My Own Grave - Unholy

My Own Grave - UnholyWow, was für ein Opener. Direkt nach dem ersten Riff und dem nach vorne treibenden Geballer der Double Bass-Drum wird sofort klar, was einen hier erwartet: Old School Schweden-Death vom Feinsten, den man besser kaum spielen kann.

Allein der erste Song "Buried" ist ein Paradebeispiel für schnörkellosen Elchtod der 90er Jahre. Eine solch geniale Neuinterpretation der alten Schule habe ich seit Bloodbath nicht mehr hören dürfen, ich bin wirklich entzückt.

Die fünf Schweden, die mit dieser EP ihre zweite offizielle Veröffentlichung rausgehauen haben, wissen wo es lang geht und entfernen sich mit diesem 5-Tracker ein wenig vom Thrash Metal, der auf dem Debüt-Album noch deutlich prägnanter war (zumindest bei den Songs die auf der Homepage www.myowngrave.com zum Download angeboten werden).
Dies begrüße ich durchaus, da den Jungs die Death Metal-Schlagseite wesentlich besser zu Gesicht steht.

Track Zwei "Above the weak" führt den Stil des fulminanten Openers gnadenlos fort und mischt zwischen die Schweden-Parts zu Beginn auch hier und da ein paar Vadereske Parts ein, um kurz darauf wieder dem nordischen Death Metal zu fröhnen. Hier und da schimmern geniale Soli und diverse Thrash Passagen durch, die einen jeden Death Metaller zum mitbangen animieren dürften.
Mit dem schleppend beginnenden, ultrabösem dritten Song "Beneath dark waves" zeigt man, dass man auch mit angezogener Handbremse ziemlich brutal sein kann, wobei hier und da trotzdem immer wieder Blastbeats durchschimmern.

Mit dem nächsten Song "God forbid" gibt's sogar typisch floridianische Riffs, die nicht selten an Monstrosity und Konsorten erinnern und einmal mehr von fetten Blastbeats untermalt werden. Aufgelockert durch diverse, recht melodische Midtempo-Passagen ist auch dieser Song einmal mehr ein wahres Death Metal-Meisterstück.

Der Rausschmeißer "Cross after cross" könnte in dieser Form auch aus der Feder von Bloodbath stammen und spätestens wenn im Mittelteil die wunderbaren Melodien der Leadgitarre ertönen, wird jeder Schweden-Death-Fanatiker ausrasten.
Schließlich kommt durch kühle Blastbeats und diversen Keif-Gesang sogar noch ein wenig Black Metal-Feeling auf, was den Song noch mehr aufwertet.
Und nach einem genialen Break kommt noch als krönender Abschluss die vertonte wütende Raserei, die wirklich alles wegballert und einen wahrlich würdigen Abschluss dieser genialen EP darstellt.

Wie ihr seht, komme ich hier aus den Lobgesängen nicht mehr heraus und das zurecht. Ich würde sogar so weit gehen und die Platte mit einem Meisterwerk ala "Breeding Death" gleichstellen. Für mich eine der Überraschungen des Jahres. Da können sich selbst die diesjährigen Schweden Highlights von Evocation, Demonical oder Vomitory nur schwer mit messen, weil hier einfach alles stimmt. Wohl dosierte Melodien, Blastbeats, Midtempo, geniales Songwriting, eine fette Produktion, ein cooles Logo und ein fähiger und vor allem abwechslungreicher Sänger, der sowohl tief growlen, als auch schön fies keifen kann.

Jeder der mit Demonical, Bloodbath, Paganizer, Ribspreader, Evocation, Kaamos, Entombed, Incapacity oder Grave auch nur im Entferntesten etwas anfangen kann, muss diesen Geheimtipp auf jeden Fall haben. Ich komme einfach nicht herum und fühle mich ob der Genialität der Schweden dazu verpflichtet die Höchstnote zu zücken... (Leimy)

Bewertung: 10 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 16:23 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht