Ureas - The Naked Truth

UREAS - The Naked Truth Als UREAS beehren uns Heidi und Per Johansson aus Dänemark. Die beiden betätigen sich beide am Mikrofon und versprechen mit ihrem Debut „The Naked Truth“ knackige Riffs, düstere Melodien und Sangesduelle – das entsprechend düster gehaltene Cover unterstreicht dies noch, so dass man durchaus gespannt auf das Hörerlebnis sein darf. Mit dem Opener „Intoxicated“ bestätigen UREAS, dass die Vorschusslorbeeren wohl berechtigt waren – die Nummer rockt angenehm, wenngleich auch nicht übermäßig heavy und lebt vornehmlich von Pers aggressivem Shouting – hingegen nehmen sich Heidis Sangeseinlagen etwas dünn aus.
Dass UREAS dazu in der Lage sind, atmosphärisch dichte Songs zu schreiben, zeigt das sich langsam aufbauende „Bang Bang“, das nach seichtem Vokal-Intro mächtig aufdreht und dann wieder von Pers aggressiver Stimme beherrscht wird. Weiter geht es mit dem ebenfalls flotten und interessant arrangierten „In My Life“, das seinen Charakter durch abrupten Brüche in ruhige Passagen erhält, in denen dann wieder Heidis Stimme gefragt ist.

Einen Einbruch in die bisher gute bis sehr gute Qualität unterläuft den beiden Johanssons dann mit der Akustik-Ballade „Colour Us Blind“ – an sich wieder recht stimmig arrangiert demonstriert die Nummer aber sehr deutlich, dass Per sich doch besser auf das Shouting konzentrieren und vom seichten Genöle Abstand nehmen sollte… Stimmlich bemüht der Gute sich bei „Survived“ denn auch brav – und so wird der Titel wieder zu einem speziellen UREAS-Hörerlebnis, zumal er sich erstmals weniger straight und dennoch eingängig präsentiert.
Bei „Lost My Faith“ trüben die ausgiebigen gesprochenen Passagen den Eindruck etwas, da die es hier mit dem Abwechslungsreichtum an Shoutings, Sprechen und weiblichem Gesang einfach zu viel des Guten ist. „My Dearest One“ erinnert in Teilen stark an UGLY KID JOE mit ihren „Cats In The Cradle“ – da wird sich doch nicht etwa jemand „Inspiration“ geholt haben?
Heidi ist mit dem Intro wieder an der Reihe, wenn es an das äußerst überzeugende „I Am Who I Am“ geht – erstmals darf sie den größten Teil des Gesangs übernehmen – auch, was die schnelleren Parts angeht, in die sich die Nummer zum Ende hin steigert – hier bewegen sich UREAS fast auf NIGHTWISH-Niveau. Etwas wirr ist „Spiritually Possessed“ geraten – aber vielleicht passt das ja gerade genau richtig zum Titel, hingegen ist „Seven Days Weekend“ als Abschluss dann die absolute Verwirrnummer, denn hier tönen UREAS fast wie eine schlechte Dancefloor-Nummer, auch wenn im weiteren Verlauf wieder deutlich aufgedreht wird.

UREAS beweisen mit „The Naked Truth“ über weite Strecken, dass sie einiges zu bieten haben – Granaten wie „Intoxicated“ seien hier als Beispiel genannt – aber vielfach sind die Songs auch zu wirr und unausgereift – man höre sich eben insbesondere „Seven Days Weekend“ an… wenn UREAS hier nachbessern, steht höheren Weihen nichts entgegen.

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „Intoxicated”, „Bang Bang”, „I Am Who I Am”

VÖ: 19.05.2006

Spielzeit: 39:21 min
Titel: 10
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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