Accept + Benediction (26.06.2022, Blieskastel)

live 20220626 0000 AcceptDer Paradeplatz der Barockstadt Blieskastel ist meine neue favorisierte Eventfläche. Kostenloses Parken im nahen Umfeld, unkomplizierter Einlass durch sehr freundliche und kompetente Mitarbeiter, ein gutes gastronomisches Angebot und ein Bierstand wo es wirklich lief („mir vom Dorf wisse, wie ma Bier zappt“), sorgten für ein familiäres Erlebnis der Extraklasse. 1200 Fans waren gekommen, um die „Heavy Metal-Teutonen“ ACCEPT live zu erleben.

 

 

 

 

 

 

 

BENEDICTION

BENEDICTION mit ihrem zurückgekehrten Kultsänger Dave Ingram beginnen fast pünktlich um 20 Uhr das einstündige Dauerfeuer mit ihrem Old-School-Death-Metal, der sich seit 1989 nicht wirklich verändert hat. Klar, man muss schon Death Metal mögen, um direkt vor den Jungs die Bühne zu belagern und dafür von Dave Ingram ein „Hail Satan“ zu empfangen. Der Großteil bevorzugte doch eher den Auftritt aus der Entfernung der Bierstände-aber mit dem gebührenden Respekt. Dabei ist es völlig egal oder gerade richtig, dass BENEDICTION nach 30 Jahren immer noch extrem roh klingen und sich und den Fans treu geblieben sind. Mit dem achten Longplayer „Scriptures“ (2020) im Gepäck, fegen die Jungs souverän und bestens eingespielt über die Bühne als seien es Zwanzigjährige in ihren Anfangstagen. Entsprechend zustimmend fällt der Applaus auch von nahezu allen Festivalbesuchern aus.

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ACCEPT

Um 21:30 Uhr ist es dann soweit. Mittlerweile hat sich der Paradeplatz gut gefüllt als die ersten Töne von „Zombie Apocalypse“ ein großartiges Konzert einleiten, und Mastermind Wolf Hoffmann an der Leadgitarre und seine Mitstreiter auf den Punkt bei einhundert Prozent einsteigen und Vollgas geben.

Mit den Neuzugängen Martin Motnik (Bass) und Philip Shouse (Gitarre), komplettieren sie das Team um den Trommler Christopher Williams, „Rythm Master“ Uwe Lulis, Shouter Mark Tornillo und eben den Perfektionisten und Lead-Gitarristen Wolf Hoffmann. Die ACCEPT-Maschinerie auf der schlichten Bühne der „Too Mean To Die“-Tour läuft perfekt vom ersten bis zum letzten Song und Wolf Hoffmann reißt immer wieder die Arme in die Luft, um das Publikum zum Mitmachen zu animieren, was ihm mühelos gelingt.

Der fest in die Band integrierte dritte Gitarrist Philip Shouse ist eine zusätzliche Bereicherung von ACCEPT, denn was die drei Gitarristen liefern ist von einem anderen Stern. Die schnellen Titel wie z.B. „Fast As A Shark“ eskalieren fast in einem Höllentempo; gegenseitige Gitarrenduelle, tonnenschwere Riffs und Double-Leads bauen einen unheimlichen Druck auf. Gemäß dem Tour-Motto liegt ein Schwerpunkt der dargebotenen Songs auf dem aktuellen Longplayer „Too Mean To Die“. Nach „Symphonie Of Pain“ sorgt der alte ACCEPT-Klassiker „Restless And Wild“ vom gleichnamigen 83er Album für frenetische Begeisterung im Publikum.

 

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Endgültig bricht das Eis, als Mark Tornillo nach 25 Minuten das Publikum standesgemäß saarländisch mit „Guten Abend Kaschtel“ begrüßt. Dann geht die Schlacht richtig los und man gewährt den Fans keinerlei Verschnaufpause mit „Overnight Sensation“ etwas später mit dem genial verschrobenen „The Undertaker“. ACCEPT haben das Publikum längst im Sturm erobert und völlig im Griff, der Sound ist glasklar, knallhart und geil laut. Diese Band ist eindeutig eine Einheit, die funktioniert und Mark Tornillo schreit sich in Höchstform durch das gesamte Set.

„Princess Of The Dawn“, der ewige Klassiker, macht dann in gewohnter Manier die Fans zu den Hauptakteuren und bis in die letzte Ecke des Paradeplatzes singt man den Refrain trotz des mittlerweile eingesetzten starken Regens. Keine Gnade, das Volksmusikanten-Intro „Heidi Heido Heida“ ertönt und führt zu einem der immer noch schnellsten Speed-Hits aller Zeiten, „Fast As A Shark“. Anschließend folgt die ewige Hymne „Metal Heart“ und Wolf Hoffmann darf seine Klassik-Affinität auf der Leadgitarre ein wenig an Tschaikowski und Beethoven ausleben.
Nach „Teutonic Terror“ und „Pandemic“ geht’s in den Schlusspart und nach einem Old-School-Medley lässt die Metal Hymne „Balls To The Wall“ die Fans sich selig in den Armen liegen bevor ein unglaublich genialer, einfach strukturierter Song aus den Anfangstagen ein denkwürdiges Konzert beschließt: „I`M A Rebel“.

ACCEPT touren weiter und nach den US-Gigs im September, kehren sie zum Glück Anfang 2023 mit der „Too Mean To Die“-Tour nach Europa und damit auch nach Deutschland zurück. Wir sehen uns dann im Februar in Saarbrücken wieder. ACCEPT kommen nach all den Jahren immer noch mit ungezügelter Energie rüber, zeigen keinerlei Verschleißerscheinungen und werden immer besser. Auch ist die Nähe zu den Fans immer vorhanden; so bewegte sich Bassist Martin Motnik vor dem Konzert auf dem gesamten Eventgelände und war überall offen für Gespräche mit den Fans oder stand für ein Selfie zur Verfügung.

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Die Location war perfekt. In dem altehrwürdigen Hofgelände des Paradeplatzes stimmte alles. Der Sound war hervorragend und resümierend kann man vor dem Veranstalter „Olaf Ehrmantraut Concerts and More GmbH“ nur den Hut ziehen. In einer Zeit von Seuchen, Panikmache, Krieg und politischen Desastern sind die Gegebenheiten des Events in Verbindung mit der Authentizität, Spielfreude und Publikumsnähe von BENEDICTION und ACCEPT meine Konstante im Leben. ACCEPT gab es schon immer, gibt es weiterhin und wenn sie spielen oder ihre Musik sich auf dem Plattenteller dreht, ist alles gut; wie immer.

So geht man als Fan mit der Gewissheit nach Hause, dass dieses Konzert jeden Cent wert war, im Gegensatz zu so mancher Abzocke. (Bernd Eberlein)

 

Setlist ACCEPT: 

Zombie Apocalypse
Symphony Of Pain
Restless and Wild
Overnight Sensation
Princess of the Dawn
Fast As A Shark
Metal Heart
The Undertaker
Teutonic Terror
Pandemic
Demon's Night / Starlight / Losers and Winners / Flash Rockin' Man
Balls To The Wall
I’m A Rebel

(Fotos: Klaus)

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