Mit ihrem Debüt „13 Keys To Lunacy“ bringen HALLIG einen frischen Wind in den deutschen Black Metal-Underground. Mit brachialer Rohheit und eingängiger Melodik, jedoch konsequentem Verzicht auf Synthetik versucht diese Band, umfangreiche Atmosphären herbeizuzaubern. Nicht immer kommt bei derartigen Intentionen etwas brauchbares heraus, doch das, was HALLIG mit „13 Keys To Lunacy“ fabriziert haben, ist sogar richtig gut geworden.
Faszinierend ist in jeder Hinsicht die farbenfrohe Gestaltung der Musik mit facettenreichen Läufen, die trotz ihres Umfangs eine nicht zu leugnende Melancholie in sich tragen. Auch vor sehr gelungenen, akustischen Zwischenspielen machen HALLIG nicht Halt, wodurch ein dynamisches, sehr vielseitiges Klangbild entsteht. Da keinerlei synthetische Elemente zur Anwendung kamen, erfreut sich „13 Keys To Lunacy“ zudem einer ziemlich rohen Authentizität, was dergestalt heutzutage leider immer seltener anzutreffen ist.
HALLIG haben hier ein ausgezeichnetes Debüt abgeliefert, das melancholischen, rohen aber dennoch sehr emotionalen Black Metal in einer seiner schönsten Formen liefert. Wer auf den melodischen Umfang früherer LORD BELIAL steht, die Tristesse von DÄMMERFARBEN lieb gewonnen hat, und der brachialen Epik der deutschen NAGELFAR oder DORNENREICH verfallen ist, wird hier definitiv seine Freude haben. Wer jedoch nur auf Geknüppele steht, oder sich auf violinengetränkte Heulorgien versteift hat, sollte die Finger von diesem Album lassen. (Jannick)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 50:32
Label: Folter Records
Veröffentlichungstermin: 26.11.2012
