Misery Index - Rituals Of Power

Misery Index RitualsOfPowerDie Geschichte des Blastbeats geht schon einige Dekaden zurück in der Zeit, dennoch wird sie irgendwie nie uninteressant. Seien es die neuen technischen Raffinessen, die es ermöglichen, ein derartiges Inferno ebenbürtig darzustellen oder aber die Künstler, die diese Spieltechnik als zentrales Stilmittel für ihre Musik einsetzen und dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ich spreche hier nur diese Nische an, die sich mit dieser Form der harten Musik auseinandersetzen möchten, alle anderen werden bei dem Namen MISERY INDEX eh nicht hellhörig.

Adam Jarvis ist ein Vertreter, der unter anderem die Blastbeat-Technik schon eine Weile für sich erkannt hat und mittlerweile zum Aushängeschild dieser Stilistik wurde. Seine Bands, hier besonders MISERY INDEX, wären nicht dieselben, würden sich die BPM des Schlagzeugs nicht nahezu überschlagen. Natürlich gibt es auch jede Menge andere Zaubereien zu hören; aktuell auf dem Neuling „Rituals Of Power“ kann gerade das Drumming wieder mal auf ganzer Linie überzeugen. Daneben gibt es natürlich auch gewohnt hochwertige Saiten- und Stimmerzeugnisse zu hören, die zusammen ein weiteres brachiales Werk extremer Musik ergeben.

Hier wird eben nicht nur stumpf geballert, hier kommen auch groovige und vertrackte Elemente zum Vorschein, die für die willkommene Abwechslung sorgen und dieses 36-Minuten-Brett zu einem interessanten und vielschichtigen Album machen. Man hört kaum noch einen Unterschied zwischen der Stimme von Jason Netherton und Mark Kloeppel, der den Hauptgesang übernimmt. Dennoch bleibt die Monotonie des wütenden Gebrülls aus und wirkt bis zum Schluss gleichermaßen gut integriert. Die fett schmatzenden Gitarren fräsen sich zusammen mit dem Bass durch das massive Geballer des Schlagzeugs, dem nur noch das aggressive Verlauten von Mark und Jason was entgegenhalten kann.

„Rituals Of Power“ ist ein weiteres vorbildliches Album für Fans der extremen Mucke, wenn es auch nicht unbedingt viel Neues zu bieten hat. Aber Geschwindigkeit alleine ist nun mal nicht alles, dennoch sollte auch jeder Naserümpfer eingestehen, dass hier durchaus talentierte Männer am Start sind, die wissen, wie man auch mit dem sechsten Album diese bereits erwähnte Nische interessant auszufüllen weiß. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 36:01 min
Label:  Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 08.03.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden