Lahannya - Shotgun reality

lahannya_shotgunreality.jpgBisher war LAHANNYA als eine Djane in der Londoner Gothic/Industrial-Szene bekannt. Doch auch als Sängerin trat sie immer wieder in Erscheinung. So lieh sie Projekten und Bands aus dieser Richtung wie SOMAN, GREENHAUS oder DRACUL ihre Stimme und trat mit ihnen auf Festivals wie dem Mer´a Luna auf. Dort lernte sie auch Lutz Demmler von UMBRA ET IMAGO kennen, mit dem sie einige schon ältere Songs ausarbeitete. Neben ein paar neugeschriebenen war nun der Grundstein zu ihrem ersten eigenen Longplayer „Shotgun Reality" gelegt. Mittlerweile hat sie eine komplette Formation um sich versammelt, so dass sie das Material auch live im Vorprogramm von AUTUMN vorstellen wird. 

Von der Plattenfirma als Mischung zwischen Alternative und Gothic angepriesen, lässt das zuerst einmal an PLACEBO denken. Und der Opener „Beautiful Girl" erinnert vor allem mit seinem Eingangsriff an ihre Landsleute. Doch zum Glück sind solche Anleihen im weiteren Verlauf dünn gesät, nur noch bei „Silent Victim" kommen sie zum Vorschein.
Aber auch mit Gitarren geht sie eher sparsam um, die folgenden „Bleed for me" und „Narcotic" sind vollgepackt mit elektronischen Spielereien und Sounds. Neben sphärischen Klängen erheben sich immer wieder schöne, eingängige, leicht hymnische Refrains, die bisweilen sehr an 80er Pop erinnern.
Gleiches gilt auch für „Doors", der aber wenigstens mit ein paar fetten Axt-Salven aufwarten kann. Ansonsten regiert immer noch der Computer, klingt aber auch aufgrund von den Melodielinien sehr an spätere THEATRE OF TRAGEDY. Natürlich ohne männlichen Gegenpart.

Balladesk geht es dann bei „Wandering" oder „Losing yourself" zu, wenn LAHANNYA ihre Stimme etwas weicher und getragen einsetzt. Dagegen bringt „Charades" den totalen Technik-Overkill, ein Flickern und Hämmern der Elektronik durchzieht den ganzen, durchaus tanzbaren Song.
Einen ganz klaren Schwenk zum alternativen Rock stellt „Heaven" dar, dass zwar ganz gut rockt, aber auch nicht wirklich mitreißen kann. Hat auch etwas von britischer Standardware in diesem Genre.

Und das ist das Problem der Scheibe, die Songs sind zwar gut geschrieben, die Refrains gehen allesamt gut ins Ohr, nur will das alles nicht so richtig zünden. Zwar ist kein Ausfall zu beklagen, aber das hebt das Material auch nicht aus der Mittelmäßigkeit.
Dazu trägt auch die Produktion bei, diese kommt sicher klar und druckvoll daher, doch lässt sie eine gewisse Sterilität nicht leugnen. Das alles klingt eben auch nicht gerade neu und kann somit in dieser Hinsicht keine Akzente setzen.
Allerdings ist „Shotgun Reality" gut zu hören, handwerklich wirklich ordentlich gemacht und für Freunde der genannten Genres eine Probe wert. Denn die könnten an den abwechslungsreichen Kompositionen durchaus ihre Freude haben. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 6 / 10  

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:18 min
Label: Kabuki
Veröffentlichungstermin: 19.10.2007



Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden