G! Festival (13.-15.07.2023, Syðrugøta (FO)) - Freitag, 14.07.2023

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Freitag, 14.07.2023

Heute strahlt die Sonne nur so vom Himmel. Es ist der erste Tag mit richtig schönem Wetter, seit ich auf den Inseln bin. Fast bedauert man es, auf einem Festival zu sein und nicht in den Bergen zu wandern. Mit den übrigen Delegierten geht es heute nach Tórshavn, wo wir das Haus des Nordens besichtigen und dann durch die Stadt zu Fuß zum Tutl-Laden laufen, wo uns Kristian Blak etwas zur Geschichte des Label und des Ladens erzählt. Als besondere Überraschung bekommen wir ein exklusives Konzert der färöischen Senkrechtstarter AGGRASOPPAR geboten, das wohl so manchen der Anwesenden leicht verstört zurücklässt. Trygvi Danielsen gibt alles, rappt so manchem Anwesenden mit einem Abstand von nur wenigen Zentimetern direkt ins Gesicht und windet sich am Ende sogar auf dem Boden zwischen den Füßen der Anwesenden. Die derweil Kekse knabbern und Bier trinken. Irgendwie skurril und doch irgendwie typisch färöisch. Hier liegen Hygge und Hysterie mitunter ganz nah beieinander. Verschwörerisch geben uns die Musiker von AGGRASOPPAR außerdem zu verstehen, dass sie es sein werden, die heute auf dem als „Überraschungskonzert“ angekündigten Konzert spielen werden, und dass wir kommen sollen, wenn wir das erleben wollen.

Ein Teil der Delegierten bleibt im Laden oder schaut sich auf eigene Faust die Stadt an. Einige sind auch auf Strickpulloverkaufmission, der Rest von uns schaut sich noch einige Veranstaltungsorte an. So besichtigen wir das Reinsaríið, Perlan und – typisch färöisch – nach einem spontanen Anruf auch noch die alternative Bar Sirkus, wo uns Inhaberin Sunneva bereitwillig einiges zur Geschichte und Attitüde des Ladens erzählt. Anschließend haben wir noch etwa 45 Minuten zur eigenen Verfügung, die ich dafür nutze, zwei Mitdelegierten die Altstadt und das Regierungsviertel von Tórshavn zu zeigen. Kurz nach 16:00 Uhr sind wir wieder zurück in Syðrugøta. Das reicht gerade zum Umziehen, dann geht es auch schon mit den ersten Bands los.

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HIALÖSA

Den Auftakt machen heute HIALÖSA aus Schweden, ein Akustiktrio, bestehend aus zwei Violinen und einem Bass, die jetzt nicht gerade Stimmungskanonen sind. Geboten wird sehr schöner schwedischer Folk mit sehr langen Instrumentalpassagen. Das ist jetzt auch nicht unbedingt die Musik, die ein feierwütiges Festivalpublikum anspricht. Entsprechend sind auch nicht besonders viele Zuschauer anwesend und die Band tut mir schon ein bisschen leid. Die Truppe stammt aus Skåne in Südschweden. Ihre Ansagen machen sie daher einfach in ihrem heimischen Dialekt, da der dem Dänischen recht ähnlich ist. Zu den Stücken, die sie spielen, geben sie immer so einige Erklärungen ab – verraten aber nie, wie die Lieder jetzt eigentlich heißen. So präsentiert man uns das älteste Lied Skandinaviens, den ältesten Popsong der Welt, in dem es um Liebe geht und den längsten Tanz der Welt. Der ähnelt etwas dem färöischen Kettentanz, doch niemand erbarmt sich, auch zu tanzen. Erst beim vorletzten Song ist das Publikum soweit aufgetaut, dass die Ersten anfangen mitzutanzen. Eigentlich waren HIALÖSA ganz nett, wirkten aber auch ein wenig deplatziert.

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ELINBORG

Elinborg Pálsdóttir, eine der kleinen Schwestern von EIVØR, habe ich bereits 2018 auf dem G! gesehen. Damals trug sie noch die alten Bühnenklamotten ihrer Schwester auf und präsentierte mit Akustikgitarre ihre Jungmädchenlieder. Doch auch ELINBORG ist in den letzten Jahren zu einer jungen Frau gereift und hat ihren eigenen Stil entwickelt. Dass sie dabei auch von ihrer großen Schwester beeinflusst ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Apropos große Schwester: Die steht den ganzen Auftritt über in der ersten Reihe und jubelt Elinborg zu. Als Backgroundsängerinnen unterstützen Lea Kampmann und Birita Dam. Die derzeitigen Songs von ELINBORG fallen deutlich düsterer aus als ihre frühen Werke und das passt auch besser zu ihr. Stücke wie „Sjórok“ werden live nochmal deutlich härter als auf Platte gespielt und stimmlich erinnert sie immer mehr an die große Schwester. Zugleich ist sie aber düsterer, poppiger, melancholischer – ja, sie umweht eine ganz eigene, leicht gespenstige Aura, die es eine Freude macht, ihr zuzusehen. Meist mit geschlossenen Augen steht sie auf der Bühne und zelebriert, lebt ihre Songs. Ihr Dark Synth Pop passt nicht so recht zum strahlenden Sonnenschein heute, aber perfekt in lange dunkle Winternächte. Von ELINBORG darf man in der Zukunft sicher noch einiges erwarten. Dieser Auftritt war auf seine ganz eigene Weise magisch.

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MARIUS ZISKA

Die erste Band, die heute am Strand spielt, ist ebenfalls färöisch. MARIUS ZISKA ist eine der bekanntesten färöischen Bands und hat gerade vor nicht allzu langer Zeit ein (verdammt gutes) neues Album herausgebracht. 2018 habe ich mich auf dem G! in die Band verliebt und sie seitdem ein paar Mal gesehen. Aber auf dieses Konzert, wieder auf dem G!, wieder auf dem Strand, freue ich mich ganz besonders. Bei der Songauswahl konzentriert man sich vor allem auf das neue Album „Rúm“. Leider ist gerade zu Beginn, als die tollen Songs „Skuggaspæl“ und „Ekkókamarið“ gespielt werden, der Sound nicht wirklich berauschend. Glücklicherweise bessert sich das im weiteren Verlauf, so dass dem musikalischen Genuss nichts mehr im Weg steht. Ansonsten ist hier einfach alles perfekt. Der (zumindest musikalisch) eher fröhliche Poprock von MARIUS ZISKA passt perfekt zum strahlenden Sonnenschein, und der Strand ist dicht gefüllt mit fröhlichen, glücklichen Menschen, die in der Sonne singen und tanzen. Die Songs kennt auch einfach fast jeder. Neben den vielen neuen Stücken spielt die Band auch das Beste von den vorhergehenden Alben wie „Aftur Á Jørðina“ (ein herrlich rockender Song) von der EP „Home/Heim“ oder „Dansa Í Náttini“ von „Portur“. Nicht fehlen darf vom letztgenannten Album natürlich der Überhit „Silvurlín“, ein nahezu perfekter Poprocksong. Kein Wunder, dass da am Ende eine Zugabe gefordert wird. Die es dann mit „Going Home“ auch noch gibt. Getrübt wird der Genuss dieses Auftritts nur dadurch, dass sich doch viele Menschen vor der Bühne einfach unterhalten haben – das fand ich dann doch sehr störend und auch respektlos den Musikern gegenüber. Ansonsten war das hier wieder einfach nur toll und ich hoffe, dass MARIUS ZISKA auch mal wieder in Deutschland touren werden.

Setlist MARIUS ZISKA:
Dansa Í Náttini
Skuggaspæl
Ekkókamarið
Síggja Av Nýggjum
Til Kærleikan
Falli Til Jarðar
Aftur Á Jørðina
Í Aldingarðinum
Klovin
Silvurlín
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Going Home

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ÁRSTÍÐIR

Bereits direkt bei meiner Ankunft war ich irgendwie mit einigen Mitgliedern von ÁRSTÍÐIR zusammengestoßen und da auch sie das komplette Festival über vor Ort waren, liefen wir uns ständig über die Füße. Als ich im Vorfeld zum Festival in alle Bands mal reingehört hatte, waren die Isländer auch ein „Könnte man sich ansehen“-Kandidat. Nun habe ich also zwei Gründe und so geht es sofort wieder zum Spielplatz. Die Band präsentiert melodischen Indiepop, der vor allem vom harmonischen Gesang der drei Hauptmitglieder Daníel, Gunnar und Ragnar lebt, die sich stimmlich perfekt ergänzen. Dabei begeistern sie auch mit unterhaltsamen Ansagen. So wird zum Beispiel der Song „Ljóð Í Sand“ angekündigt mit „Der ist von unserem Album, das wir geschrieben haben, als in Island die Finanzkrise herrschte und alle nur depressive Folksongs geschrieben haben“. Sie eröffnen auch, welche Verbindung sie zu den Färöern haben. Denn Sakaris Emil Joensen, der heute auch noch spielen wird (und jetzt natürlich im Publikum steht), hat die letzten Alben der Band produziert. So gestehen sie denn hier und jetzt ihrem färöischen Freund Sakaris ihre Liebe und widmen ihm den Song „Lover“. So langsam finden sich immer mehr Leute auf dem Spielplatz ein, so dass dieser gegen Ende gut gefüllt ist. Zum Abschluss gibt es mit „Sanity“ vom neuen, im Herbst erscheinenden Album „Blik“ noch einen brandneuen Song. Mir haben die Isländer richtig gut gefallen und ich freue mich, dass sie bald in Deutschland auf Tour sind.

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SONS OF THE EAST

Die nächste Band muss ich leider – teilweise – auslassen. Denn mit dem Status als Delegate kommt noch ein unschlagbarer Vorteil: die kostenlose Hot-Pot-Flatrate. Denn das G! ist ja nicht wie andere Festivals und so kann man direkt auf dem Strand gemütlich in Hot Pots sitzen, ein Getränk schlürfen und dabei der Band auf der Hauptbühne zusehen. In meinem Fall eben SONS OF THE EAST. Zwischendurch geht es zum Abkühlen immer mal wieder in die wirklich eisig kalten Fluten – wer kann schon behaupten, Bands aus dem Nordatlantik heraus geschaut zu haben – oder aus einem Hot Pot. Es ist sehr gemütlich und macht verdammt viel Spaß, aber damit nicht einige Leute die Hot Pots über Stunden blockieren darf jeder nur maximal 45 Minuten. SONS OF THE EAST hatten wohl die weiteste Anreise – aus dem sonnigen Australien kommen sie und machen hier auf dem Strand richtig gut Stimmung. Vielleicht war der Hot Pot genau der richtige Ort um diese Band zu sehen.
 


AGGRASOPPAR / Loynilig konsert
Vom einen heißen Ort geht es zum nächsten. AGGRASOPPAR spielen ein „heimliches“ Konzert im Fjósið, der Scheune. Es ist proppenvoll, ich schaffe es gerade so noch hinein – aber ich käme wohl nie mehr hinaus, wenn ich das jetzt wollte. Die Band ist bereits auf der Bühne als ich komme. War der Auftritt heute Mittag in Tutl schon etwas anders, so geht es hier noch verrückter vonstatten. Die Sänger tragen Tiermasken und springen wild über die Bühne, allen voran Trygvi. So ganz verstehe ich weder Texte noch Konzept, aber das muss man auch nicht unbedingt. Die Band wird jedenfalls von der Jugend abgefeiert als gäbe es kein Morgen. Verrückt, aber irgendwie auch ziemlich cool.

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WHEN SAINTS GO MACHINE

WHEN SAINTS GO MACHINE sind eine weitere Band, von der ich noch nie etwas gehört habe. In Dänemark – und damit in den davon beeinflussten Färöern – scheinen die jedoch ziemlich groß zu sein. Ich muss gestehen, dass ich mich kaum auf die Musik konzentrieren kann, da mich Sänger Nikolaj Manuel Vonsild so verwirrt. Er scheint optisch viel älter als seine Bandmitglieder zu sein – klingt und bewegt sich aber viel, viel jünger als er aussieht. Auch Google hat mir bisher nicht geholfen, dieses Rätsel zu lösen. Auf jeden Fall ist die sehr eigene, markante Stimme des Sängers ein Alleinstellungsmerkmal der Elektropopgruppe aus Kopenhagen. Die Färinger feiern die Truppe ab wie die Wahnsinnigen – mir wird es auf Dauer dann doch etwas zu viel und ich schaffe es nicht, mir den gesamten Auftritt anzusehen.
Stattdessen versuche ich, ins Fjósið zu kommen, um mir SAKARIS anzusehen. Aber – keine Chance. Die Scheune ist so vollgestopft, dass ich da beim besten Willen nicht mehr rein komme. Zumal ich ja auch noch zu HØGNI will, also irgendwann da auch wieder raus müsste. Zum Glück bekomme ich SAKARIS zwei Wochen später bei der Afterparty zum Faroe Pride zu sehen, so dass ich ihn nicht ganz verpasst habe.

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HØGNI

Seit mehr als 20 Jahren ist HØGNI ein fester Bestandteil in der färöischen Musikszene und ein Urgestein des G!-Festivals. Schon oft ist er hier aufgetreten, solo oder mit diversen Bands. Als ehemaliger Drummer von CLICKHAZE spielte er schon 2002 auf der ersten Ausgabe des Festivals. Im Ausland ist er wahrscheinlich am ehesten als langjähriger Drummer von EIVØR bekannt, aber er ist durchaus seit vielen Jahren Solo und mit anderen Bands unterwegs. HØGNI hat mir zuerst etwas Kopfzerbrechen bereitet, weil ich ihn unbedingt sehen wollte, aber auch BYRTA, und auf dem Zeitplan sah es so aus, als würden sich die beiden Auftritte teilweise überschneiden. War zum Glück aber einfach nur falsch dargestellt, was ich dann kurz vorher auch mal verstanden habe. Aber somit stand dem Genuss beider Bands dann nichts mehr im Wege. Dass HØGNI auf den Färöern bekannt und beliebt ist, das merkt man sofort, wenn man auf den Spielplatz kommt. Vor der Bühne ist es gerammelt voll, und er muss sich keine Mühe machen, das Publikum zu animieren. Alle singen von Anfang an voller Inbrunst mit. Songtechnisch bietet er einen netten Querschnitt durch alle seine Alben und sein musikalisches Schaffen, er zeigt, wie vielseitig er ist. Rundum blickt man in lauter glückliche Gesichter von Menschen, die die Band abfeiern. Viel zu schnell geht der Auftritt zu Ende und natürlich wird eine Zugabe gefordert. Die ist aber leider nicht drin. Das ist vielleicht auch besser so, denn nun steht das nächste Highlight des Festivals an.

Setlist HØGNI:
Simple Man
On Your Side
Back Against The Wall
Rats
Who’s Gonna Save You Now
How High
Soul Company
Big Personality
Burstin’ Bubble
Bow Down (To No Man)

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BYRTA

BYRTA waren einst DIE Elektropop-Sensation auf den Färöern. Vor zehn Jahren schlugen sie ein wie eine Bombe, ihr selbstbetiteltes Debütalbum räumte bei den Faroese Music Awards gleich drei Preise ab. Das Duo besteht aus Guðrið Hansdóttir, die so aktiv in der färöischen Musikszene ist, dass man sie nicht mehr vorstellen muss, und aus Janus Rasmussen, der als Musiker und Produzent aktiv ist. Auf dem diesjährigen G!-Festival feiern sie das zehnjährige Jubiläum ihres Debütalbums. Um die Band war es in den letzten Jahren sehr still, außer der Single “Hennara Dansigólv” (zusammen mit SILVURDRONGUR) 2018 gab es kein Lebenszeichen mehr von der Band. Umso mehr freuen sich ihre Fans jetzt auf das Konzert. Das war schon vorher klar, denn viele Freunde haben mir erzählt, dass sie sich ganz besonders auf das Konzert von BYRTA freuen. Und das merkt man. Das Publikum flippt vollkommen aus, alle singen laut mit und man merkt: Die Färinger haben nur auf die Rückkehr von BYRTA gewartet. Die zelebrieren ihren Auftritt. Guðrið Hansdóttir wirkt wie aus einer anderen Welt. Wie der Rest der Band ist auch sie ganz in Gold gekleidet, aber bei ihr passt es nochmal viel besser zum ganzen Stageacting. Gegen Ende haben sie sogar – ebenfalls in Gold gekleidete – Tänzerinnen dabei, die das Publikum zusätzlich anheizen. Als wenn das nötig gewesen wäre! Unter lautem Jubel verabschiedet sich die Band, die Zuschauer wollen sie am liebsten gar nicht gehen lassen. Doch sie müssen, denn nun ist es Zeit für ein extrem gegensätzliches Programm.

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200

Sau-sozialkritisch. Das wäre wohl eine der besten Beschreibungen für die Punker von 200. Seit über 25 Jahren aktiv, sind sie das schlechte Gewissen der färöischen Politik, kämpfen gegen Homophobie und Politiker, die nicht wirklich am Wohlergehen der Allgemeinheit interessiert sind. Sie sind DIE färöische Punkband. Lustig ist es schon, bevor die Band überhaupt auf die Bühne geht. Eine reichlich angetrunkene EIVØR erscheint, diskutiert mit den Securitys und verlangt, hinter die Bühne zu dürfen. Das darf sie natürlich, aber der Security-Mensch blickt ihr kopfschüttelnd hinterher. Doch wir werden später noch erfahren, was Eivør dort will. Als die Band die Bühne betritt, geht es von Anfang an richtig zur Sache. Ich bewundere die besondere Begabung von Sänger Niels Arge Calán, der es schafft, gleichzeitig zu singen, zu rauchen und Gitarre zu spielen. Da soll mal noch einer sagen, Männer seien nicht multitaskingfähig. Das Publikum ist von Anfang an wild, jemand wirft sein T-Shirt auf die Bühne, das Drummer Uni Árting dann völlig ungewollt mit seinen Drumsticks fängt und sich erst mal wieder entwirren muss, bevor er weiterspielen kann – aber, wenn das nicht Punk ist, dann weiß ich auch nicht. Für „Skótashit“ holt man sich Jan Rúni Poulsen als Schlagzeugunterstützung auf die Bühne – weil man Bedarf hat für „mehr Rhythmus“. Das neue Album „Reyvheart“ ist erst vor kurzem erschienen, so dass man viele Songs von diesem Album präsentiert. 200 machen von Anfang bis Ende einfach nur Spaß, denn ihre Texte sind nicht nur (sozial)kritisch, sondern auch überaus amüsant. Als Abschluss spielen sie dann den Song, den man auch als inoffizielle Hymne des diesjährigen G! bezeichnen könnte, denn man konnte ihn in den letzten beiden Tagen sehr oft auf dem Festivalgelände hören, wenn Besucher das Stück sangen oder einfach nur summten: „Seinasta Heilsanin“, mit dem Ohrwurmrefrain „Fuck you, Miðflokkurin!“. Hier gibt es dann, da der Refrain so unendlich lieblich und melodisch ist, Unterstützung von weiblicher Seite: EIVØR, ELINBORG, LUCKY LO, DANIA O. TAUSEN, MARIANNA WINTER und weitere Sängerinnen (ich stehe zu weit hinten, um sie alle zu erkennen) kommen auf die Bühnen und trällern, gemeinsam mit dem Publikum: „Fuck you, Miðflokkurin!“. Es ist herrlich und es ist der perfekte Abschluss für den zweiten Festivaltag.

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