Das Kölner Quintett HOLYGRAM besteht aus Sänger Patrick Blümel, Gitarrist Marius Lansing, Bassist Bennett Reimann, Drummer Sebastian Heer und Pilo Lenger am Synthesizer, 2016 veröffentlichte man auf dem kleinen Kölner Label Reptile Music eine EP mit 5 Songs. Das erste volle Album hört auf den Namen „Modern Cults“. Die Mischung aus Postpunk und New Wave mit Krautrock und Shoegaze-Elementen könnte man als Hommage an die Achtziger verstehen, es gelingt retrospektive Musik aufzugreifen und zu ihrem Eignen zu machen, ohne im Geringsten einschläfernd oder altbacken zu klingen.
Düstere Sounds, kühle E-Gitarren, ein stilistisch minimaler und trotzdem kräftiger Bass und melancholischer Gesang ist das Rezept der Band. Besagte Gitarren hören sich sehr verhallt an, als kämen sie aus einer anderen Dimension. Gleiches gilt für die Vocals. Das ist anfangs etwas ungewohnt, man gewöhnt sich aber an die Produktion. Tanzbare Stücke wie beispielsweise „Signals“, „„Hideaway, „Old Neighborhood“ oder „She's Like The Sun“ haben eine hypnotische Stimmung, der man sich schwer entziehen kann, sofern man auf Bands wie alte THE CURE, JESUS AND MARY CHAIN oder JOY DIVISION steht. Während mich der Rausschmeißer „1997“ an ruhige OMD oder BRENDAN PERRY erinnert. HOLYGRAM klingen stets mitreißend und geheimnisvoll. Nebulös, freischwebend in der Luft oder festgenagelt in der Gruft – das ist völlig songabhängig.
Ende des Jahres werden die Kölner übrigens bei einer ausgiebigen Support-Tour mit VNV Nation in Europa und Amerika „Modern Cults“ live vorstellen. (Ralf)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:14 min
Label: Oblivion/SPV
Veröffentlichungstermin: 09.11.2018
