Twinspirits - The Forbidden City

twinspirits_theforbiddencity.jpgMASTERCASTLE, ASHENT, ASTRA, FARTHER PAINT etc. - Italien und kein Ende! Das finnische Label Lion Music schafft es immer wieder, neue Bands aus dem Stiefelland auf die Bildfläche bzw. deren Veröffentlichungen in die Plattenläden der Nation zu bringen (soweit diese noch existieren), so dass so langsam das Ende der Fahnenstange doch erreicht sein müsste. Pustekuchen, mit TWINSPIRITS gibt’s den nächsten Nachschlag aus dem Land, das wie kaum ein anderes über so viele durchschnittliche Bands verfügt, die nie groß was reißen werden. Das Quintett TWINSPIRITS ist eine dieser Bands, die weder wirklich gut noch wirklich schlecht sind, und die wie viele der vorhin genannten ebenfalls aus der Progressive Ecke stammen.

Die Voraussetzungen für TWINSPIRITS sind beim Verfasser dieser Zeilen jedenfalls alles andere als berauschend, seitdem im letzten Jahr Alberto Rigoni, seines Zeichen Bassist in Reihen der Italiener, meine Ohren mit seinem furchtbaren Soloalbum „Something Different“ quälte. Soloalben scheinen sowieso eine Art Spezialität der TWINSPIIRITS Mitglieder zu sein, denn auch „Rigatoni's“ (sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen) Kollege Tommy Ermolli debütierte erst vor kurzem mit seinem Soloalbum „Step Ahead“, natürlich auch über Lion Music veröffentlicht. D.h. es gibt bereits genau so viele Soloalben von TWINSPIRITS Mitgliedern wie reguläre TWINSPIRITS Alben, denn vorliegendes Werk „The Forbidden City“ ist der Nachfolger zum 2007er Debüt „The Music That Will Heal The World“, das gänzlich an mir vorbeigegangen ist, was nicht verwundert, wenn man sich mal den nicht vorhandenen Bekanntheitsfaktor der Band vor Augen hält.
 
Aber sehen wir's einfach positiv, schlechter als „Something Different“ kann „The Forbidden City“ gar nicht sein, und siehe da, so schlecht ist es auch nicht. Das liegt vordergründig daran, dass die Band Musiker in ihren Reihen hat, die wirklich was drauf haben, und die miteinander gut harmonieren. Da haben wir auf der einen Seite die Rhythmusfraktion um Alberto Rigoni und Dario Ciccioni, und auf der anderen Seite die melodiegebende Fraktion um Tommy Ermolli und Daniele Liverani. Als Sänger thront über diesen vier Herrschaften ein gewisser Schwede namens Göran Nystrom, der über eine wahnsinnig vielseitige Stimme verfügt, und mit seinem an Roy Khan (KAMELOT) erinnernden Pathos auch als Musicalsänger keine schlechte Figur abgeben würde.  
 
Woran es auf „The Forbidden City“ ganz einfach hapert, sind die Songs! Die sind zwar allesamt auf den ersten Blick nicht von schlechten Eltern, allerdings will erst einmal recht wenig hängen bleiben, und auch die lange Spielzeit von fast 70 Minuten tut ihr Übriges dazu, dass „The Forbidden City“ ein sperriges Werk geworden ist. Ausgenommen seien ausdrücklich die unangefochtenen Albumhighlights „Taste The Infinity“, „Number One“ und das Duett „Hide This Feeling“. Man muss sich im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal durch „The Forbidden City“ durchkämpfen und ob sich diese Mühe lohnt, ist eine gute Frage; das Progressive Genre bietet derzeit jedenfalls deutlich interessantere Alben als „The Forbidden City“. Wenn man ein Album erst mal sechs oder sieben Mal gehört haben muss, um es halbwegs zu begreifen, dann ist das eigentlich zu viel.     

Dafür kann ich den TWINSPIRITS nicht absprechen, sehr variabel zu Werke zu gehen. Auf „The Forbidden City“ gibt’s harte und ruhigere Passagen, vertrackte und songdienlichere Parts und auch einige wenige modernere Einschübe. Das passt, wirklich packen will einen die Scheibe aber nicht, dazu gibt’s einfach zu viele uninspirierte Momente wie im Instrumental „BTR“ oder in den beiden Longtracks „The Forbidden City“ und „I Am Free“, die das Album sozusagen ummanteln. Fazit: Wie in jeder Stadt gibt’s auch in der Verbotenen Licht und Schatten! (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 68:33 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 11.09.2009   
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