Illdisposed - Burn Me Wicked

Die „eierlosen Nutten aus dem schwulen Norden“, wie sich ILLDISPOSED in deutschen Landen gerne selbst bezeichnen, haben vor gut eineinhalb Jahren mit "1-800 Vindication" ein Langeisen abgeliefert, dass bis heute seines Gleichen sucht in Sachen melodischem aber knüppelhartem Death Metal. Nun zeigen die dänischen „Boys“ mit "Burn Me Wicked", dass noch lang nicht Schluss ist! Der Zenit lässt noch lange auf sich warten. Mit "Shine Crazy" geht’s auch gleich rund im Karussell. Ein wahrer Nackenbrecher im melodischen Death Metal, Geschwindigkeit, Groove, Melodie. Schööön. Mit "Case Of The Late Pig" beweisen ILLDISPOSED, dass sie sich weder an Trends richten, noch sich von sonst jemandem an den Karren pinkeln lassen und beginnen gleich mit ein paar Techno-Sound Samples. Ansonsten klingt der Track verdächtig nach KATAKLYSM, was einerseits an den tiefen Growls von Sänger Bo Summer liegt und zum großen Teil auch an der megafetten Produtkion aus den ZigSound Studios
Auf "Back To The Street" ist das erste Mal Gastsänger Mikkel Sandager von MERCENARY zu hören, was dem Gesamt Sound noch eine ganz besondere Komponente verleiht und sich vom Vorgänger Album absetzt. Neuerdings ist eine eher hohe Stimme zu Gast im Gegensatz zu der klaren mittleren Stimme auf "1-800 Vindication". "Our Heroin Recess" ist auch so was wie der erste Hit des Albums, groovig und eingängig.

Generall muss man allerdings sagen, dass der Hitfaktor von "Burn Me Wicked" etwas zurückstecken muss gegenüber seinem Vorgänger. "1-800 Vindication" war dichter gespickt mit eingängigen Melodien. Dafür knallen die Dänen aber umso mehr, wie man bei "Throw Your Bolts" unschwer erkennen kann. Doublabass Gewitter ganz in der Tradition von BOLT THROWER (was auch der Titel schon vermuten lässt). Hier darf und muss gebangt werden!
Wieder mit Techno/Industrial Samples eingeleitet treibt der Titelsong "Burn Me Wicked" ordentlich nach vorne. Hier kommt Sandagers Stimme besonders zu Tragen. Es wäre wünschenswert, wenn ILLDISPOSED bei ihren Live Gigs die cleanen Gesanglinien irgendwie umsetzen könnten, anstatt Samples zu spielen, die die Performance oft irgendwie klinisch wirken lassen.

"Fear The Gates" packt dann den Knüppel endgültig aus, wer hier nicht die Rübe vor Glück gegen die Wand hämmert, der soll weiter Sandmännchen gucken gehen. Meine Güte, was ein Brecher! "Fear The Gates" ist die dänische Hommage an AT THE GATES wie sie auf fast jedem ILLDISPOSED Album zu finden ist. (Man erinnere sich an "Fear Bill Gates" oder "Near The Gates"). Für alle Speedfreaks mit Sicherheit der beste Track des Albums. Blastbeats und melodischer Elchtod in Reinkultur! Mann, mann hier platzt die Hose!!

"Slave" beruhigt wieder ein wenig von der Speedgranate und wartet mit mörderischem Groove auf. Kann das Genick also doch nicht ausruhen, DAMN! Zwischendurch wird’s dann auch mal sehr rockig und es tauchen wieder ein paar gesampelte Beats auf.
Eingeleitet von melodischem Gesang macht die Groove Maschine auch bei "Nothing To Fear...Do It" keine Pause und walzt weiter alles nieder. Sandager kommt mehr zum Zug als zuvor, was den Song hervor stechen lässt. Eine wahre Walze im Slow Mo Tempo mit schöner Melodie.
"The Widow Black" kann bis auf den üblichen Groove leider keine besonderen Akzente mehr setzen und könnte fast sogar als kleiner Füller eines sonst sehr guten Albums bezeichnet werden.

Zum guten Schluss wird dann noch einmal so richtig fies auf die Kacke gehauen und dem Hörer mit "Illdispunk’d" ein astreiner Assi-Punk Song vor den Latz geknallt. Dreisprachig kann man sich über hier Zeilen wie „die eierlosen Nutten kommen ausm schwulen Norden … stinken nach Möse… unsre Seelen sind verkauft“ amüsieren. Aber dass bei den Dänen der Spaß regiert, dürfte sich bereits rum gesprochen haben. ILL-DIS-P-O-S-E-D, ILL-DIS-P-O-S-E-D *sing*, ein wahrlich köstlicher Abschluss eines geilen Albums!

Nur, ist "Burn Me Wicked" jetzt besser oder schlechter als sein Vorgänger "1-800 Vindication"? Weder noch, müsste man sagen. Der ILLDISPOSED Sound wird gnadenlos fortgeführt und immer wieder ein klein wenig erweitert und alterniert.
Der Vorgänger hatte zwar eindeutig mehr Mitsing-Hits zu bieten, dafür kann man sich nach dem Hören der neuen Platte schön ein neues Genick zusammenschrauben. Der Groove behält die Oberhand bei "Burn Me "Wicked".
Dieses Album sollte man sich anhören! "BANG me wicked"! (Bernie)

Unter www.roadrunnerrecords.de findet ihr den Song "Our Heroin Recess" als free Mp3.

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:52 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 26.05.2006
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