Giuntini - Project III

Giuntini-Part 3 Der Name Aldo Giuntini kann hierzulande vermutlich nicht auf Anhieb den großen Wiedererkennungsfaktor aufweisen – und immerhin ist sein letztes Werk (logischerweise "Project II" betitelt) auch schon knapp 7 Jahre alt. Der Garant für großes Aufhorchen und gleichzeitig hohe musikalische Qualität ist hier der Name Tony Martin. Kein Geringerer als der frühere BLACK SABBATH-Shouter stellt sich nämlich für die Gesangsparts zur Verfügung. Und wer "Project II", bzw. die letzten beiden Alben der Zusammenarbeit des Ausnahmesängers mit Gitarrist Dario Mollo ("The Cage“ & „The Cage II") kennt, der darf wahrlich hohe Erwartungen an das vorliegende Werk stellen. Und – Mr. Mollo hatte seine Hände auch bereits bei Giuntinis Erstlingswerk im Spiel – und hat auch das jetzige Scheibchen produziert – hier spielt also eine Truppe zusammen, die sich seit langem kennt - und das macht sich durchgängig positiv bemerkbar. Natürlich ist Tony Martin der Bekanntere der beiden Hauptakteure, jedoch ist auch Giuntini kein unbeschriebenes Blatt – bereits Anfang der Achtziger machte der Mann (der auf Fotos irgendwie immer ein wenig wie Brian May von QUEEN wirkt) in der italienischen Rock- & Metalszene mit CRYIN´ EARTH auf sich aufmerksam.
Stilistisch hat sich seit dem 99er Output "Project II" kaum etwas getan – filigrane und rasante Gitarrenläufe auf einer flotten Mid- bis Uptempobasis – dazu die charismatische Stimme Martins – fertig ist ein durchgängig ansprechendes Werk. Angefangen von der Riffgranate "Gold Digger" über ein sich bei alten SABBATH ("Heaven And Hell") anlehnendes "Que Es La Vida" bis hin zum abwechslungsreichen Instrumentaltrack "Tutmosis IV" kommt keinen Moment auch nur ein Hauch Langeweile auf.
Überhaupt sind die Anleihen bei SABBATH dieses Mal deutlich ausgeprägter – so findet sich beispielsweise mit "Anno Mundi – The Vision" fast ein vollständiges "Cover" des Titels vom "Headless Cross"-Album der Mannen um Tony Iommi wieder. Positiv formuliert – Giuntini steht dem Riffgott Iommi in keinster Weise nach – und vermag in hitverdächtigen Krachern wie "Disfunctional Kid" und dem massiven "Mourning Star" sogar noch eins draufzulegen.

Da bietet das Album schon eine gute Stunde Spielzeit und satte dreizehn Titel – aber auch wenn die letzten Kracher in Form des ruhigen, aber dennoch eindringlichen Instrumentals "Memories In The Sand" sowie des rockigsten Titels der Scheibe "Tarot Warrior" verklungen sind, wünscht man sich eine Fortsetzung.

Die Scheibe wäre nach der bisherigen Lobpreisung ihre glatte 10 wert – wäre da nicht doch eine kleinere Schwäche – das etwas langatmige "The Closest Thing To Heaven" hätte man sich sparen können – ansonsten kann das Fazit hier nur lauten: Giuntini/Martin sind eine Bank und liefern auch 2006 wieder Heavy/Hardrock vom Feinsten. Die perfekte Gitarrenarbeit von Giuntini in Verbindung mit einer der meistimitierten Stimme des Rockbusiness ist einfach unschlagbar. Pflichtkauf!

Note: 9,0 / 10

Anspieltipps: "Que Es La Vida", "Anno Mundi", "Mourning Star"

Veröffentlichungstermin: 28.04.2006

Spielzeit: 58:49 min
Titel: 13
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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