Architects - Hollow Crown

architects_hollow_crown.jpg Das dritte Album, so sagt man, ist das entscheidende: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Anlass genug, um mal wieder einen Blick auf die Insel zu werfen, wo ARCHITECTS mit ihrem dritten Longplayer "Hollow Crown" in den Startlöchern stehen. Dem geneigten Hörer wird hierbei sicherlich nicht entgangen sein, dass es sich bei dem Fünfer aus Brighton (UK) nicht um eine 08/15-MetalCore Combo handelt. Das zeigte das Quintett bereits auf ihrem Debüt-Album "Nightmares" und ihrer zweiten Scheibe "Ruin", wo sie mit technisch-versierten DeathMetal mit Core-Elementen zu überzeugen wussten.

Schon der Opener "Early Grave" lässt erahnen, dass die Jungs nicht darauf aus sind Gefangene zu machen. Gänzlich ohne Intro oder Vorgeplänkel geht es hier direkt zur Sache und Shouter Sam Carter gibt die Marschrichtung für die nächsten gut 40 Minuten vor. Und die ist eindeutig: Straight forward, ohne Rücksicht auf Verluste!

Auch auf ihrem dritten Longplayer heißt das Erfolgsrezept: DeathMetal meets MetalCore. Die Mannen aus Brighton verstehen es doomige Passagen mit wildem Geknüppel der Todesblei-Fraktion und den typischen Breakdowns des MetalCore zu verschmelzen ohne dabei an Fahrt und Authentizität zu verlieren. Sam Carter erweist sich hier als sehr abwechslungsreich und klingt im einen Moment zu tiefst entschlossen musikalische Arschtritte zu verteilen, um im nächsten Moment am Boden liegend um Gnade zu flehen. Gnade? Fehlanzeige! So etwas gibt es hier nicht. Dafür sorgen die beiden Gitarristen Tim und Tom und ballern was das Zeug hält aus allen Rohren. Leider hat das Songwriting keinen Platz für musikalische Freiläufe gelassen, so dass beide leider nicht die Möglichkeit haben mal das ein oder andere Solo zum Besten zu geben. Die andern beiden, Basser Alex und Drummer Dan, brauchen sich aber keineswegs zu verstecken, denn Bass und Doublebass sind so arschtight abgemischt, dass es einem fast das Mittagessen oben wieder rausdrückt.

Oft muss man irgendwie feststellen, dass Songs austauschbar sind, oder irgendwo der große Einbruch kommt. Aber auch hier: klare Fehlanzeige. Hier kriegt man 100%-Vollgas für sein Geld. Die Jungs haben es geschafft ihre Songs abwechslungsreich zu gestalten und sogar Cleanparts, die nicht nach Mainstream-Emo klingen, unterzubringen. Abgerundet wird "Hollow Crown" mit dem gleichnamigen Song, der sich anfangs als Ballade, doch noch als richtiger Rausschmeißer entpuppt.

Wie sagt man so schön: Die Mischung machts! Und die stimmt! Freunde des modernen Metals oder des Hardcores werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Die Band hat es geschafft eine schier unbändige Kraft, epische Tiefen und progressive Elemente auf einem Silberling zu vereinen. Das passt alles, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Riffs, Breakdowns, Cleanparts, alles da wo es hingehört! Jetzt noch das ein oder andere Gitarren-Solo und dann halten die Jungs definitiv einen Stammplatz in meiner Liste der All-Time-Favs inne.

Beim nächsten Einkauf einfach mal einpacken!

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 41:05 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 23.01.2009

 

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