Last In Line - Jericho

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lastinline jerichoLAST IN LINE besteht aus DEF LEPPARD-Gitarrist Vivian Campbell (Ex-DIO), Schlagzeuger Vinny Appice (Ex-BLACK SABBATH, Ex-DIO), Bassist Phil Soussan (Ex-OZZY OSBOURNE) und Sänger Andrew Freeman (Ex-LYNCH MOB). Das dritte Studiomaterial der Band, „Jericho“, wird am 31. März über earMUSIC erscheinen.

Die Gruppe wurde vor zehn Jahren von Campbell, Appice und dem früheren Bassisten Jimmy Bain gegründet. Sie taten sich mit Freeman als Sänger zusammen. Ihr Debütalbum „Heavy Crown“ wurde 2016 veröffentlicht. Die Mitglieder wurden jedoch von einer Tragödie erschüttert, als Bain unerwartet starb. Um Jimmys Wunsch, die Band am Leben zu erhalten, zu ehren, brachten LAST IN LINE den neuen Bassisten Soussan ins Spiel und gingen auf Tour, um die Scheibe zu promoten.

Die Band entwickelte ihren Stil auf ihrem zweiten Platte „II“ (2019). Die Gruppe ging auf eine ausgedehnte Tour und trat, unter anderem, auf dem Download Festival im Vereinigten Königreich auf. Angeregt von dieser Freude, begannen sie das nächste Album zu planen, aber dann schlug die Pandemie zu und wie bei vielen anderen auch war die Zukunft ungewiss. Nichtsdestotrotz, mit der limitierten Zeit Angesicht zu Angesicht im Studio, schafften sie es dennoch, mit dem Schreiben zu beginnen und neues Material aufzunehmen, dieses Mal selbst produziert. Genau wie auf dem vorhergehenden „II“, war Chris Collier (der mit KORN, METAL CHURCH, WHITESNAKE und anderen gearbeitet hat), der Tontechniker. LAST IN LINE denken, dass der Titel „Jericho“ sehr gut passt, da es das Durchbrechen von Wänden von anscheinend unüberwindbaren Herausforderungen und Hindernissen repräsentiert.

Der erste Titel, „Not Today Satan”, beinhaltet großartiges Drumming und ein lebhaftes Gitarrensolo. Sowohl das Bassspiel als auch die Hard-Rock-Stimme des Sängers klingen sehr cool. Das Stück ist nicht schlecht, aber gehört dennoch eher zu den durchschnittlichen Songs, bei denen meine Gedanken abdriften. Im variablen Stück „Ghost Town“ hören wir federnde Drums und einen starken Bass, auf dem Phil sehr fingerfertig spielt. Vivian bietet ein überschwängliches Solo dar.

Entspannte Sounds eröffnen „Bastard Son”. Dann wird es ein wenig rauer, mit einem leichten 70er-Feeling, das in eine psychedelische Richtung geht. Ein bluesiger Touch lässt „Dark Days“ in einem angenehmen Tempo swingen. Hier finden wir auch einen sanften Mittelteil mit BEATLES-Vibes. Außer Andrews üblichen, sehr netten Gesang hören wir hier auch eine andere Stimme. Es klingt hart und kreischend. Der Gesang und das Gitarrenspiel in „Story Of My Life“ sind hervorragend, genau wie die großartige Bassperformance.

„Do The Work“ beginnt mit einer netten Melodie, dann wird die Musik heftiger und der Gesang großartig. Sowohl der Sänger als auch der Song haben eine coole Attitüde. Das Lied hat einen swingenden Rhythmus und wir hören auch fantastische Gitarren spielen. „Hurricane Orlaugh“ ist eines der stärkeren Stücke. Hier ist mehr Energie vorhanden und auch eine Stärke, die im Refrain und im Solo-Part herausgelassen wird. Außer kraftvollem Schlagzeugspiel von Vinny performt Campbell ein nettes und geschicktes Solo. Dass Appice ein exzellenter Schlagzeugspieler ist, kann man auch im sehr guten „Walls Of Jericho“ hören.

Der Hard Rock der Band kann sowohl Heavy als auch melodisch sein, wie in „We Don’t Run”. Manchmal ist es ein moderner Sound, wie in „Something Wicked“, der in meinen Ohren etwas monoton klingt. Freeman singt gut, aber gleichzeitig kann man auch jemanden hören, der seine Stimme auf eine düstere Art anspannt, wie ein uninteressierter Teenager. Natürlich, es passt zum Genre, auch wenn es mir nicht gefällt.

LAST IN LINE folgen ihrem eigenen Stil, aber natürlich haben sie sich seit der ersten Platte deutlich entwickelt. „Jericho“ beinhaltet viele gute Songs, aber keiner davon hat das etwas spezielles, wie es zum Beispiel „Give Up The Ghost“ auf der letzten Scheibe hatte. Ich befürchte, das Album wird in der Masse untergehen. Vielleicht hätte das Material, zumindest manche Stücke, davon profitiert, etwas gekürzt zu werden. (Anna)

 

Bewertung:

Anna7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 55:18 min
Label: earMUSIC / Edel
Veröffentlichungstermin: 31.03.2023

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