Under A Spell - The Chosen One

underaspell thechosenoneNormalerweise steht das norddeutsche Label Pure Steel (nachträgliche Anmerkung des Verfassers: Die Pure Steel Records GmbH hat ihren Sitz in der sächsischen Stadt Schwarzenberg/Erzgebirge, die Aussage "norddeutsch" ist geografisch unpräzise) für eine gewisse Qualität, die nicht selbstverständlich ist, da man vor allem Platten von kleineren und zum Teil recht obskuren Bands veröffentlicht. Zwar setzt man auch dort leider inzwischen verstärkt auf Masse statt auf Klasse, aber das ist immer noch Meckern auf hohem Niveau, was man sich allerdings bei dieser Band hier gedacht hat, das wissen vermutlich nur die sprichwörtlichen Geier.

Dieses Album hier von der amerikanischen Band UNDER A SPELL ist das mit Abstand schlechteste, was ich in den letzten zwölf Monaten gehört habe. Dabei hatte ich mich wirklich auf „The Chosen One“ gefreut, das angekündigt wird als „typischen US-Metal mit Mezzosopran-Vocals“, mit sowas komme ich normalerweise gut zurecht. Als Vergleiche werden Bands wie KING DIAMOND, ANTHRAX und MEGADETH herangezogen, echt lächerlich, was für eine Majestätsbeleidigung!

Oder anders ausgedrückt, ich zitiere erneut: „Dies ist spezielle Musik für Metal-Hörer mit besonderem Geschmack“. So weit so gut, so weit so schlecht, denn auch wenn man über Geschmack streiten kann, steht es außerhalb jeglicher Diskussion, dass das von der Band angebotene Album mehr oder weniger von Anfang bis Ende Schrott ist.

Da passt wirklich fast gar nichts, ganz fürchterlich präsentiert sich hier allen voran die Sängerin Pam Rosser, die grundsätzlich bereits eine anstrengende Stimme hat, die aber dadurch, dass sie einfach nur wild und unpassend drauflos singt und schreit, noch ungenießbarer wird. Bei Sängerinnen bin ich normalerweise immer sehr wohlwollend, aber dass hier nicht aufgefallen ist, dass bei ihr wenig Talent für diese Art von Musik vorhanden ist, ist schon erstaunlich.

Immerhin der Schlagzeuger dieser Ami-Band ist nicht talentfrei, der spielt auf diesem Album Sachen, als wäre er Mitglied einer progressiven Thrash Metal Band, dumm nur, dass UNDER A SPELL von den Songstrukturen und von den Riffs her eher einfach gestrickt sind. Die Gitarren erinnern zum Beispiel stellenweise an eine Doom Metal Band wie BLACK SABBATH. Der Schlagzeugsound, nein ich muss ergänzen, der gesamte Sound dieser Platte ist sozusagen als Krönung so dermaßen beschissen, dass man sich auch da ernsthaft fragt, ob sich jemand dieses Album vor Veröffentlichung tatsächlich mal angehört hat. "The Chosen One" klingt wie ein Demo aus den 80er Jahren, das live und in einem Durchgang im Proberaum aufgenommen wurde.

Ich stelle mir gerade vor, wie cool eine Mischung aus Doom Metal, Thrash Metal und Symphonic Metal klingen könnte, bei UNDER A SPELL wirkt das alles nur peinlich.

Abschließend gibt es zwei Punkte für stellenweise annehmbare Songstrukturen und das akustische Intro zum Song „Invitation To A Dark Sleep“. Erwähnt sei noch, dass dieses Album eigenen Recherchen zufolge 2019 bereits als Eigenproduktion der Band veröffentlicht wurde, umso unverständlicher, dass es nun vermutlich ohne klangliche Überarbeitung nochmals über Pure Steel aufgelegt wurde. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20162,0 2 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:51 min
Label: Eigenproduktion/Pure Steel Publishing
Veröffentlichungstermin: 19.02.2021

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