Raw - Rawzilla

Raw - RawzillaDa haben wir den Salat! Wenn ich nach RAW im Netz suche, bekomme ich folgende Ergebnisse: WWE RAW und auch ein Modelabel das RAW im Namen trägt. Aber das einzige, was Wrestling und die Band RAW aus Mannheim gemeinsam haben, ist die rohe Gewalt! Auch Mode und Showeffekte sucht man hier vergeblich, denn hier wird Arsch getreten, was die Instrumente hergeben!
RAW spielen nach eigenen Angaben "kick-assThrash Metal", wobei man auch noch Elemente aus Grindcore, Death Metal, Hardcore und Crust erkennen kann. insgesamt eine wilde Mischung aller Stile zu einem gewalttätigen Blumenstrauß voller Veilchen. Man könnte auch Hardcore-Slayer-Death-Punk dazu sagen.

Wer noch gut bei Kondition ist, wird hier bei einem Livegig sicher mithalten können und ohne lebensbedrohliche Verletzungen glücklich, aber völlig fertig nach Hause gehen können! Also doch eher Wrestling? Na ja als Begleitmusik würde es eher zu einem Deathmatch passen, so hoch ist hier der Energielevel. Dabei vergisst man bei den Songs nicht die Erholungsphasen in Form von Solis und melodiösen Abschnitten! Man darf und sollte sich ja auch mal sammeln dürfen, um sich einen Überblick über das Schlachtfeld zu verschaffen und um den Gegner einzuschätzen.

RAW schaffen es mit ihrem aktuellen Album "Rawzilla" sich aus dem Sumpf des Undergrounds empor zu kämpfen. Dabei lassen sie das noch rohere Gerumpel des Vorgängeralbums "Moshpit" weit hinter sich! War "Moshpit" noch ein Sammelsurium diverser Demos, hat man bei "Rawzilla" komplett neue Songs! Während man das Album hört, kann eine Entwicklung nachvollzogen werden: Die Songs sind alle auf den Punkt! Die jahrelange Erfahrung der einzelnen Musiker hört man in jedem Song. Es wird gebolzt ohne jedoch die Kontrolle zu verlieren.

Sänger Phil scheint vor jedem Song zu fragen: noch ein Arschtritt oder ein paar aufs Maul? Die Gitarren von Dirk Stephan und Maure Bruni schneiden sich den Weg zum Gehör frei, der Bass von George Perez lässt den Brustkorb zittern und das Schlagzeug, das von Alex Wenz bedient wird massiert einem ordentlich das Gedärm durch! Ich kann keinen Song besonders hervorheben, denn ich finde das Gesamtpaket hervorragend. Ich entdecke einige Parallelen zu den Saarbrücker Lokalmatadoren SYSTEMATIC ERADICATION, die ähnlich intensiv und rau zur Sache gehen. Ein gemeinsames Konzert würde sicher die Hütte zum explodieren bringen! So, jetzt wisst ihr wo's lang geht und ich empfehle euch die Platte vor allem beim Autofahren bei ca. 150km/h zu hören. Die Polizeistreife, die euch dann anhält, ist jetzt schon zu bedauern. (Andreas)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13

Spielzeit: 34:53 min
Label: MDD/ Alive
Veröffentlichungstermin: 25.05.2012