Eigentlich ist es bei jeder jungen, aufstrebenden Band das Selbe. Immer wieder wird
der eigenen Musik nachgesagt, dass man zwar das Rad nicht neu erfunden hätte
(was wohl dafür sorgen soll, alteingesessene Metalfans nicht abzuschrecken),
andererseits aber lobt man immer wieder aufs Neue die eigene Innovation und dass
man frischen Wind in die angestaubte Metal-Landschaft bringe.
So auch bei THE MACHETE. Diese liefern nach dem doch recht unspektakulären
Debüt „Regression" nun ihren zweiten Output „ Untrue" ab. Ob man hier endlich
die Maßstäbe in Sachen Eigenständigkeit raushauen kann, die man verspricht,
soll hier jetzt mal untersucht werden.
Über das schon gesagte hinaus wird auch noch davon gesprochen,
dass hier keine Bassdrum getriggert wurde und man so praktisch die pure Essenz
der Musik erhalten würde, was auch direkt beim ersten Song
schmerzlich in Erscheinung tritt: „Human Being Human" zeigt direkt, dass man
hier nicht drauf zu hoffen braucht, dass einem irgendwie Soundtechnisch der Allerwerteste
geleckt wird. THE MACHETE scheppern
dermaßen garstig aus den Boxen, dass ich mich wirklich versichern musste, das mein
CD-Player nicht an eine Leere Dose Kidney-Bohnen angeschlossen ist. Ich bin ja
auch kein Freund von überdimensional auf Hochglanz polierten Klangwundern, aber
ein bisschen Klangerlebnis hat noch keiner Band geschadet!
„Shatters" schlägt dann in genau die Kerbe, vor der es mich beim Gedanken an
modern gearteten Thrash schon gegraust hat: lieblos runtergebetete
Post-Hardcore Lyrics paaren sich mit dem schon erwähnten, arg flachen Sound, sodass
einen hier weder irgendwelche Innovationen noch der große Hit anspringen.
Überhaupt fehlt dieser Platte irgendein Anreitz, sich das Spektakel ein zweites
mal zu Gemüte zu führen, da man nach dem ersten Hören schon genau weiß, wie der
Hase läuft und man sich auch im klaren darüber ist, das THE MACHETE hiermit
wieder einmal Schonkost als Vollkost verkaufen wollen.
Keine, aber wirklich absolut gar keine Überraschungen tauchen auf; gut hier und
da ist im Brei der wirklich sehr üblen Produktion mal die ein oder andere
Melodie zu erkennen, aber das vermag die Grütze die da serviert wird auch nicht
wirklich aus dem unteren Mittelmaß herauszureißen.
Als solide Thrash Platte kann man das ganze aufgrund des wirklich Herzlosen und
belanglosen Gesangs und den schon tausendmal gehörten Riffs auch nicht
durchgehen lassen, sodass unterm Strich wirklich nicht mehr viel übrig bleibt...
Beinharten Fans der sich immer wiederholenden und selbst kopierenden Bands
dieses „Modern-Thrash" - Sektors kann wohl geraten werden mal ein Ohr zu
riskieren, allen anderen aber sei geraten, da wirklich die Hände weg zu lassen...Das
nächste mal doch bitte endlich die versprochenen Meilensteine! (Reini)
Bewertung: 3,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:57 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 09.11.2007
