Laid in Ashes - Solitary Ghostride

laid_in_ashes_-_solitary_ghostride.jpgBereits seit 1999 werkeln die Bottroper LAID IN ASHES an ihrer Musik. Geboten wird von den Jungs saftiger melodischer Death/Thrash, wie es bereits in zwei Demos und zwei Longplayern gekonnt unter Beweis gestellt wurde. Das Labeldebüt gab es mit dem 2006 erschienenen Album „Bastards from Hell“ unter „Perish in Light“. Nach einigen Gigs blieb man aber nicht tatenlos sitzen, sondern befasste sich weiterhin mit dem Produzieren von neuem Material, sodass nun zwei Jahre später ein neuer Output mit dem Namen „Solitary Ghostride“ präsentiert werden kann. Weiterhin setzen die fünf Musiker auf eine Mischung aus Härte und Melodie. Wir können gespannt sein, wie es dieses Mal in Szene gesetzt wurde.

Nach einem kurzen Intro rappelt es auch schließlich mit „Hellbound“ bereits voll und ganz aus den Lautsprechern und die Membranen werden zum erbeben gebracht. Nicht nur die Instrumente springen direkt in die Bresche und poltern fleißig sondern auch Frontmann Fabian Wallenfang brüllert sogleich vor sich hin. Wie bereits erwähnt wird in ordentlicher melodic Deathmetal Manier losgelegt. Gleich zu Beginn lässt sich feststellen, dass die Gitarristen liebend gerne kleine aber feine Spielereien von sich geben und eine kleine Frickelei an die nächste hängen. Von Seiten des Gesangs haben wir wieder einmal die typischen Extreme von dem dunklen gegrowle bis hin zu Dani Filth artigem „Katzenjammer“. „Hellbound“ lässt sich soweit gut hören, aber reißt irgendwie keineswegs vom Hocker.

Das scheint auch irgendwie das Problem des gesamten Albums zu sein. Es ist nicht so, dass wir hier schlechte Musiker vor uns hätten, bei denen man einfach sagen würde „Meine Güte sie können es halt nicht besser“. Das trifft auf die Bottroper keineswegs zu. Sie sind an ihren Instrumenten durchaus fit. Irgendwie scheinen die Jungs allerdings einfach noch viel zu verspielt zu sein. Die Songs wirken irgendwie ohne roten Faden. Als hätte man eine Spielerei an die nächste gehangen, eine Frickelei von Seiten der Gitarre dazugeworfen und plötzlich ist ein Song entstanden. Etwa nach dieser Beschreibung wirkt auch der Titeltrack „Solitary Ghostride“. Bei diesem Song scheint aber auch der Versuch da zu sein sich sehr an ARCH ENEMY zu orientieren, denn ein Riff erinnert mich mit dazugehörigem Schlagzeug irgendwie sehr an das Album „Anthems of Rebellion“ der Mannen um Frontfrau Angela Gossow. Dies mag unter Umständen aber selbstverständlich auch purer Zufall sein.

Was bleibt zu LAID IN ASHES noch großartig zu sagen? Es ist eine Band, die definitiv Potential hat, was eigentlich auf dem gesamten Album zu hören ist. Ob das nun der ARCH ENEMY lastige Albumtrack „Solitary Ghostride“, der groovendere „I am the One“ oder der abwechslungsreiche Song „Purified“ ist. Allerdings hat man irgendwie das Gefühl, dass das Bestreben nach purer Abwechslung innerhalb der Musik dermaßen im Vordergrund gestanden hat, dass der rote Faden dadurch leider verloren gegangen ist. Während sich Fronter Wallenfang bereits stimmlich einem weiten Spektrum des Death- und Blackmetalbereichs bedient wird in manchen Songs allerdings plötzlich noch versucht cleanen Gesang einzubauen. Ich fasse mich hiermit kurz: Lasst es bitte. Abgrundtief schlecht mag es zwar nicht klingen und auch hier ist das Potential auszumachen, aber wenn beim cleanen Gesang nicht alle Töne getroffen werden ist das ganze nicht wirklich Sinn und Zweck der Sache.

Freunde von melodischem Deathmetal werden sicherlich ein wenig ihren Spaß damit haben und ebenfalls feststellen, dass ein gewaltiges Potential vorliegt, aber ansonsten ist es durch den fehlenden berühmten roten Faden eher ein mittelprächtiges Album, das leider zu sehr vor sich hinplätschert, obwohl deutlich mehr rauszuholen wäre.
Ich bin also sehr gespannt auf einen weiteren Output von LAID IN ASHES und hoffe dass die Jungs ein wenig sicherer werden, eine vernünftige Struktur des Album und der Songs vorlegen, dann wird das nächste Album auch definitiv ein absoluter Brüller!

 

Bewertung: 6.5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:25 min
Label: Perish In Light
Veröffentlichungstermin: 10.10.2008

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