Cracked Machine - I, Cosmonaut

crackedmachine icosmonautSchwups, bekommt man im Vorbeigehen eine Promo-CD in die Hand gedrückt. Michael Rentschler, umtriebiger Organisator des PsyKA-Festivals in Karlsruhe, betreibt mit PsyKA-Records auch ein Label mit gekonnt ausgesuchten Spacerock-Perlen.
In der Hand halte ich sodann das Debütalbum der Engländer CRACKED MACHINE. Michaels erwartungsvoller Blick mit dem „du machst das schon“ Unterton, lies mir dann keine andere Wahl, als mich der Herausforderung anzunehmen.

Das Cover und dessen Aussage, weisen auf ein "Odyssee im Weltraum"-ähnliches Thema hin, doch statt Weltraumabenteuer in das Album hinein zu fabulieren, will ich mich lieber der Musik widmen. Tatsächlich wirkt das Album eher wie ein Soundtrack zu solch einem Film, denn die überwiegend instrumental gehaltenen Stücke weisen ab und an nur leichte Einsprengsel von Stimmen oder gesangsartigen Strukturen auf.


Das Album strahlt Gemütlichkeit aus. Man driftet, während man den Mantra-artig wiederholten Riffs und Melodiebögen folgt, gedanklich vor sich hin. Nur ab und an sind Ausbrüche zu verzeichnen. Man könnte meinen das Motto des Albums wäre "in der Ruhe liegt die Kraft!"

Überhaupt klingt alles eher nach Spaziergang, denn nach Abenteuer. Ausserdem vermisse ich nach russischer Folklore klingende Melodien oder Instrumente (Balalaika) , wie man eigentlich beim Albumtitel "I, Cosmonaut" vermuten würde. CRACKED MACHINE wirken somit nur wie ein Beobachter aus dem Ausland, der in Baikonur staunend auf die Instrumententafeln blickt. Da wird also nur der romantisch verklärte Schaum abgeschöpft, aber ein Schaumbad soll ja auch ganz entspannend wirken.


Klanglich gibt es nichts zu meckern. Die organische Sound ist sehr transparent und niemals nervtötend. Des Schlagzeug klingt sehr roh und ist dezent in den Hintergrund gemischt. Der Bass tobt sich zwischen Schlagzeug, Synthesizer und Effekt beladender Gitarre aus und sorgt für einen knorrigen Grundton.

Auch wenn "I, Cosmonaut" nicht mein Lieblingsalbum wird, machen CRACKED MACHINE alles richtig was Spacerock anbelangt. Ich wünsche mir mehr thematische Samples und mehr Gesang, aber da kann man auch mal schnell daneben greifen oder zu viel des Guten tun. Bis auf den Song "I, Cosmonaut" ist von einer Stimme nichts zu hören. Vielleicht redet in Baikonur kaum jemand, ich war ja auch noch nie dort. 


Solange einzelne Passagen nach dem Genuss des Albums in meinem Kopf nachhallen und wohlige Runden drehen, kann die Band nur richtig liegen mit ihrem Sound. Eine Wertung zu "I, Cosmonaut" ist also stark tagesformabhängig und müsste somit unterbleiben. Vielleicht könnte man statt einem romantischen Rundgang über die Basis, beim nächsten Album mal einen Raketenstart vertonen? (Andreas)


Bewertung:

Andreas7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 45:50 min
Label: PsyKA Records
Veröffentlichungstermin:01.05.2018

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