Die Toten Hosen - Alles Aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen

dietotenhosen allesausliebe40Deutschland 1982. Helmut Kohl hat gerade Helmut Schmidt als Bundeskanzler abgelöst, Deutschland ist geteilt und das Familienauto ist ein Opel Kadett. Der Autor dieser Zeilen geht in die zweite Klasse und verbringt die Sommerferien mit der Familie im Campingurlaub in Oberbayern. In Düsseldorf gründen fünf Freunde aus den versprengten Überresten der Vorgängergruppe ZK DIE TOTEN HOSEN, welche bei ihrem ersten Gig überhaupt, der Ostern 1982 im Schlachthof in Bremen stattfindet, vom Veranstalter noch fälschlicherweise als DIE TOTEN HASEN angekündigt werden. Außenstehende geben der Gruppe damals wenige Monate. Aus den wenigen Monaten werden dieses Jahr bereits unglaubliche vierzig Jahre! In dieser Zeit überlebten DIE HOSEN drei Bundeskanzler, eine Bundeskanzlerin und bisher sieben Bundespräsidenten (wenn man Steinmeier mitzählt). Was hat sich unser aller Leben in den letzten vierzig Jahren verändert!

Der Zweitklässler von 1982 ist mittlerweile längst erwachsen und hasst Camping wie die Pest, meine Eltern fahren inzwischen Nissan und Deutschland ist seit über dreißig Jahren wiedervereint. Aber Campino und der Rest der „Opel-Gang“ sind immer noch da.

Die Düsseldorfer haben viele kommen und gehen sehen, mit Vom Ritchie, der auch schon seit 1998 an Bord ist, den inzwischen vierten Schlagzeuger, aber ansonsten sind sich Campino, Andi, Kuddel und Breiti über all die Jahrzehnte treu geblieben. Auch wenn sie mittlerweile schon lange im Mainstream angekommen sind und man bei ihren Konzerten mittlerweile nicht selten ganze Familien von den Großeltern bis zu den Enkeln antrifft und Campino ein gern gesehener Talkshow-Gast ist.

„Die Hosen sind kein Punkrock mehr“. Diesen Satz hört man immer wieder. Über den Wahrheitsgehalt entscheide bitte jeder für sich. Vierzig Jahre DIE TOTEN HOSEN sind trotzdem ein Grund zum Feiern. Das tut die Band mit dem bereits am 27.05, erschienenen Doppelalbum „Alles Aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“.

Auf die darauf enthaltenen Klassiker wie „Opel-Gang“, „Hier kommt Alex“, „Eisgekühlter Bommerlunder“ oder „Alles Aus Liebe“ brauche ich hier gar nicht einzugehen. Diese zählen mittlerweile zum deutschen Kulturgut und es gibt so gut wie niemanden, der nicht mindestens eines dieser Lieder kennt.

Aber DIE HOSEN wären nicht sie selbst, hätten sie nicht etwas Besonderes für ihre Fans parat. Und so gibt es auf dem Album gleich sieben brandneue Songs zu hören. Wenn das mal keine Hausnummer ist.

Rechtfertigen diese denn den Kauf des Albums? Denn mal ehrlich, jeder Fan hat die Klassiker doch eh zuhause. Nun, nicht unbedingt.

Der erste neue Song hört auf den Namen „Alle Sagen Das“ und ist eine typische Nummer aus der Feder der TOTEN HOSEN. Auch der Text liefert das Gewohnte. „Scheiss Wessies“, welches das Pendant zu „Scheiss Ossis“ von MARTERIA ist, überzeugt da schon viel mehr. Auch weil es herrlich selbstironisch ist. Mir persönlich gefällt das flotte „Amore Felice“ jedoch am besten. Das vorab veröffentlichte „Teufel“ finde ich jedoch für DIE TOTEN HOSEN verdammt schwach. Trotzdem sind 43 Songs verteilt auf zwei CDs natürlich eine ganze Menge. Ich persönlich hätte mir ein paar neue Songs weniger und dafür ein paar rare Lieder gewünscht. Aber man kann nicht alles haben. (Matthias)

Bewertung:

Matthias0,0 - / -

Anzahl der Songs: 43
Spielzeit: 146:31 min
Label: JKP/Warner
Veröffentlichungstermin: 27.05.2022

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden