Disarmonia Mundi – Nebularium + The restless Memoirs EP

Disarmonia Mundi – Nebularium + The restless Memoirs EPDie italienischen Melodic Death Metal-Könige melden sich mit einem neuen Album zurück. Doch Moment, lediglich der Bonus-Part bestehend aus einer 6-Track-EP ist neu (bzw. unveröffentlicht).
Der erste Teil dieses Deluxe-Digipaks besteht nämlich aus einer remasterten Version des Debüt-Albums von 2002, das nur die wenigsten kennen sollten.
Zu dieser Zeit machten die Jungs nämlich noch keinen modernen Melodic Death Metal im Stile von Soilwork und Konsorten, sondern progressiven Death Metal, der am ehesten mit Frühwerken von Opeth oder Katatonia verglichen werden kann.

Auch Edge of Sanity zu Crimson-Zeiten könnte man als Vergleich heranziehen und man merkt sofort, dass es sich hier wahrlich um keine schlechten Referenzen handelt.
Egal ob rohes Geballer, herrlich schwedische Death-Melodien, psychotische Akkustikparts, progressive Gitarren-Spielereien oder 70er Jahre Melancholie-Parts, hier ist alles vorhanden, was sich der Fan der oben genannten Bands wünschen würde.
Bislang kannte ich die Italiener nur von ihren Alben "Mind tricks" und "Fragments of D-Generation" und hätte nie erwartet, dass die Jungs ihre Karriere einst so begannen. Wahrlich eine positive Überraschung.
Zu dem typisch schwedischen Progressive Death Metal kommen übrigens auch noch gelegentliche Thrash Metal-Parts der modernen Bauart, die sich erstaunlicherweise perfekt einfügen und das Ganze frisch und eigenständig klingen lassen.
Man stelle sich einfach vor, Jungs von Opeth, Edge of Sanity, The Haunted und The Duskfall hätten ein Sideproject gegründet und ihr habt in etwa das, was Disarmonia Mundi 2002 auf ihrem Debüt der Welt präsentierten.
Der Sound geht für ein Debüt-Album auch in Ordnung, lässt jedes Instrument gleichberechtigt ertönen und leidet lediglich ein wenig unter einem etwas blechern klingenden Drum-Sound. Dies ist aber durchaus zu verschmerzen, da die Stärke des Album ganz klar in den abwechslungsreichen Gitarren-Strukturen zu finden ist. Wahrlich ein starkes Album, das seinerzeit echt untergegangen ist und hoffentlich nun die ihm gebührende Beachtung erfährt.
Die Bonus-CD mit einer Zusammenstellung von 6 Songs aus den Jahren 1999-2006 geht dann wieder eher in die Richtung wie ich Disarmonia Mundi bislang kannte: Moderner Melodic Death Metal der wie eine Mischung aus Soilwork, In Flames und Illdisposed klingt und eher groove- und melodie-betont ist, anstatt progressiv/melancholisch zu klingen.
Das Interessante ist, dass auch die ganz alten Songs in die Kerbe schlagen und wohl damals eher experimentell gedacht waren und erst mal weit weggeschlossen wurden.
Zwar haben auch diese Songs wesentlich mehr Charakter als die letzten Machwerke von In Flames oder Soilwork, aber ich ziehe dann doch die schwedische Progressive Death Metal-Variante von Disarmonia Mundi vor, das dies in meinen Augen  eigenständiger und gefühlvoller klang, aber Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden.
Die Doppel-CD kommt übrigens im edlen Doppel-Digipack daher, das über ein schön illustriertes Booklet verfügt und sich wirklich gut in jedem CD-Regal machen sollte. (Leimy)

Bewertung: 8,5/10 (Nebularium) – 7/10 (The restless memoirs EP)

Anzahl der Songs: 8 (Nebularium) – 6 (The restless memoirs EP)
Spielzeit: 44:05 (Nebularium) - 22:01 min (The restless memoirs EP)
Label: Coroner Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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