Spineshank - Anger Denial Acceptance

Spineshank_-_Anger_Denial_Acceptance_smallNanu?! Wer kommt denn da wieder nach Jahren unterm Stein hervorgekrochen? Patrick Star? Nein, es sind SPINESHANK,  die es dann doch noch einmal wissen wollen: Erst kam der Split mit Sänger Jonny Santos nach drei guten Alben, dann längeres, ergebnisloses Gewurschtel mit neuem Schreihals und seit 2009 dann doch wieder der Versuch des Neuanfangs mit dem ursprünglichen Mann am Mikro und neuer Motivation und neuen Songs - der Deal mit Centruy Media in unseren Graden kam dazu natürlich genau richtig. Ich war gespannt, inwiefern SPINESHANK noch einmal in der Lage sein würden, den Schwung der vergangenen Tage wieder aufleben zu lassen...

"Runderneuert" und "Gereift" sind die Attribute, die die Band sich selbst Anno 2012 gibt. Dies kann ich insofern bestätigen, daß sich SPINESHANK nicht selbst kopieren, sondern aufbauend auf dem bekannten Stil neue Wege im Songwriting gehen wollen. Auch wenn dieses Unterfangen eigentlich gelingt, kopieren sie dann eben andere Bands! Beispielsweise erinnert mich "I Am Damage" ziemlich an PANTERA; das Riff beim Refrain von "Murder Suicide" ist aber mal ganz dreist bei "Rookie" von BOYSETSFIRE gemopst und viele weitere Versatzstücke kommen mir mehr als bekannt vor (auch bei MUDVAYNE´s "Dig" wird sich munter beim Track "Everything Everywhere Everything Ends" bedient).
Die früheren Elektro-/Industrial-Samples sind nur noch marginal vorhanden (z.B. zu Beginn des Titeltracks) was eigentlich sehr schade ist! Denn das waren die Trademarks, die die Band im Fahrwasser von FEAR FACTORY zu einer der besseren und frecheren Nu Metal-Hausnummer  zum Jahrtausendwechsel machten. Und genau diese Unbekümmertheit, die SPINESHANK ehemals ausmachte, scheint mir abhanden gekommen zu sein. "I Want You To Know" zum Beispiel ist derart auf Radio/Video-Airplay getrimmt, dass es nicht mehr feierlich ist.
Dabei hat die Band doch eigentlich soviel mehr drauf: Richtig gute Tracks wie das heftige "The Reckoning", das gut zwischen Aggro und Melodie balancierte "The Endless Disconnect" und die schöne Halbballade "Exit Wounds" beweisen die Substanz, die grundsätzlich vorhanden ist, aber scheinbar für ein über die komplette Distanz mitreissendes Album nicht mehr ausreicht.

"Anger Denial Acceptance" ist beileibe kein schlechtes, aber auch kein besonderes oder aufregendes Album geworden - wenn man bösartig sein möchte, könnte man diese Re-Union angesichts der fehlenden Ideen zu der Abteilung "überflüssig" abheften.. (Brix)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 44:46 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 15.06.2012