Party.San Open Air XV (06.08. - 08.08.2009, Bad Berka)

Die BühneWie selbstverständlich eilen alle Black und Death Metal Fans im August Richtung Thüringen, in Bad Berka stieg die fünfzehnte Ausgabe des Party.San Metal Open Airs.
Bei insgesamt gutem Wetter (etwas Regen zur für viele sicher willkommenden Abkühlung gab es erst gegen Ende des letzten Tages) strömten gut 9.000 Besucher nach Mitteldeutschland.
Dabei war vieles wie gewohnt (interessante Bands, faire Preise, gute Stimmung,...), aber auch einiges anders. Auf die immer qualitativ hochwertige Ware von Nagelfood musste leider verzichtet werden.
Dafür gab es aber auch eine positive Neuerung, die eingeführte Duschflatrate wurde von vielen genutzt und kam gut an. Dafür war der Becherpfand mit den Chips eher umständlich.
Unterm Strich wieder eine gelungene Veranstaltung und das Party.San zeigte wieder mal warum es für viele DAS Festival des Jahres ist. (Tutti)

Donnerstag, 06.08.2009

Postmortem:
Sirenen heulen auf, das kann nichts gutes bedeuten. Jetzt steigen auch noch Flammen auf. Oh, oh! Ach, es sind nur POSTMORTEM die ihren Gig und damit auch gleichzeitig das Festival eröffnen. Die Berliner legten mit ihrem Auftritt die Messlatte für die anderen Bands gleich mal verdammt hoch. Allen voran Gitarrist Marcus Marth gefiel sich in seiner Rolle als Dauerheadbanger. Der Opener des Festivals hatte aber neben starken Songs auch einige Pyros mit im Gepäck. Leider außerdem auch noch einige Soundprobleme gegen Mitte des Sets. Trotzdem ein guter Gig mit dem Höhepunkt bei "Killing Days", als es eine kleine Kettensägeneinlage gab, zur visuellen Unterstützung sozusagen.

Setlist:
- Are You Dead?
- 25
- Suffer
- The Way Of The Knife
- Lobotomy
- Der Totmacher
- Can't Stop Killing
- Hate, Kill, Destroy
- Killing Days (To Ottis)
- Revolution

(Tutti)
Postmortem
Azarath:
Eigentlich war ja geplant den Party.San-Einstand mit den Berliner Brutz & Braklern POSTMORTEM einzuläuten, aber irgendwie ist dem geneigten Rezensenten mal wieder das passiert, was sicher jeder Festivalgänger kennt: Man hat es nicht geschafft sich vom gemütlichen Campingplatz loszureißen ;) Laut Augenzeugenberichten einiger guter Freunde sollen die Jungs aber einen souveränen Gig hingelegt haben und selbst vom Zeltplatz aus machte das Ganze eine gute Figur.
So kam es, dass das Party.San für mich mit den polnischen Death Metallern von AZARATH begann, die eine interessante Mischung aus Black- und Death Metal mit größerer Tendenz zu epochalen Death Metal ala BEHEMOTH boten. Diese Tendenz verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass BEHEMOTH-Drummer Inferno zum festen Line-Up gehört (aber live durch einen Session-Drummer vertreten wurde). Zu schade, dass ich nur zwei Songs mitgekriegt habe... (Leimy)
Azarath
Psycroptic:
Die erste Band, die ich komplett genießen durfte, waren die verrückten Tasmanier PSYCROPTIC, die mit ihrem vertrackten Technik Death Metal Bad Berka zum Beben brachten.
Wie immer boten die Jungs einen beeindruckenden, an Präzision kaum zu übertreffenden Gig der nicht nur mich mit offenen Mund hat da stehen lassen.
Leider waren zu Beginn nur die Gitarren zu leise und die Drums zu laut und zu extrem getriggert. Im Laufe des Gigs relativierte sich dies wieder, so dass der einzige Wermutstropfen der Gesang von Sänger Jason Peppiatt war, der bei weitem nicht so krass klingt wie sein Vorgänger Chalky. Aber man kann eben nicht alles haben. (Leimy)
Psycroptic
Deströyer 666:
Auf die Niederländer hatte ich mich richtig gefreut und DESTRÖYER 666 präsentierten sich auch in Bad Berka als mächtiges, riffgewaltiges Thrash-Geschwader. Zielsicher wurde den Fans das Songmaterial wie "Sons of Perdition", "I Am Not Deceived", "I Am The Wargod (Ode To The Battle Slain)" und "Black City - Black Fire" um die Ohren gehauen. Trotzdem wollte der Funke nicht so hunderprozentig überspringen, Frontmann Keith schien auch nicht allerbester Laune gewesen sein. Aber alleine aufgrund der Songs schon ein guter Auftritt. (Tutti)
Deströyer 666
Marduk:
Danach kam ein Wahnsinnsgig der in die Annalen des Black Metals eingehen dürfte.
MARDUK haben es geschafft einen Black Metal-Muffel wie mich in ihren Bann zu ziehen und haben weit über 90 Minuten (!!!) geblastet was das Zeug hält.
Man hat wie angekündigt das komplette "Panzer Division Marduk"-Album gespielt und jede Menge Spielfreude an den Tag gelegt. Ich habe MARDUK jetzt schon viele Male gezwungener Maßen live als Vorband sehen müssen und war nie sonderlich von deren Sound angetan, aber all dies hat sich an diesem Donnerstag schlagartig geändert, da der Auftritt einfach nur mächtig und erhaben war.
Schade dass Sänger Mortuus nicht das Charisma versprühte, das Altsänger Legion immer inne hatte. Irgendwie wirkte Mortuus nämlich immer noch ein wenig unbeholfen und konnte auch in Sachen Posing dem Altmeister nicht das Wasser reichen, aber wie schon gesagt, man kann nicht alles haben und dieser Gig wird dennoch unvergessen bleiben. (Leimy)
Marduk
Freitag, 07.08.2009

Summers Dying:
Sowas wie Heimvorteil genossen SUMMERS DYING am zweiten Tag. Die Band aus Weimar eröffenete den Freitag mit ihrem Black / Death Metal. Die Jungs sind auch stilecht vor dem Auftritt in einen Schminktopf gefallen und mit Blut besudelt waren sie zudem auch noch. Bei Songs wie "Escape", "Deliverence", "Kill And Die" zeigte sich die Band durchaus auch melodisch, überwiegend aber jederzeit aggressiv. Schöne Eröffnung des zweiten Tages wobei der abschließende Track "In Crimson Dreams" aber dreimal begonnen werden musste, weil der Schlagzeuger den Bass nicht auf dem Monitor hatte. Aber zu dem Zeitpunkt hatte die Band sowieso schon die meisten von sich überzeugt. (Tutti)
Summers Dying
Grabak:
GLORIOR BELLI konnte oder wollten in Bad Berka nicht dabei sein, aber die Veranstalter konnten kurzfristig Ersatz besorgen. GRABAK enterten die Bühne. Mit ihrem grimmigen Black Metal sprachen sie zumindest ungefähr die Zielgruppe der fehlende Franzosen an. Die Band feuerte bei Songs wie "Dominion Stigmatized", "Beyond A Black Horizon", "Nightworks" und "Judas Iscariot - As Wolf Amongst Sheep" ihren grimmigen Black Metal in den blauen Thüringer Sommerhimmel. Insgesamt eine nur wenig spannende Vorstellung, das ganze klang mir etwas zu austauschbar. (Tutti)
Grabak
Inhume:
Nach Thüringen geschafft hatten es aber INHUME. Und die hölländischen Krawallfreunde entfachten ein wahres Grindfeuerwerk. Bei Songs der Marke "Illuminati", "Meatcleaver", "Grind Culture", "Tiamat", "Airplane Crash" und "Dead Man Walking" bildeten sich immer wieder größere Moshpits und die beiden Sänger Joost Silvrants und Dorus van Ooi brüllten sich die Seele aus dem Leib. Die sympathischen Jungs aus dem Tulpenland kamen also bestens an und das zu Recht. (Tutti)
Inhume
Sólstafir:
Höchste Zeit sich danach auch mal etwas zu entspannen und da kamen SÒLSTAFOR gerade recht. Die Isländer hatten auch einige interessante (überlange) Songs im Gepäck. Allerdings wissen die bei strahlendem Sonnenschein kaum zu zünden. Und mit ihren ruhigen und teilweise auch sphärischen Klängen waren sie zu exotisch für das Festival. Zudem störten die langen Pause zwischen den Songs etwas de Fluss des Gigs. (Tutti)
Sólstafir
Den Saakaldte:
Wenn man Kvarforth sowieso schon mal vor Ort hat, dann kann er auch gleich noch mit seiner zweiten Band DEN SAAKALDTE auftreten. So oder so ähnlich dachten wohl die Veranstalter. Zudem war es wohl auch der erste Auftritt von DEN SAAKALDTE in Deutschland. Kvarforth betrat dann auch gut ausgerüstet die Bühne. Er hatte eine Flasche Jim Beam dabei. Man kann ja nie wissen ... Bei Songs wie "La Vinteren Vare Evig" und "Mesias" zeigte der Fronter wie man Stücke besonders theatralisch darbieten kann. Nette Vorstellung der Norweger, aber auch hier störte das sommerliche Umfeld. Wer übrigens auf eine kleine Einlage der Selbstverstümmelung wartete, der wartete vergeblich. (Tutti)
Den Saakaldte
Swallow The Sun:
Für mich wurde der Freitag erst recht spät mit den Finnen von SWALLOW THE SUN eingeläutet, die mit EVOCATION den Spielplatz tauschten und nun eine Stunde früher als geplant ran mussten. Die bösere und doomigere Variante von AMORPHIS konnte von Beginn an mit einem genialen, drückenden Sound glänzen und auch die Songauswahl und Bühnenperformance waren absolut stimmig. Allen voran stand der äußerst charismatische Sänger Mikko, der mit seinem tiefen und kraftvollen Organ die Masse in seinen Bann zog.
Leider war das Ganze zeitlich sehr deplatziert, da solche Musik im Dunkeln bei anständiger Lichtshow zelebriert werden will und nicht bei strahlenden Sonnenschein. Dennoch ein genialer Gig der Lust auf mehr machte. (Leimy)
Swallow The Sun
Evocation:
Bei EVOCATION füllte sich das Festivalgelände noch ein wenig mehr und man merkte sofort, dass die alten Hasen aus Schweden (nein die Jungs sind keine Newcomer wie viele immer behaupten) sich in den letzten Jahren eine feste Fanbasis erspielt haben, die kräftig das Haar schüttelte und lautstark mitsang.
Die exquisite Setlist bestehend aus neuen, alten und uralten Songs (u.a. "Dead Calm Chaos", "Silent Sleep", "Feed The Fire" und sogar "The Ancient Gate") konnte ebenfalls überzeugen und auch der Sound mit seinen herrlich knarzenden Gitarren war mehr als amtlich.
Sänger Tjompe könnte übrigens glatt als Bruce Dickinson des Death Metals durchgehen, wenn man sich anschaut wie aktiv und charismatisch er immer durch die Gegend hüpft (inkl. wildem Posing und dem Klettern auf Monitorboxen). Man kann also wieder einmal von einem grandiosen Gig der schwedischen Sympathen sprechen, die ich wirklich noch nie in schlechter Form gesehen habe. (Leimy)
Evocation
Hate Eternal:
Wesentlich besser hingegen habe ich HATE ETERNAL schon mal gesehen. Und zwar auf ihrer letzten Tour mit MISERY INDEX zu Beginn des Jahres. Verglichen mit dieser Tour war der Gig auf dem Party.San nämlich nur ein laues, monotones Lüftchen.
Angefangen mit gehörigen Soundproblemen, die sich erst im späteren Verlauf des Gigs legten, hatte das Trio auch stark mit dem fehlenden zweiten Gitarristen zu kämpfen, da die Soli kraftlos und deplatziert klangen und generell der Gitarren-Sound sehr dünn war. Dafür war die extrem getriggerte Bass-Drum viel zu laut, was die Sache noch schlimmer machte. Zudem stellte sich auch wieder die Monotonie ein, von der ich eigentlich dachte, dass die Floridianer sie mit den letzten beiden Alben abgelegt hätten. So kann man sich täuschen...
Herr Rutan, sie brauchen einen besseren Soundtechniker und einen zweiten Gitarristen! (Leimy)
Hate Eternal
Thyrfing:
Viking Metal at it's best, stand dann als nächstes auf dem Programm. THYRFING gehören nun schon seit einigen Jahren zu den führenden Bands dieses Genres. Am Freitagabend auf dem Party.San zeigten die Schweden nochmal wieso. Sie haben mit ihren vielen tollen Alben einfach das richtige Material in der Hinterhand. Und so konnte trotz nicht durchgehend gutem Sound eine beeindruckende Atmosphäre geschaffen werden. (Tutti)
Thyrfing
Misery Index:
MISERY INDEX hingegen legten einen Wahnsinnsgig wie immer hin und bewiesen, dass sie auch auf einer so großen Bühne bestehen können.
Wahrscheinlich waren die Jungs nicht nur für mich der heimliche Headliner, denn überall wurden die sympathischen Amis abgefeiert und es wurde gemosht was das Zeug hielt.
Zudem heizte dem Publikum eine amtliche Songauswahl ein, die Songs neueren Datums ala "Traitors" im Wechsel mit alten Kloppern ala "Demand the Impossible", "Retaliate" oder "Manufacturing Greed" beinhaltete. (Leimy)
Sogar ein gänzlich neuer Song, der megamächtig war, wurde vorgestellt.
All dies wurde mit dem bislang fettesten Sound des Festival dargeboten, so dass wohl auch noch im Stadtkern Bad Berkas sämtliche Fensterscheiben erzittert sein müssen. (Leimy)
Misery Index
Unleashed:
Wie eine exzellente Vorstellung auszusehen hat, zeigten dann auch UNLEASHED. Dem schwedischen Death Metal Urgestein fraß die Menge von der ersten Minute an aus der Hand. Davon angestachelt gab die Band, die in diesem Jahr 20 Jahre alt wird, durchweg Vollgas. Zudem holte sich die Band mit einigen Pyros und Feuersäulen noch visuelle Unterstützung ins Boot. Leider war die Spielzeit mit unter einer Stunde deutlich zu kurz um genügend von den reichlich vorhandenen Klassikern zu spielen. Aber auch so eine absolute Topvorstellung und für mich der Höhepunkt des Tages.

Setlist:
- Greatest Of All Lies
- Neverending Hate
- Your Children Will Burn
- This Is Our World Now
- Winterland
- In Victory Or Defeat
- Into Glory Ride
- Midvinterblut
- Hammer Batallion Unleashed
- To Asgard We Fly
- Death Metal Victory

(Tutti)
Unleashed
Satyricon:
Nach diesem warmen Gig kam wieder klinische Kälte nach Bad Berka, denn SATYRICON sollten als Headliner zum Tanze bitten. Mit einer vollkommen deplatzierten Keyboarderin und gehörigen Soundproblemem starteten die Norweger ihren Gig. Das Keyboard wurde mehrmals ausgetauscht und selbst dann hörte man es (glücklicherweise) immer noch so gut wie gar nicht. Noch schlimmer war da nur die extrem dünne Leadgitarre zu Beginn, dieses Problem bekam man aber schnell in den Griff.
Auch äußerst negativ war der extrem arrogant erscheinende Satyr, der von seinem Auftreten, der Frisur und seinem generellen Styling absolut überheblich elitär rüberkam. Spätestens als er seine Band anpöbelte weil sie den Song begannen obwohl er noch nicht ganz ausgeredet hatte ("stop playing while I'm talking!!!"), war für mich klar: Dieser Mann ist ein klein wenig abgehoben ;)
Dafür gab es eine geniale Songauswahl, die sich zwar hauptsächlich auf die letzten drei Alben beschränkte, aber die voll und ganz überzeugt hat (von "K.I.N.G.", "Black Crow On A Tombstone", "Fuel For Hatred" 
hin zu dem Rausschmeißer "Mother North", bei dem alle mitgesungen haben, war alles dabei).
Zudem hat Frost absolut hervorragend und beeindruckend sein Set durchgeballert und hat sich hinterher sogar noch herzlich beim Publikum bedankt, was sonst wohl so gar nicht seine Art sein soll.
Auch positiv hervorzuheben war die gesamte Bühnenpräsenz, die sich äußerst erhaben und mächtig darstellte, was beim abgedrehten Mikrofon-Halter (in Form des "Y" des Satyricon-Schriftzuges) begann und bei der genialen Light- und Pyro-Show endete.
Ingesamt kann man von einem würdigen Headliner-Gig sprechen, bei dem aber nicht alles so optimal war wie man sich das gewünscht hätte, aber wie war das noch? Man kann eben nicht alles haben ;) (Leimy)
Satyricon
Samstag, 08.08.2009

Hellsaw:
Am letzten Tag durften HELLSAW den Reigen eröffnen. Also gleich ein tiefschwarzer Auftakt. Die Österreicher konnten dabei trotz Sonne und Hitze eine düstere Stimmung überzeugend rüberbringen. Der sehr grimmige und rasende Black Metal kommt jederzeit durchaus melodisch rüber. An Songs gab es u.a. "The Black Death", "Moonrites Diabolicum", "Der Harzwald" und "In Memory". Der Schwerpunkt lag also natürlich auf dem aktuellen Werk "Cold". Gute Show die sich in einem kleinen Club bestimmt noch besser macht. (Tutti)
Hellsaw
Beneath The Massacre:
Der Samstag begann dann für mich mit den überaus mächtigen BENEATH THE MASSACRE aus Kanada, die mit ihren alles-vernichtenden Sound die Erde erzittern ließen.
Einmal mehr bewiesen die Sickos nämlich, wie wahnwitzig extremer Death Metal sein kann, denn die Jungs gehören nach wie vor zum Krassesten was man dieser Tage live bestaunen kann.
Extrem technisch (Das Bass-Spiel! Die frickelige Gameboygitarre!) und trotzdem catchy (Breakdowns in Masse, Slamparts ohne Ende, Moshparts bis der Arzt kommt) entfachte das Quartett die vertonte Apokalypse und alle Metalheads mit schwachen Nerven verließen schlagartig das Gelände ;)
Sänger Elliot Desgagnés ist auf jeden Fall schon jetzt für mich der Chuck Norris des Death Metals (extrem kantig, unerreichbar, charismatisch, brutal; kurzum: Heftig!), heizte dem Publikum ordentlich ein und auch die Setlist mit neuen und alten Songs (z.B. "Nevermore", "Modern Age Slavery", oder "Reign Of Terror") konnte voll überzeugen. (Leimy)
Beneath The Massacre
Paganizer:
Danach war wieder schwedischer Death Metal-Wahnsinn angesagt, denn PAGANIZER gaben sich die seltene Ehre und luden ein zum Old School-Stelldichein.
Trotz anfänglicher Soundprobleme (Bassdrum zu hintergründig, Hihat zu laut, Gesang zu leise), zogen die Jungs die Fans sofort in ihren Bann und gaben eine hervorragende Deutschland-Premiere zum Besten (PAGANIZER touren äußerst selten und waren noch nie in Deutschland).
Man merkte Frontmann Roger "Rogga" Johansson seine Schüchternheit vor allem bei den Ansagen an und es war dann auch schnell klar warum Livegigs mit ihm so rar sind.
Nichtsdestotrotz war der Gig extrem souverän gespielt und mit einer exzellenten Songauswahl gespickt („Death Plain and Simple“ als Intro, "Scandinavian Warmachine", "Gasmask obssession", "Nailed Forever" oder "Forever Scorned" seien als Beispiele genannt).
"Troops Of Doom" von SEPULTURA zum Ende passte dann wie Arsch auf Eimer und war ein runder Abschluss für einen genialen und megasympathischen Gig der Schweden, die jetzt hoffentlich öfters Touren werden. (Leimy)
Paganizer
Rotten Sound:
Witterungsbedingt verpasste ich dann ROTTEN SOUND (nach 45 Minuten Headbangen bei 35°C in der prallen Sonne brauchte der Rezensent doch erst einmal eine Verschnaufpause am Zelt). Laut Berichten von Freunden sollen die sympathischen Finnen aber einen amtlichen Gig hingelegt haben. (Leimy)
Rotten Sound
Shining:
So kam es, dass für mich der Samstag dann mit der Hype-Band SHINING weiterging und ich mich wirklich fragte: "Wer gibt mir diese vertane Zeit jetzt zurück?"
Die Schweden trumpften nämlich mit einem grottigen Sound, extrem vielen Spielfehlern, langweiliger Musik, nervigen Gesang und einer lahmen Bühnenpräsenz auf, dass einem Hören und Sehen verging. Ergo: von vorne bis hinten absolut belanglos. Kann mir mal einer erklären warum diese Combo so gehypt wird? (Leimy)
Shining
Brutal Truth:
Dann baten die Kult-Grinder BRUTAL TRUTH zum Tanze, auf deren Rückkehr so viele gewartet haben.
Die Amis boten einen sympathischen Krach-Gig ohne jegliche Melodien und hinterließen nichts als verbrannte Erde.
Ein wie von der Terantel gestochener Kevin Sharpe (barfuß) hat dem Publikum dann auch ordentlich eingeheizt und Drummer Rich Hoak ist eh nicht von dieser Welt und blastete dermaßen heftig, dass man meinen könnte das Drumkit löse sich jeden Augenblick in seine Bestandteile auf.
Definitiv sind die Jungs aber am Mächtigsten, wenn die Handbremse etwas angezogen wird. Egal ob Klassiker wie "Birth of Ignorance" oder Material des Comeback-Albums "Evolution Through Revolution", hier kamen die BRUTAL TRUTH Fans voll auf ihre Kosten, zumal die Jungs die Spielzeit voll ausschöpften und dem Hörer keine Verschnaufpause boten.
Auch schön war der Gruß an die Fistfuck Family der NRW Death Metal-Riege mit Verweis auf einen genialen Gig am Vorabend im AJZ Bahndamm, wo mir als Bahndamm-Jünger doch das Herz aufging ;) (Leimy)
Brutal Truth
Sadus:
Eine der Bands auf die ich mich an diesem Wochenende am meisten gefreut habe ist SADUS. Entsprechend war es so klar, dass es ausgerechnet hier anfing zu regnen. Deswegen war auch noch überraschend viel Platz in den ersten Reihen, an der Klasse der Band kann der nicht ganz so große Publikumszuspruch ja wohl nicht liegen. Die Klasse zeigte die Band bei Klassikern wie "In Your Face" und "The Wake" jedenfalls mehr als deutlich. Jedem Oldschool-Thrasher dürfte das Herz aufgegangen sein Steve DiGiorgio & Co. in Aktion zu erleben. Das Trio gab von Beginn an Vollgas und machte definitv keine Gefangenen. Nur etwas schade mit dem Wetter... (Tutti)
Sadus
Moonsorrow:
MOONSORROW sind live einfach immer eine Macht. Auch wer einige der Songs vielleicht auf Scheibe etwas zu langatmig findet, auf einem Festival sollte man die zumindest mal gesehen haben. Und erst recht auf dem diesjährigen Party.San. Mit einer beeindruckenden Spielfreude machten die Finnen ihren Auftritt mit zum besten des diesjährigen Festivals. An Songs kann ich mich noch an "Ukkosenjumalan Poika" und das üppige "Jotunheim" erinnern. Die Jungs haben mit ihrer düsteren Vorstellung bei übrigens recht gutem Sound dann auch leicht überzogen und den Zeitplan gesprengt. Egal, das war es wert. Top! (Tutti)
Moonsorrow
Brujeria:
Dann luden die vermeintlichen mexikanischen Drogenbarone BRUJERIA zum Flamenco ein. Verstärkt duch Shane Embury (ob Jeff Walker immer noch dabei ist konnte ich aufgrund der Masken nicht erkennen und auch wer dieses Mal die Drums gespielt hat war mir auch ein Rätsel) ballerten die Jungs mit den zwei Sängern durch ein amtliches, spanisches Death/Thrash-Set mit Klasikern wie "Raza Odiada (Pito Wilson)", "Anti-Castro" oder dem Rausschmeißer "Macarena".
Das Ganze war zugleich kultig, aber auch irgendwie auf Dauer langweilig, weil nichts Besonderes passierte und man wirklich benachteiligt war, wenn man des Spanischen nicht mächtig war, da sämtliche Lyrics auf Spanisch sind und die Ansagen zu 90% auch spanisch waren. Trotzdem hatte man den Eindruck, etwas Besonderem beigewohnt zu haben. (Leimy)
Brujeria
Eluveitie:
ELUVEITIE durften dann als nächstes ran. Eine, wie ich finde, überraschend späte Postion im Billing so nach MOONSORROW und BRUJERIA. Bis die Schweizer loslegen konnten dauert es aber erstmal einige Zeit wegen technischer Probleme. Die dadurch zusätzlich eingetretene Verzögerung wurde dann zum Teil wieder dadurch aufgefangen, dass der Set um einen Song gekürzt wurde. Und dennoch war der Sound in den ersten Minuten eher durchwachsen. Songs wie "Tarvos" und "Primordial Breath" machten dann aber dennoch einen guten Eindruck und eine gute Performance ist bei so vielen Leuten und den verschiedenen Instrumenten ja ohnehin gegeben, denn irgendwas passiert immer auf der Bühne. (Tutti)
Eluveitie
Dark Funeral:
DARK FUNERAL als routinierteste Black Metal des Erdballs zu bezeichnen ist sicher nicht sehr übertrieben. Aber ob das auch wirklich gut ist? Mir persönlich war die Show der Schweden zum wiederholten Male schon zu routiniert. Im Grunde reißen DARK FUNERAL ihre Show einfach runter, zumindest wirkt es auf mich so. Natürlich sind Songs wie "Vobiscum Satanas", "Open The Gates", "Hail Murder" und "An Apprentice Of Satan" absolut ok. Dazu noch einige Feuersäulen in den Himmel gejagt und fertig. Mir fehlt da einfach etwas die Emotion an der ganzen Sache. Eine wirklich düstere Stimmung zu transportieren bekommen andere Bands besser hin. (Tutti)
Dark Funeral
Six Feet Under:
Für SIX FEET UNDER war es nicht gerade der erste Auftritt auf dem Party.San Open Air. Wesentlich spannender sind die Herren um Frontgrunzer Chris Barnes mit ihrem groovigen Death 'n' Roll aber leider nicht geworden. Einige durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Songs wie "No Warning Shot" und "Revenge Of The Zombie" und ein Chris Barnes der sich in Dauermattenschwingen übt reichen dann doch nicht um zu später Stunde nochmal die Masse zu mobilisieren. Leider kein Headliner der einem ansonsten gelungenen Festival die Krone aufsetzen konnte. (Tutti)
Six Feet Under


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alle Fotos von Tutti

 

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