Strike Anywhere - Nightmares Of The West (EP)

strikeanywhere nightmaresofthewestAm 19.12.2016 wurde für nicht wenige Menschen ein Albtraum wahr, denn an diesem Tag wurde Donald Trump, entgegen aller Erwartungen, zum 45. Präsidenten der USA gewählt. In den letzten 4 Jahren wurde die Welt keinesfalls besser. Das sollte jedoch jedem vernunftbegabten Wesen ohnehin klar sein. Deshalb muss und werde ich das hier nicht noch weiter ausführen. Eins ist jedoch klar. Einen treffenderen Titel als „Nightmares Of The West“ hätten STRIKE ANYWHERE für ihre neue, am 17.07. erschienene, EP gar nicht finden können. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die Aufnahmen zu „Nightmares Of The West“ bereits 2019 stattfanden.

Also zu einer Zeit als es weder das Corona-Virus noch die Mobilisierung und die Unruhen gegen die Polizeigewalt in Amerika gab. Dennoch sind Thomas Barnett (Gesang), Matt Smith (Gitarre), Mark Miller (Gitarre), Garth Petrie (Bass) und Eric Kane (Schlagzeug) mit den Texten ihrer neuen Songs am Puls der Zeit wie kaum eine andere Gruppe.

Dabei war es lange ruhig um STRIKE ANYWHERE. Die letzte Tournee fand 2012 statt. Mit „Iron Front“ datiert die letzte Veröffentlichung sogar bereits auf 2009. Was also haben Thomas Barnett und seine Bandkollegen dem Hardcore Punk nach all diesen Jahren noch zu geben? Nun eins schon mal vorab: Eine ganze Menge.

Auch wenn sich die Gruppe aus Richmond, Virginia, auf „Nightmares Of The West“ musikalisch treu bleibt, so hat sie dem Hörer doch so einiges mitzuteilen. Und diese Botschaften haben es in sich! Bereits beim Opener „Documentary“ formuliert die Band klar und deutlich ihre Haltung zum Thema Flüchtlingspolitik und ruft dazu auf über den nationalen Horizont hinaus zu denken. Der Satz „We deserve to fight for everyone“ trifft den Nagel auf den Kopf.

Das folgende „Dress The Wounds“ behandelt das Thema Polizeigewalt. Bei „The Bells“ geht es um die allgegenwärtige Gentrifizierung.

Man sieht also, dass STRIKE ANYWHERE bei den Songs auf „Nightmares Of The West“ wichtige Themen aufgreifen, wobei die Musik hier eher dazu dient die Inhalte entsprechend zu transportieren. Doch dieses Vorgehen funktioniert hervorragend.

STRIKE ANYWHERE schaffen es mit den 6 neuen Songs auf der Scheibe – Nummer 7 ist ein Cover des BLOCKO-Stücks „We Make The Road By Walking“ – mehr zu sagen als viele andere Künstler mit 10 bis 15 Liedern. Willkommen zurück. Ihr habt echt gefehlt! (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 15:43 min
Label: Pure Noise Records
Veröffentlichungstermin: 17.07.2020

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