Tourettes - Treason Songs

tourettes_-_treason_songs.jpg

Von Bilderbuchkarrieren zu sprechen, kann im metallischen Sektor schon fast mit Polemik verglichen werden, jedoch lief es für TOURETTES das letzte Jahr wirklich verflucht gut: Mit „Sick Sense" legte man ein Debüt hin, welches einschlug wie eine Bombe, man bereiste die halbe Welt inklusive dem Big Day Out in Sydney und dem Wacken Open Air und man stieß wirklich überall auf großartige Resonanz. Nun folgt mit „Treason Songs" das zweite Album der Australier, womit man hier seinen Stand m internationalen Geschäft festigen will und auch wird!

Nach dem etwas verstörenden Intro geht's dann auch schon direkt mit „Clean" in die Vollen.  Tonnenschwer stampfen die Drums und in bester Melodic Death Manier geht dieser erste Midtempo-Track ins Genick. Michelle Madden beweist sich hier als eine würdige Shouterin in Zeitalter einer Angela Gossow und steht der Frontfrau von ARCH ENEMY in nicht viel nach. In genau diese Kerbe schlägt auch übrigens die Stilistik von TOURETTES. Irgendwo zwischen ARCH ENEMY und DARK TRANQULITY versteht man sich hier darauf Melodien mit Härte und sphärischen Klängen zu verbinden, wie es auch schon gleich im Refrain der ersten Nummer geschieht.
Während „Diatribe" sich im selben Dunstkreis wie „Clean" bewegt, tritt „Seasoned In Destruction" deutlich fester auf Gaspedal und mutet leicht thrashig an. Wieder im Wechsel die harten Riffs von Ashley Mannings und den schwermütigen ruhigeren Parts, die sich fast vollends von Melodielinien und der Stimme der Shouterin tragen lassen.
Mit „Miss Misogyny" kommt wieder eine Granate an groovigem Death Metal daher, der nicht zuletzt wegen der nach wie vor vorhanden, schwedisch angehauchten Gitarrenleads voll ins Ohr geht und sich gegen Ende in ein Instrumentalstück wandelt, dass Stimmungsvoll mit Regengeräuschen und seichten klängen dazu führt, dass man seine Nackenmuskeln wieder etwas beruhigen kann.
Eine Überraschung gibt's dann noch bei „Trinity" zu verzeichnen. Hier schimmert ein klein wenig Cleangesang durch, der dem ganzen noch den letzten Schliff verpasst und das ganze in Sachen Abwechslungsreichtum gesund abrundet.

„Treason Songs" kommt als wirklich rundum gelungenes Paket daher, dass den Konsumenten wohl kaum vor eine Enttäuschung stellen wird und man keine größeren Schwachstellen finden kann. Hier bekommt man zum großen Teil groovigen und melodischen Todesmetall wie man ihn kennt und mag, was aber auch genau der Punkt ist, bei dem man hier kritisch werden sollte. Altbewährtes fließt hier zusammen und wird mit keiner großartigen Neuerung versehen, was dem Hörspaß natürlich keinen Abbruch tut, aber Bands in der Liga von TOURETTES gibt es gerade heutzutage schon genug, was der Qualität der Platte trotzdem keinen Abbruch tut. (Reini)

 

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 41:23
Label: Armageddon
Veröffentlichungstermin: 16.11.2007

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden