Seremonia - Seremonia

Seremonia_-_SeremoniaIm Felde des Okkult-Rock treiben nach wie vor einige obskure Blüten. (Doom-)Rock alter Schule hat in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gewinnen können und so spriessen mehr und mehr Kapellen aus diesem frisch gesäten Acker.
SEREMONIA aus Finnland beispielsweise aber treiben nicht nur das Old-School-Feeling mit antiquiertem Fuzz-Sounds auf die Spitze, nein, sie singen gar in ihrer Muttersprache - gewöhnungsbedürftig, aber nicht uninteressant, wie ich feststellen durfte.

Nach einem schieren Intro gehts mit "Uhrijuhla" auch gleich in die Vollen: Das Riff hätte auch von Hendrix himself stammen können, die Drums scheppern standesgemäß und klingen wie in der Garage aufgenommen - der Sound ist also betont urig gehalten und Sängerin Noora Federley hat mehr Hall auf der Stimme als so manch altehrwürdige Kathedrale. Die wie bereits erwähnt auf finnisch vorgetragenen Texte sind natürlich nicht jedermanns Sache (Suomi klingt aber auch immer wieder zu ulkig!), heben SEREMONIA aber sicherlich vom Rest des Genres ab. Das hierauf folgende "Rock´n´Roll Maailma" (hierzu existiert im übrigen ein verstörendes, angeblich "ernst" gemeintes Video) ist gewissermaßen der "Hit" der Scheibe - geiles Riff, treibender Beat, hier sind SEREMONIA in Hochform!

Aber besonders die doomigen Tracks haben es mir auf "Seremonia" angetan: "Huutava Taivas, Kuiskaava Maa", "Aamuruskon Kaupunki" und "Lusiferin Käärmeet" haben frühen die BLACK SABBATH-Phase mehr als inhaliert, fallen aber in diesem Fuzz-Inferno um einiges dreckiger aus. Apropos Dreck: "Kosminen Ruumisvaunu" ist flotter, räudiger Punk der DIY-Schule und zeigt ein weiteres Gesicht SEREMONIA´s - die Finnen sind versierter als es zu Beginn den Anschein hatte .

Aber es gibt auch etwas zu meckern: Sängerin Noora hat leider das stimmliche Charisma nicht mit Löffeln gefressen und leiert des öfteren recht ausdruckslos ins Mikro - hier hätte ein wenig mehr Empathie gut getan! Auch fällt die Scheibe gegen Ende (der ohnehin mit einer halben Stunde knapp bemessenen) Spielzeit ein wenig ab - aber dennoch können die Finnen mit dieser Scheibe ein Ausrufezeichen setzen und werden auch künftig im Genre sicher ein (finnisches) Wörtchen mitreden. (Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 32:22 min
Label: Svart Records / Cargo
Veröffentlichungstermin: 14.09.2012
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