Die aus dem italienischen Modena stammende Symphonic Metal Band SLEEPING ROMANCE legt mit "Enlighten" ihr Debüt-Album vor. Das Line-Up besteht mit Federica Lanna (Gesang), Federico Truzzi (Gitarre), Francesco Zanarelli (Drums), Lorenzo Costi (Bass) und Nicholas Bonavoglia (Gitarre) aus einer recht klassischen Zusammensetzung für dieses Genre.
Das Album startet mit einem ruhigen, atmosphärischen Intro und legt dann im Titeltrack mit einer fetten, bombastischen Orchester-Linie los, dazu gesellen sich klassische Power Metal Riffs und ein sehr flottes Drumming, das teilweise mit sehr überzeugenden Doublebass-Einlagen zu überzeugen weiß. Über allem schwebt die recht poppige, aber sehr angenehme Stimme der Sängerin. Auch in den nächsten beiden Tracks wird die gleiche Rezeptur geboten, wobei man den Fuß in "The Promise Inside" und "Soul Reborn" etwas vom Gaspedal nimmt, bevor man mit "Free Me" zur ersten Ballade ausholt. Das weiß alles durchaus zu gefallen und zu überzeugen, auch wenn man sich dem Eindruck nicht erwehren kann, dass hier teilweise sehr stark Riff- und Melodie-Recycling betrieben wurde, denn alle Tracks auf dem Album ähneln sich doch recht stark. Mit "December Flower" folgt direkt noch eine Ballade, dann gibt man mit "Finding My Way" nochmal Gas. "Passion Lost" bewegt sich dann nochmal im Midtempo-Bereich und mit "Devil's Cave" liefert die Band noch einen grandiosen und sehr atmosphärischen, langen Schluss-Track mit sehr ruhigen Instrumentalpassagen und Sprecheinlagen, bevor das Outro den Hörer verabschiedet.
Der typisch italienische Stil, der Bands wie RHAPSODY OF FIRE und ähnliche auszeichnet, ist hier zwar durchweg erkennbar, aber nicht zu dominant, was für "Enlighten" einen Segen darstellt, denn dadurch wirkt das Album nicht so überladen und pathetisch, wie das anderenfalls leicht hätte passieren können.
Handwerklich haben die Italiener sich nichts vorzuwerfen und klingen dank ihrer nicht operettenhaften Sängerin erfrischend anders. So endet man hier nicht mit der x-ten Band, die sich nach EPICA anhört, sondern bekommt ein durchaus gelungenes Symphonic Metal Album geboten, das eine schöne Eigenständigkeit aufweist. Das Songwriting ist durch die Bank gelungen, die Orchesterpassagen unterstützen die Metal-Elemente, ertränken sie aber nicht in Pathos und die stets gut platzierten Gitarrensoli können sich hören lassen. Das Schlagzeug kommt jederzeit auf den Punkt und liefert an den richtigen Stellen den nötigen Drive, um die Songs schwungvoll nach vorne zu treiben.
Soundtechnisch gibt es hier ebenfalls nichts zu meckern, es klingt alles wie aus einem Guss, die einzelnen Instrumente sind jederzeit klar und deutlich zu hören und der Gesang dominiert die Songs zwar, drängt die Instrumente aber nicht in den Hintergrund.
Insgesamt bin ich sehr angetan von diesem Debüt und prophezeie den Italienern noch eine durchaus erfolgreiche Zukunft im Genre, wenn sie den eingeschlagenen Kurs halten. An Fans von Symphonic Metal mit Frauengesang, die mal keine elfengleiche Opernstimme hören wollen, ergeht hier eine klare Empfehlung, auf jeden Fall mal in "Enlighten" rein zu hören und die Band auf dem Schirm zu behalten. (Dennis)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:41 min
Label: Ulterium Records
Veröffentlichungsdatum: 15.11.2013