Gama Bomb - Speed Between The Lines

gamabomb speedbetweenthelinesAls Anfang der 2000er der Thrash Metal sein Revival feierte, waren GAMA BOMB ganz vorne mit dabei. Mit ihrem Sound, der wie eine Mischung aus NUCLEAR ASSAULT, ANTHRAX und OVERKILL klingt, mischten sie die Szene damals gewaltig auf. Mittlerweile sind 16 Jahre seit dem ersten Demo „The Survival Option“ (2002) vergangen und nach 2 Demos, einer Slit-EP, einer EP, einem Beitrag zur „Thrashing Like A Maniac“-Kompilation und mittlerweile sechs Studioalben, sind die Nordiren in der Szene längst etabliert. Wobei man sagen muss, dass sie ihrem Stil in all den Jahren treu geblieben sind und mit ihrer Attitüde irgendwie immer an eine jüngere Version von ANTHRAX erinnern.

Wirft man nun einen Blick auf das Cover des am 12.10. erschienenen sechsten Album „Speed Between The Lines“ dann ist man zunächst ein wenig verwundert. Dieses könnte nämlich auch locker die ein oder andere Scheibe aus dem Hause JUDAS PRIEST zieren.

Die Briten sind dann auch ein gar nicht so schlechter Vergleich. Vor allem was den Opener „Give Me Leather“ angeht. Hier macht uns Sänger Philly Byrne nämlich den Halford und packt urplötzlich die hohen Schreie aus für die der „Oberpriester“ so bekannt ist. Das ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, kommt dann aber richtig gut und macht die Nummer zu einem der Höhepunkte auf „Speed Between The Lines“. Die folgenden „A Hanging“ und das sauschnelle „666teen“ bei dem GAMA BOMB eins zu eins klingen wie ANTHRAX zu Zeiten von „Among The Living“ und bei dem die Gitarrenfraktion zeigt was sie so alles kann, lassen einen als Hörer mit offenem Mund zurück. Was bitte, war das denn?

Doch damit nicht genug. Direkt im Anschluss fahren Philly Byrne (Gesang), Luke Graham (Gitarre), Domo Dixon (Gitarre), Joe McGuigan (Bass, Gesang) und Paul Caffrey (Schlagzeug) mit „Bring Out The Monster“ die wohl schrägste Nummer des Albums auf. Auf die Idee aus den Lyrics einen Dialog zwischen Mensch und Monster zu machen, muss man auch erstmal kommen. Was zunächst vollkommen bekloppt klingt, funktioniert einwandfrei und entpuppt sich gar als bester der 12 hier enthaltenen Songs.

Mit „Motorgeist“, wie könnte es anders sein, huldigt man dann noch der Legende MOTÖRHEAD. Hierbei kommen GAMA BOMB beängstigend nah ans Original ran.

Man merkt „Speed Between The Lines“ an, dass sich die Musiker innerhalb der engen musikalischen Grenzen des Genres, und dieses heißt, bei GAMA BOMB nun einmal eindeutig Thrash Metal, um möglichst viel Abwechslung bemühen. Auch Philly Byrne zeigt sich hier stimmlich variabel wie noch nie.

„Speed Between The Lines“ wird zu keiner Sekunde langweilig und ist ganz klar die bis dato beste Veröffentlichung der Gruppe. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 34:57 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 12.10.2018