. Sogar die Todesstahl Elemente treten auf, jedoch kommen diese auf dem Silberling sehr kurz.
Der erste Song mit dem Namen „Mankind" beginnt sehr funkig und poppig. Nach ca. 1 ½ Minute und einer darauf folgenden kleinen simplen Orgeleinlage meldet sich auch der Sänger zum ersten mal zu Wort, was auf das erste Hören wohl mehr als nur gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Endlich folgt ein Part, der tatsächlich auch einmal annähernd etwas mit Metal zu tun. Die Gitarre rückt in den Vordergrund, bietet jedoch leider keine große Verzückung und wird nach ca. einer weiteren halben Minute bereits wieder von den selben poppigen und funkigen Melodien des Songanfangs abgelöst und geht zum Ende über.
„Handkerchief", der zweite Song des Albums, legt zumindest mehr Wert auf Gitarre. Es sind sogar Parts vorhanden in denen die Axt auch einmal richtig poliert wird. Dennoch wird der Schwerpunkt weiterhin mehr auf die anderen Instrumente gelegt. Die unterschiedlichen Parts wirken, als wären sie voneinander unabhängig geschrieben worden und willkürlich aneinander gereiht. Wirklich vom Hocker reißen kann die musikalische Darbietung leider nicht und bietet meist zu lange monotone Teilabschnitte, die schnell Langeweile aufkommen lassen.
LEE HARVEY & THE OSWALDS bietet mit „Still confused, but on a higher level" ein Album, dass mit Metal leider nicht mehr viel am Hut hat. Die Songs wirken wie gestückelte Abschnitte, die aneinander gereiht wurden, mit dem Versuch so viele Stilrichtungen wie nur irgendwie möglich auf eine CD zu hämmern, mit dem Nachteil, dass diese einfach nicht wirklich zusammen passen.
Jedem normalen Metalhead, der sich wirklich nur für Metal, egal welcher Richtung, interessiert sei geraten, bei dieser CD eher nicht zuzugreifen, beziehungsweise sich genügend Zeit zu nehmen um vor einem Kauf vernünftig reinzuhören.
Die Freunde metallischer Klänge unter euch, die auch für viele andere Musikrichtungen offen sind und auf gänzlich skurrile Musik stehen, können es ruhig einmal wagen in diesen Silberling reinzuhören.
Für mich persönlich sei gesagt, dass die Band lieber mehr Wert auf Gitarren legen sollte und wieder deutlicher in Richtung Metal tendieren sollte, denn genau diese Parts lassen sich relativ gut anhören.
Eine Bewertung des Albums ist mir leider aufgrund der nicht vorhandenen Parallele zum eigentlichen Metal nicht möglich. (Sebastian)
Bewertung: -- / --
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 51:15 min
Label: STF - Records
Veröffentlichungstermin: 08.10.2007
