Terror - Pain Into Power

terror painintopowerAls SLAYER 1986 ihr drittes Album „Reign In Blood“ veröffentlichten, schufen sie damit unbewusst die Blaupause für vieles, was in den nächsten Jahrzehnten im extremen Metal, aber auch im Hardcore, noch kommen sollte. Mit ihrer für damalige Verhältnisse extrem kurzen Spieldauer (die Originalversion bringt es gerade einmal auf 29:03 Minuten) setzte die Scheibe damals Maßstäbe in puncto Härte und Geschwindigkeit.

26 Jahre später gibt es inzwischen einen ganzen Berg von Veröffentlichungen, die allesamt extremer, brutaler und schneller als „Reign In Blood“ sind. Ich frage mich dabei immer, was die Bands damit erreichen wollen.

Irgendwann ist nämlich der Punkt erreicht, wo es einfach nur noch lächerlich wirkt, weil die Musik zweitrangig wird und man jeden Ansatz einer Melodie im Keim erstickt.

In die Reihe der Bands, die ihre Songs nach der Devise „Höher, schneller, weiter“ zu schreiben scheinen, reihen sich auch TERROR ein. Wobei ich deren Vorgehen mittlerweile nicht mehr so ganz nachvollziehen kann.

Auf ihrem achten Album „Pain Into Power“ präsentieren sie uns 10 Songs in unter 20 Minuten. Das mag einige Hörer beeindrucken und ja das ist aggressiv ohne Ende, was laut Sänger Scott Vogel auch die Intention der Kalifornier war. Die am 06.05. erschienene Scheibe ist ein echter Hassbatzen und lässt sicher viele Fans erst mal geplättet zurück.

Ist „Pain Into Power“ nun das “Reign In Blood” des Hardcore?

Nun, mit Sicherheit nicht. Denn eins kriegen TERROR hier so gar nicht hin. Obwohl überzeugte Fans das Werk sicher anders sehen und mich für die folgenden Worte hassen werden. Tja, Pech gehabt! Ich schreibe sie nämlich trotzdem.

Okay, die Herren. „Pain Into Power” ist laut, es ist schnell und es ist aggressiv. Schön. Und wo bitte sind die Songs!?

Das Einzige was ich hier höre ist ein Scott Vogel, der recht uninspiriert rumbrüllt, und eine Instrumentalfraktion, die ihre Instrumente verprügelt. Hängen bleibt hier nichts. Da nützt auch der Gastbeitrag von George „Corpsegrinder“ Fischer bei „Can’t Help But Hate“ nichts.

Für einige mag das hier das Nonplusultra des Hardcore sein. Für mich ist es unmotivierter, unmelodischer Krach. Da beißt die Maus keinen Faden ab!

„Pain Into Power“ bewirkt bei mir nur eins, den Wunsch, dass TERROR endlich zur Besinnung kommen und noch einmal ein Album wie „Keepers Of The Faith“ (2010) veröffentlichen.

Nach vier Jahren Wartezeit sind etwas über 18 Minuten Musik zum vollen Preis einer CD eine bodenlose Frechheit. (Matthias)

Bewertung:

Matthias6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 18:28 min
Label: End Hits Records
Veröffentlichungstermin: 06.05.2022

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