Ich bin ja ein ausgesprochener Freund von neuen Pfaden in der Gitarrenmusik bzw. schätze ich den Mut zum "Anderssein" einer Band durchaus. ABINAYA aus Fronkreisch haben hierfür alle grundsätzlichen Vorraussetzungen: Durchweg französisch-sprachiger Ethno-Metal, der im Dunstkreis modernem Thrashs und ein wenig Punk tief in der exotischen Percussion-Kiste kramt und fertig ist die eigene Nische für das Quartett aus Paris.

Doch "Halt"! Denn so einfach ist es dann doch nicht, nur durch die Idee an sich den Rezensenten für sich gewinnen zu können. Denn leider ist der Gesang hier das große Manko bei ABINAYA: Zu allererst ist die Sprache in Verbindung mit "Metal" mehr als ungewöhnlich, auch wenn wir hier an der Saar in einer recht frankophonen Gegend zuhause sind - es stört mich irgendwie.

Zweiter Punkt: Die oft zu ausdruckslose Stimmlage von Chanteur Igor: Kein Druck, kaum Stimmungsnuancen, zuviel Lalala - da hätte es passend zur Mucke ruhig auch mal ein wenig deftiger bzw. aggresiver zur Sache gehen können - der zaghafte Versuch bei "Les Chars De Police" zeigt indes in die richtige Richtung, aber größtenteils kommt vom Mikro leider zu wenig an. Einzig bei der (guten!) Ballade "Partir Puis Revenir" passen die Vocals optimal.

So muss die Instrumental-Fraktion die Kartoffeln aus dem Feuer holen und zum Glück stimmt es zumindest in dieser Hinsicht. Das Songwriting geriet relativ abwechslungsreich von Track zu Track und die bereits angesprochenen Tribal-Einflüsse sind zumeist passend eingesetzt.

Dies macht die Tracks "Enfant D´Orient" und "Regarder Le Ciel" zum Reinhören recht interessant. Wer sich zutraut, meinen Kritikpunkten dennoch etwas Gutes abgewinnen zu können, ist bei "Corps" an der richtigen Stelle. Mir ist das Ganze zu zwiespältig, um es wirklich "Gut" finden zu können. (Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:44 min
Label: Replica Records
Veröffentlichungstermin: 2009