Ich muss gestehen, mit ELEND habe ich mich schon lange nicht mehr beschäftigt. Die frühen Alben habe ich als ruhige aber keineswegs leicht verdauliche Kost in Erinnerung. Das neue Album "A World In Their Screams" ist der dritte und zugleich letzte Teil des "Winds"-Zyklus. 30 Musiker waren an diesem Album beteiligt und das alleine lässt schon ein monumentales Werk erhoffen.
Über weite Strecken ruhig präsentieren sich ELEND bei "Ophis puthón". Die bombastischen Ausbrüche halten sich in Grenzen.
"A World In Their Screams" ist dagegen gerade abgefahren und wirr, stellenweise dann aber auch wiederum durchaus nachvollziehbar.
Noch wirrer, aber auch sehr atmosphärisch kommt "Ondes de sang" rüber.
Bei "Le Dévoreur" gefällt vor allem der ruhige und atmosphärische Mittelteil. Ansonsten wird in dem Song einiges an Spannung aufgebaut, aber so richtig kommt die Band darüber nicht hinaus.
So geht es bei "Le Fleuve infini des morts" weiter, wobei das Stück an Intensität noch zunimmt und sehr düster geworden ist.
Der Beginn von "Je rassemblais tes membres" könnte ohne weiteres auch von den Tschechen Master's Hammer stammen. Ein Song der zu Beginn mit Bombast nur so um sich wirft und in der zweiten Hälfte ruhiger wird.
Für die Verhältnisse von ELEND beginnt "Stasis" geradezu melodisch. Der Song wird dann aber auch noch reichlich komplex und abgedreht.
"Borée" macht im Grunde dort weiter und lässt bei den Hörern erstmal das Blut in den Andern gefrieren. Komplex, wirr, extrem! Gegen Ende dann aber ruhig und verträumt.
Auch zu "La Carriére d'ombre" geht es fließend über. Nach ziemlich genau der Hälfte explodiert der bis dahin ruhige Song und holt den Hörer unsanft aus der Lethargie.
Das durchgehend ruhige "J'tau touché aux confins de la mort" bietet inhaltlich zwar wenig, tut an dieser Stelle aber mal ganz gut.
"Urserpens" beginnt dann natürlich entsprechend verhalten, steigert sich in seiner Intensität aber immer mehr. Ein schöner Abschluss, kraftvoll aber dennoch zurückhaltender als so manch anderes Stück auf diesem Album.
ELEND stehen nach wie vor für komplexe Songstrukturen und verzichten in den Stücken auf jegliche Eingängkeit. Gesang gibt es bis auf wenige Parts mit flüsterndem Sprechgesang nicht. Definitv nichts für schwache Nerven und für Liebhaber von Klassik-Klängen eher zu empfehlen als für den gewöhnlichen Schwermetaller. (Tutti)
Anzahl der Songs: 11
Label: Prophecy Productions
Spielzeit: 57:42 min
Veröffentlichungstermin: 20.04.2007
