Nachdem sie mit „Purity [The Darwinian Paradox]" auf überwiegend sehr gute Resonanz gestoßen sind, haben DAM nun mit „The Difference Engine" ihr zweites Werk am Start. In jüngster Vergangenheit sah man die Band bereits auf Tour mit Größen wie NAPALM DEATH, TESTAMENT oder CATHEDRAL, was nicht nur eine gewisse Vorfreude auf die neue Platte gemacht hat, sondern auch den Erwartungsdruck auf die Londoner Extremmetaller und insbesondere auf „The Difference Engine" gesteigert hat. Die Latte liegt hoch, und DAM versuchen sie mit gut gepflastertem Anlauf anzuspringen!
Im Vorfeld sei zusagen, dass man Puristen hier wirklich
abraten kann, irgendwelche Eingeständnisse an irgendwelche speziellen
Musikrichtungen zu erwarten. DAM bauen auf ihr Fundament aus Death-Metal ein
ziemlich verwinkeltes Bauwerk aus Black- und Thrash-Metal-Einflüssen auf, was
wohl jedem eher traditionell angehauchten Headbanger von vorneweg ein kleines
Stirnrunzeln über die Augen treiben wird.
Los geht der ganze Spaß direkt mit dem Titeltrack, der direkt veranschaulicht,
wie dieser Stilmix funktionieren soll, und es bei Leibe auch tut. „The
Difference Engine" geht direkt mit dem Knüppel aus dem Sack nach vorne los und
besticht von vorneherein mit schwarzen Melodieführungen, welche sich von
thrashigem Drumming den nötigen Drive geben lassen. Hervorzuheben ist auch hier
schon die zum Großteil keifende, an IMMORTALs Abbath erinnernden Vocals geben
dem ganzen selbst in den groovenden, langsamen Momenten von DAM einen guten
Anteil schwarzmetallisches, was wirklich gut schmeckt!
in „Eyeballing" geht's dann sofort mit der Todeskeule weiter, jedoch immernoch
begleitet von Nathans höllischem Organ, der hier auch öfters zum gutturalen
Gesang greift und seine eigene Vielseitigkeit somit zur Schau stellt.
Im dritten Song des Langspielers fällt jedoch etwas unangenehm ein Problem der
Band auf, das einem beim Durchhören durchaus öfters begegnet: DAM wollen
abwechslungsreich und vielschichtig klingen, was sich oft auch negativ in so
fern äußert, als dass man den Eindruck bekommen könnte, man habe einfach
mehrere Songideen ohne Liebe zum Detail hintereinander gepappt. Jedoch sollte diese Tatsache keine
Überraschung darstellen, da wohl so ziemlich jede Band, welche diesen Stilmix
auf CD bringen will mit derartigen Übergangsschwächen zu kämpfen hat, obwohl
man hier durchaus die ein oder andere Minute mehr am Feinschliff hätte
verbringen können.
Köstlich wird es wieder bei „Mirror-Image Ritual". Hier wird derbes Gethrashe
einfach mal gegen Ende von einem, nun ja, nennen wir es einen „gemischten
Herrenchor" untermalt, was die Zirkulation um diverse Subgenres eigentlich
perfekt machen sollte, wären da nicht oben genannte Aussetzer im Songfluss.
Abgerundet wird die Platte vom melancholisch gehaltenen „This Has Nothing To Do
With Apathy". Schleppende Drums paaren sich hier mit düsteren Gitarrenriffs und
einer diesmal überaus verzweifelt klingenden Stimme des Frontmannes. In den
schnelleren Passagen meine ich sogar Anleihen aus dem Rock zu finden, was das
ganze wirklich z einer Runden Sache macht.
DAM liefern mit ihrer zweiten Full-Length ein gutes Ergebnis ab, und werden
allen Erwartungen gerecht, jedoch muss man wirklich an manchen Stelen Abstriche
machen was die Struktur der einzelnen Songs angeht. Es wirkt stellenweise
einfach zu abgehackt.
Ein weiteres Manko, welches negativ ins Gewicht fällt, ist die doch teilweise
zu matschig geartete Produktion, unter der vor allem die Drums zu leiden haben.
Es ist, als läge ein Schleier über der Schlagzeugspur der die einzelnen Sounds
zu einer dumpfen Suppe werden lässt. Darüberhinaus tut der frische Stil gut und
man fühlt sich bei dieser Platte als weltoffener Death-/Thrash-/Black-Metaller
gut aufgehoben. Gut gesprungen, jedoch Abzüge in der B-Note!(Reini)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:56 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 01.10.2007